Volkswagen - „Dieselgate“: Nur eine kleine Überraschung

Der Aktienkurs von Volkswagen macht am Mittwoch einen deutlichen Kurssprung. Nachdem die DAX-notierte Autoaktie gestern eine Unterstützungszone bei 117,00/120,30 Euro bestätigt hat, sorgt am Mittwochvormittag eine Nachricht des Konzerns für einen Kurssprung. Aktuell notiert die Vorzugsaktie des Autobauers bei Indikationen um 129,60/129,74 Euro.

Hintergrund der Meldung ist der Verdacht auf falsche CO2-Angaben bei verschiedenen Automodellen des VW-Konzerns. „Nach umfassenden internen Prüfungen und Messkontrollen ist nun klar, dass fast alle diese Modellvarianten doch den ursprünglich festgestellten CO2-Werten entsprechen. Der Verdacht auf rechtswidrige Veränderung der Verbrauchsangaben von aktuellen Serienfahrzeugen hat sich nicht bestätigt“, heißt es von Volkswagen in einer Stellungnahme. Man habe „nur noch bei neun Modellvarianten der Marke Volkswagen leichte Abweichungen festgestellt“, so die Wolfsburger weiter.

Damit sind nach Darstellung des DAX-Konzerns deutlich weniger Fahrzeuge betroffen als zunächst befürchtet. Rechnete man zunächst mit 800.000 PKW, die vor allem in Europa verkauft wurden, so sollen es nun nur noch 36.000 sein. Das Management von Volkswagen sieht daher geringere Ergebnisbelastungen als bisher angenommen. Lagen die Erwartungen bisher bei 2 Milliarden Euro, so habe sich dies „vor diesem Hintergrund nicht bestätigt“. Ob Belastungen geringerer Art anfallen, hänge von den Ergebnissen der Nachmessungen ab.

Behördliche Überprüfungen stehen an

Die Aufklärung der Fragen zu den CO2-Messwerten einiger Konzernmodelle sei bei VW abgeschlossen. Es stehen allerdings noch Überprüfungen bei neutralen Stellen unter behördlicher Aufsicht an. Für Fahrzeuge, die Abweichungen zeigen, sollen die Werte im Rahmen der üblichen Prozesse angepasst werden, kündigen die Norddeutschen an. Alle anderen Modelle können dagegen uneingeschränkt angeboten und verkauft werden, so das Unternehmen.

Für den VW-Konzern ist dies eine kleine Entlastung im wesentlich umfangreichen „Dieselgate-Skandal“, der sich auf mit Hilfe einer Software manipulierte Emissionstests bei Dieselmotoren bezieht.

Die Pressekonferenz von Volkswagen zum aktuellen Stand von „Dieselgate“ und dem geplanten Konzernumbau gibt es am Donnerstag um 11 Uhr im Livestream auf www.4investors.de - hier finden sie morgen den Livestream.