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Commerzbank: Brasilianischer Leitindex Bovespa verliert im Jahr 2015 rd. 13,3%

21.01.2016 09:26 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

In einem turbulenten Börsenjahr 2015 mit enorm hohen Volatilitäten verlor der brasilianische Leitindex BOVESPA rd. 13,3%. Der brasilianische Real wertete zudem ggü. dem USD um rd. 31% ab. Die größten Belastungsfaktoren waren in 2015 stark fallende Rohstoffpreise, die Währungsschwäche, die hohe Inflation, die darbende Binnenkonjunktur, die konjunkturelle Abschwächung in China und ein Mangel an Strukturreformen. Für Gegenwind sorgten auch der große Korruptionsskandal um Petrobras sowie Ratingherabstufungen auf Ramschniveau. Überdies wurde mittlerweile gegen Dilma Rousseff ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet. Auch der Start ins neue Börsenjahr verlief äußerst schwach. Per 20. Januar 2016 büßte der BOVESPA fast 14% an Wert ein; der brasilianische Real verlor ggü. dem USD seit Jahresbeginn rd. 3%. Brasilien steckt in der längsten Rezession seit den 1930er Jahren. In 2016 dürfte das BIP nochmal um 1,5% (J/J) schrumpfen. Die hohe Inflation bekämpft die Zentralbank weiterhin mit einer straffen Geldpolitik, was das Wachstum zusätzlich belastet. Der schwache Real, weiter sinkende Rohstoffpreise, milliardenschwere Korruptionsskandale sowie die weitgehende Lähmung des politischen Betriebs und ein anhaltender Reformdruck belasten die Kapitalmärkte stark. Als weiteres Damoklesschwert schweben weitere US-Leitzinserhöhungen in 2016 über dem Markt. In diesem Umfeld dürfte es für die merklich angeschlagene Regierung unter Führung von Frau Rousseff nicht einfach sein, vertrauensbildende Maßnahmen zu implementieren, die u.a. zu einer Wiederbelebung des Wachstums und gleichzeitig zu einer Reduktion der Inflation und des Leistungsbilanzdefizits führen. Das KGV für den MSCI Brasilien für 2016 beträgt 9,4 (EPS 2016e: +11% ggü. dem Vorjahr). Für Neuengagements am brasilianischen Aktienmarkt ist es aufgrund der oben beschriebenen Belastungsfaktoren zum gegenwärtigen Zeitpunkt u.E. noch zu früh.

Zinsen und Anleihen

Frankreich: Wirtschaftsvertrauen (Januar), 08:45 Uhr
Euroraum: EZB-Zinsankündigung, 13:45 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Philadelphia-Fed-Index (Januar), 14:30 Uhr
􀁺 Euroraum: Verbrauchervertrauen (Januar), 16:00 Uhr

Von den großen Verlusten am Aktienmarkt profitierten erneut die Rentenpapiere als sicherer Hafen für viele Anleger. Der Bundfuture markierte mit 161,34 einen neuen Rekord – die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen rutschte auf 0,47%. Während die Risikoaufschläge einiger (süd-)europäischer Staatsanleihen in den vorhergehenden Tagen durchaus mit den deutschen Renditen zurückgingen, so weiteten sich gestern besonders die Risikoaufschläge portugiesischer, italienischer und spanischer Staatspapiere gegenüber den deutschen aus. Positives gab es vom britischen Arbeitsmarkt zu vermelden: Die nach internationalen Standards erhobene Arbeitslosenquote (ILO) fiel im November auf 5,1%. Das ist der tiefste Stand seit Januar 2006. Bei den Löhnen und Gehältern hat sich die Dynamik dennoch abgeschwächt. Der gleitende 3-Monats-Durchschnitt zeigte einen Anstieg um 2% gegenüber dem Vorjahr nach 2,4% im Oktober. Die Verbraucherpreise in den USA sind im Dezember im Monatsvergleich um 0,1% zurückgegangen – hervorgerufen durch weiter fallende Energiepreise. Die Kernrate, welche die schwankungsanfälligen Lebensmittel- und Energiepreise nicht berücksichtigt, legte dagegen um 0,1% zu, im Jahresvergleich sogar um 2,1%. Der milde Winter hat im November und Dezember die Bautätigkeit unterstützt: Die Baubeginne im Dezember gingen aber um 2,5% auf annualisiert 1,149 Mio. gegenüber dem Vormonat zurück. Die Baugenehmigungen sanken deutlich um -3,9% im Monatsvergleich auf annualisiert 1,232 Mio. Einheiten. Der Anstieg der Novemberrate wurde von 11,0% auf 10,4% zurückgenommen.

Aktien

American Express, Ergebnis Q4
Citigroup, Ergebnis Q4
Schlumberger, Ergebnis Q4
Starbucks, Ergebnis Q1
Verizon Communications, Ergebnis Q4

Die Anleger an den Aktienmärkten brauchen weiterhin sehr starke Nerven. Nach der Erholungsrally am Dienstag, für die vor allem halbwegs robuste Makrodaten aus China verantwortlich zeichneten, ging es an den Börsen gestern wieder steil bergab. Der Nikkei 225-Index, der am Mittwochmorgen um fast 4% einbrach, befindet sich nun auch in einem Bärenmarkt (Kursverluste >20% im Vergleich zum Top in 2015). Der als Fluchtwährung dienende Yen wertete ggü. dem USD weiter auf. Zusammen mit der sich abschwächenden Wirtschaft in China und möglicherweise auch in den USA führt dies zu starkem Druck auf die japanische Börse. Auch der Hongkong-Dollar, der fest an den USD gebunden ist, rückt zusehends in den Fokus, nachdem er ggü. dem USD auf den tiefsten Stand seit 2007 gefallen ist. Der Hang Seng-Index verlor daraufhin ebenfalls fast 4%. Ein weiterer Belastungsfaktor stellte der wieder unter Druck stehende Ölpreis dar. In dieser Gemengelage fiel der Dax um 2,8% und sackte zwischenzeitlich sogar unter das Tief aus dem Vorjahr ab. Auf europäischer Sektorebene lagen alle Branchen im Minus. Während sich IT-Werte mit durchschnittlichen Verlusten von 1,6% noch am besten hielten, verzeichneten die Bereiche Öl & Gas sowie Rohstoffe mit durchschnittlichen Einbußen von rd. 5,2% erneut herbe Verluste. Die Börsen in den USA tendierten schwächer. Der Dow Jones-Index verlor 1,6%, schloss aber deutlich über dem Tagestief (15.450). Auf Sektorebene waren v.a. Pharmawerte gefragt (+0,2%). Wie in Europa wiesen Energiewerte (-2,9%) die größten Verluste auf. Die Börsen in Asien tendierten ebenfalls schwach. Die größten Verlierer waren erneut Japan sowie Festlandchina.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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