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asknet: Die Demokratisierung des Kaufprozesses

19.01.2016 07:52 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Tobias Kaulfuss , CEO von asknet, im sagt Winterinterview mit der Redaktion von www.4investors.de. Foto und Copyright: asknet.

Nach der Restrukturierung beginnt für asknet ein neuer Abschnitt. „Wir legen Wert auf profitables Wachstum und nicht Wachstum als Selbstzweck“, sagt Tobias Kaulfuss, CEO von asknet, im Winterinterview mit der Redaktion von www.4investors.de und nimmt Stellung zum Geschäftsverlauf 2015 und den Prognosen für das laufende Jahr. Auch zu der Frage, ob asknet angesichts einer Marktkapitalisierung von knapp 8 Millionen Euro ein Übernahmekandidat ist, äußert sich Kaulfuss im Interview.


www.4investors.de: Das dritte Quartal 2015 war für asknet ein Rekordquartal. Hat sich der Trend im vierten Quartal fortgesetzt?

Kaulfuss:
Das vierte Quartal ist gerade erst zu Ende gegangen, daher liegen hierzu noch keine Daten zur Publikation vor. Traditionsgemäß werden die Ergebnisse des vierten Quartals 2015 zusammen mit dem Geschäftsbericht 2015 veröffentlicht, Publikationstag wird der 29. April 2016 sein. asknet ist im Entry Standard notiert, mit der freiwilligen Übermittlung der Drei- bzw. Neunmonatsberichte übererfüllen wir die Anforderungen der Deutschen Börse, um unseren Aktionären und Aktionärinnen größtmögliche Transparenz zu bieten.

www.4investors.de: Können sie die bisherige Prognose für 2015 bestätigen, oder könnte – wie von den Sphene-Analysten erwartet – auch ein kleinerer Gewinn vor Steuern möglich sein statt „nur“ ein ausgeglichenes Ergebnis?

Kaulfuss:
Unsere Prognose für das Gesamtjahr 2015 bleibt auch mit unserem dritten Quartal 2015 unverändert: Wir werden einen nahezu gleichbleibenden Rohertrag, ein ausgeglichenes Ergebnis vor Steuern und eine leicht steigende Rohertragsmarge erzielen.

www.4investors.de: Bei asknet hat sich unter anderem die Rohertragsmarge 2015 deutlich verbessert, im Neunmonatszeitraum von 12,7 Prozent auf 14,2 Prozent. Ist asknet damit nach der Restrukturierung am oberen Ende dessen angekommen, was machbar ist, oder sehen sie noch Luft nach oben?

Kaulfuss:
Der Rohertrag ist die Kennzahl, ab der bei asknet die Erstellung der Kernleistung beginnt, insofern ist hier die logische Schlussfolgerung eine kontinuierliche Hebung des Margenpotentials. Dies stellt somit auch keinen Einmaleffekt der Fokussierung auf die drei Business Units Anfang 2015 dar. Wir werden dieses Ziel auch in Zukunft verfolgen.

www.4investors.de: Welche Ziele haben sie 2016 sowie mittelfristig für den Umsatz und die Marge? Gibt es andere konkrete Pläne für das neue Jahr, über die man schon sprechen kann?

Kaulfuss:
Übergeordnetes und langfristiges Ziel ist selbstverständlich die Gewinnsteigerung. Wachstum an sich kann ohne positive Ergebnisse kein Ziel sein. Nur profitable Geschäfte und profitables Wachstum bringen uns als Unternehmen weiter. Wir sind überzeugt, dass die strategischen Weichenstellungen der vergangenen Monate ein starkes Fundament für die kommenden Jahre bilden. Vor uns liegt ein umkämpftes und weiterhin dynamisches Wettbewerbsumfeld mit zahlreichen Chancen in unterschiedlichen Ausprägungen, deren Potentiale wir mit unseren drei Business Units individuell angehen und heben werden.

www.4investors.de: Im September 2015 haben sie in der Schweiz eine neue Niederlassung eröffnet. Wie laufen die Geschäfte mit den Eidgenossen mittlerweile?

Kaulfuss:
Planmäßig werden wir die Marktanteile in der Schweiz erhöhen, hierzu konzentrieren wir eine spezielle Vertriebsressource hierauf, um die Visibilität weiter zu steigern. Darüber hinaus werden wir auch hier entlang der Wertschöpfungskette Produkte und Services ausbauen.

www.4investors.de: Welche Planungen haben sie für die weitere Entwicklung des internationalen Geschäfts von asknet?

Kaulfuss:
asknet agiert bereits im internationalen Umfeld, mit derzeit vier Standorten: Karlsruhe in Deutschland, Tokio in Japan, San Francisco in den USA und Uster (bei Zürich) in der Schweiz. Unsere eCommerce-Lösungen verkaufen Produkte bereits in 190 Ländern und in über 30 Währungen, Zahlmethoden und Sprachen. In diesem Zusammenhang bedeutet für uns Internationalisierung auch immer ein Stück Fokussierung auf die einzelnen Märkte und deren Zielgruppen. Schauen Sie sich zum Beispiel unser Produkt asknet Verify an: Online-Anbieter, die für unterschiedliche Bezugsgruppen Rabatte und Sonderkonditionen anbieten, erhalten mit asknet Verify eine Lösung für die effiziente und kostengünstige Verifizierung von Rabattansprüchen, welche schnell und einfach in den Onlineshop integriert werden kann. Dies lässt sich national wie auch international umsetzen.

www.4investors.de: Der e-Commerce-Markt expandiert stark und gewinnt bei vielen Anbietern und Konsumenten immer mehr an Akzeptanz. Welche Trends im e-Commerce sehen sie bei Anbietern und Konsumenten für die nächsten Jahre? Was wird technologisch passieren?

