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Commerzbank: Stahlindustrie – Druck zum Kapazitätsabbau nimmt zu

27.11.2015 09:15 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die Hoffnung der Stahlunternehmen auf Antidumping-Maßnahmen hat sich sowohl in den USA als auch in der EU bisher nicht erfüllt. Beide Entscheidungen wurden zunächst von den jeweiligen Kommissionen verschoben. Der starke Stahlpreisverfall aufgrund von Überkapazitäten und einer sinkenden Nachfrage ist wohl nicht alleine auf die Umleitung der chinesischen Überproduktion nach Europa und Nordamerika zurückzuführen, denn ca. die Hälfte der globalen Überkapazitäten befindet sich außerhalb Chinas. So würden Strafzölle den per saldo notwendigen Kapazitätsabbau verzögern. Die Lage spitzt sich für immer mehr Stahlkonzerne zu, insbesondere auch da das lange Zeit lukrative Geschäft mit der Ölindustrie wegbricht.

Zinsen und Anleihen

Die Bundesanleihen konnten ihre Kursgewinne vom Mittwoch gestern halten. Die Markterwartungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) kommende Woche den Expansionsgrad ihrer Geldpolitik noch einmal erhöhen wird, sind hoch. Ein Teil der Politikänderung könnte sein, dass die EZB den negativen „Strafzins“ auf Einlagen der Geschäftsbanken erhöht, aber zugleich staffelt. Das hätte den Charme, dass die EZB so einerseits die Anreize für die Geschäftsbanken erhöhen würde, Liquidität nicht bei der EZB zu parken, sondern zur Kreditvergabe zu verwenden. Durch die Staffelung könnte man andererseits zugleich die zusätzlichen Kosten für die Geschäftsbanken begrenzen, indem man für den Teil der Einlagen, die für das laufende Geschäft nötig sind, den „Strafzins“ nicht erhöht. Das klingt schlüssig – wirft aber zwangsläufig die Frage auf, wie die EZB zwischen den „nötigen“ und „unnötigen“ Einlagen unterscheiden will. Die gestern von der EZB gemeldeten Zahlen zum Geldmengen- und Kreditwachstum waren besser als erwartet. Beispielsweise ist die Geldmenge M3 im Oktober um 5,3% ggü. dem Vorjahr angestiegen. Das Problem ist aber weiterhin, dass der Effekt des Geldmengenwachstums verpufft, solange gleichzeitig die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zurück-geht. Richtig ist, dass die Geldmenge und der Konsum einen hohen Gleichlauf aufweisen. Vermutlich beeinflusst der Konsum aber die Geldmenge positiv – und nicht umgekehrt. Geldpolitisch wichtiger ist der Wirkungskanal über die Zinsen und die Kreditvergabe. Leider ist das Wachstum der Kredite an Unternehmen (+0,6% ggü. Vorjahr) und an Haushalte (+1,2% ggü. Vorjahr) aber noch sehr niedrig und spricht da-her für zusätzlichen expansiven Maßnahmen.

Aktien

An den europäischen Aktienmärkten ging es gestern weiter aufwärts, wobei das Handelsvolumen angesichts des Feiertages in den USA unterdurchschnittlich ausfiel. Die Gründe für den Anstieg sind dabei einmal mehr in der Vorfreude der Anleger auf neuerliche geldpolitische Lockerungen der EZB zu suchen. Dies schwächt den Euro und treibt damit die doch recht „exportlastigen“ europäischen Märkte weiter an. Die Erwartungshaltung an Mario Draghi in der kommenden Woche ist mittlerweile recht hoch. Von diesem fundamentalen Umfeld profitiert der Dax besonders stark und entsprechend hat er in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich zugelegt. Gestern halfen zudem positive (chart-)technische Signale und starke Kursgewinne bei den Autowerten und bei Infineon (+12,9%). Die Gesellschaft hatte überraschend gute Zahlen berichtet. Auf der Branchenebene (Stoxx) führten Autowerte (+2,3%) die Performancerangliste an, gefolgt vom Grundstoffsektor, wo leicht steigende Notierungen für Industriemetalle für eine Erholungsrally sorgten. Die Ausnahme stellte BHP (-2,4%) dar. Hier belastete das Dammbruch-Unglück in Brasilien. In Asien steht heute der chinesische Markt im Fokus. Während in Japan die Inflationsdaten gemischt ausgefallen sind und es zu leichten Gewinnmitnahmen kam, ging es in China deutlich abwärts. So fielen die Daten zur Ertragslage der Industrieunternehmen enttäuschend aus. Damit dürfte auch die deutlich nachlassende Gewinndynamik bei den börsennotierten Unternehmen anhalten. Des Weiteren wurden gegen diverse Brokerhäuser Untersuchungen eingeleitet, die mögliche Verstöße gegen die Marktregeln im Zuge der Marktturbulenzen im Sommer betreffen. Dass zu-dem auch zwei Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Anleihen zurückzubezahlen, kommt belastend hinzu. Heute verkürzter Handel in den USA (Aktien bis 19 Uhr).

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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