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National-Bank: EZB-Rat über Geldpolitik uneins

15.01.2016 08:32 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Das Protokoll der Tagung des EZB-Rats vom 3. Dezember machte sehr deutlich, dass es innerhalb der EZB sehr unterschiedliche Sichtweisen auf den geldpolitischen Kurs der Notenbank gibt. Das, was Mario Draghi schließlich verkündete, war tatsächlich der kleinste gemeinsame Nenner. Zugleich macht das Protokoll deutlich, dass eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die EZB zwar möglich ist. Sie wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht schon dann erfolgen, wenn die EZB ihre aktualisierten Wachstums- und Inflationsprognosen vorlegt. Einiges dürfte auch davon abhängen, wie der künftige geldpolitische Kurs der US-Notenbank aussieht. Ähnlich wie bei der EZB herrscht bei der Fed Meinungsvielfalt. Eine klare Tendenz, wie der Leitzinspfad aussehen könnte, gibt es in den USA nicht. Dazu dürfte es heute eine nächste Kostprobe geben. Schließlich werden sich wiederum drei US-Notenbanker äußern.

Immerhin gibt es heute zahlreiche Konjunkturdaten, wobei vor allem diejenigen aus den USA zu beachten sind. Im Mittelpunkt dürften die Informationen stehen, die Auskunft über den Zustand des privaten Verbrauchs geben. „Eigentlich“ sollten sowohl die Einzelhandelsumsätze im Dezember als auch der vorläufige Wert des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan in der Lage sein, für positive Überraschungen zu sorgen. Schließlich ist der Arbeitsmarkt in einer sehr guten Verfassung, auch wenn die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung gestern etwas stärker gestiegen ist, als es erwartet wurde. Von der US-Industrie sind hingegen keine positiven Impulse zu erwarten. Sie leidet weiter unter Nachfrageschwäche. Auch das werden die US-Notenbanker insbesondere im Hinblick auf die Geldpolitik in Europa, Japan und China im Auge behalten. Die US-Erzeugerpreise werden keine neuen Informationen bringen. Der Preisauftrieb auf den Vorstufen bleibt weiterhin sehr schwach. Der Unterschied zwischen Kern- und Gesamtrate wird aber deutlich machen, dass vor allem die Energiepreise für den nicht vorhandenen Preisauftrieb verantwortlich sind.

Die Energiepreise dürften im heutigen Tagesverlauf Thema bleiben. Sowohl WTI als auch Brent notieren erneut um die 30 USD / Barrel-Marke. Man darf sehr gespannt sein, wie sich der Ölpreis entwickeln wird, wenn ein großer Teil der Sanktionen gegen den Iran tatsächlich am Montag aufgehoben werden sollte. Die iranische Führung hat für diesen Fall ja bereits angekündigt, schnell mehr Öl exportieren zu wollen.

In Europa dürfte sich das Interesse auf die Fortsetzung des ECOFIN-Treffens richten. Im Vorfeld wurde bekannt, dass Griechenland den Widerstand gegen die Einbeziehung des IWF in das Stützungsprogramm aufgegeben hat. Damit verhält es sich nun vertragskonform, denn die Einbeziehung des IWF war Bestandteil der Vertragsbedingungen für das jüngste Stützungspaket.

Der Bund Future dürfte freundlich in den letzten Handelstag der Woche starten. Dafür sollten die Vorgaben aus dem asiatischen Handel sorgen. Im Tagesverlauf sollte es sich zwischen 159,20 und 160,60 bewegen. Gegen Handelsschluss sind durchaus Gewinnmitnahmen möglich. Die Rendite von 10jährigen US-T-Bonds dürfte zwischen 2,02 und 2,18% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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