Kaulfuss:
Wenn man bedenkt, dass alleine in Deutschland von ca. 80 Millionen Einwohnern über 50 Millionen im Internet einkaufen, hat man ein Gefühl, welche Bedeutung der elektronische Handel weiterhin hat. Dabei ist es entscheidend, dass der Kunde ein größtmögliches Maß an Komfort und Transparenz erlebt, und zwar ohne Brüche zwischen den digitalen oder analogen Kanälen. Die Kanalentscheidung beim Kauf obliegt dem Kunden – wir erleben also eine Demokratisierung des Kaufprozesses. Die Technik aber auch der gesamte Prozess um den Verkauf der Ware wird sich entsprechend verändern müssen. Die Verbreitung von sogenannten Wearables wird ebenso einen Einfluss auf Produktwelten und Kaufverhalten haben.

www.4investors.de: Sie sind in ihrem Bereich alles andere als geringem Wettbewerb ausgesetzt. Wo sehen sie für asknet in diesem Umfeld besondere Chancen und wo setzten sie bei ihrer angekündigten Vertriebsoffensive verstärkt an?

Kaulfuss:
asknet ist ein Pionier mit über 20 Jahren Erfahrung im elektronischen Handel.

Als eProcurement Spezialist in Forschung und Lehre wird unsere Business Unit Academics unter anderem die Kooperationen weiter ausbauen und sich zunächst auf den DACH-Raum konzentrieren. Daneben stellt sie sich der Aufgabe, die Servicedienstleistungen zu erweitern, um Mehrwerte für ihre Kundengruppen zu schaffen. Die Durchdringung unserer großen Kundenbasis stellt hier ein immenses Potenzial dar.

Unsere Business Unit Digital Goods hingegen wird sich verstärkt um die Erweiterung des Produktangebots entlang unserer bestehenden eCommerce-Kompetenz kümmern. Für das Stand-alone Produkt asknet Verify (Anbindung des Verifikationsprozesses in den Online-Shop) haben bereits namhafte Kunden Verträge unterschrieben, wie beispielsweise Kaspersky Lab oder Verbi GmbH.

Unsere Business Unit Physical Goods konnte bereits im September erfolgreich als Berater und Experte im Rahmen der neu gegründeten eCommerce-Roundtable Reihe die Herausforderungen an Hersteller durch die digitale Transformation darstellen und sich so besser im Markt positionieren.

Sie sehen, wir verstehen den Markt in allen drei Business Units und kennen die jeweiligen spezifischen internationalen Anforderungen. Dies und unsere Fokussierung auf unsere langjährige Kompetenz und Kernprodukte werden wir nutzen, um den Erfolg im Vertrieb zu steigern. Wir legen Wert auf profitables Wachstum und nicht Wachstum als Selbstzweck.

www.4investors.de: Laut Neunmonatszahlen ist asknet bankschuldenfrei und mit 4,53 Millionen Euro an liquiden Mitteln ausgestattet. Wie soll das Geld investiert werden? Machen Zukäufe, zum Beispiel anderer Anbieter, für sie Sinn?

Kaulfuss:
Der Kassenbestand ist stets unter dem Aspekt der Stichtagsbetrachtung zu werten, denn dieser schwankt abhängig von Zahlterminen an unsere Kunden – wir sind für Hersteller als Reseller tätig. Zukäufe machen immer dann Sinn, wenn sich das Produkt oder das Business Modell eines solchen Unternehmens gut in das Geschäfts von asknet integrieren lässt. Im Rahmen der Expansion befasst sich asknet natürlich auch mit anorganischem Wachstum. Wir können hier ein starker Partner nicht nur aufgrund der Liquiditätsausstattung, sondern auch mit unserer langjährigen Expertise im eCommerce sein. Zum aktuellen Stand ist hierzu jedoch nichts Konkretes geplant.

www.4investors.de: Mit einer Marktkapitalisierung von rund 8 Millionen Euro und den genannten liquiden Mitteln könnte eine profitabel arbeitende und mit reichlich Verlustvorträgen ausgestattete asknet allerdings auch schnell selbst Ziel einer Übernahmeofferte werden. Wäre für das Unternehmen das Geschäft in einem größeren Konzernverbund vielleicht sogar einfacher, zum Beispiel was die Neukundenakquise angeht?

Kaulfuss:
Wir glauben, dass wir stand-alone sehr spannende Perspektiven haben, die wir über die nächsten Jahre heben wollen. Die Steigerung der Profitabilität ist hier vorrangiges Ziel für die Zukunft. Die Fantasie des Wertes liegt ebenso in neuen Produkten, die unser Produktportfolio ideal ergänzen und attraktiver machen. asknet ist Business-Partner von acht der „Fortune 500 – Unternehmen“, hierzu zählen Apple, IBM, Microsoft, Intel, Oracle, Symantec, Ingram Micro sowie Tech Data. Darüber hinaus arbeiten wir unter anderem mit zahlreichen, internationalen Herstellern wie Adobe, CyberLink, HBO, Norman, Steinberg und muvee zusammen und sind Partner von 80 Prozent der deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Dies positioniert uns an sich schon sehr gut, auch ohne größeren Konzernverbund, und zeigt die Stärke unserer Marktposition, die wir uns in 20 Jahren erarbeitet haben.

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