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Commerzbank: US-Berichtssaison startete durchwachsen, aber dann überwiegen positive News

04.11.2015 09:05 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die Berichtssaison zum dritten Quartal war in den USA sehr enttäuschend angelaufen. Noch in der dritten Oktoberwoche waren die Ergebnisse in der Summe nicht zufriedenstellend. Besonders die Banken konnten angesichts schwacher Beiträge aus dem Investment Banking nicht überzeugen. Bereits zum Auftakt der Berichtsperiode hatten die Grundstoffkonzerne die Erwartungen deutlich verfehlt. Doch zur Mitte der dritten Berichtswoche begann sich das Bild wesentlich vorteilhafter zu gestalten. Einige Industriekonzerne wie Boeing und United Technologies sowie General Motors und eine Reihe von Technologieunternehmen (Apple, Microsoft, eBay, Texas Instruments, Alphabet) legten Gewinndaten vor, die die Erwartungen klar übertreffen konnten. In der letzten Woche waren es dann die großen Flaggschiffe des Pharma- und des Energiesektors, die positiv überraschten. Zum aktuellen Zeitpunkt haben 75% der S&P 100-Konzerne sowie 70% der S&P 500-Unternehmen ihre Zahlen vorgelegt und man kann getrost ein erstes Fazit ziehen. Auch wenn sich das Durchschnittsergebnis kontinuierlich verbessert hat, bleibt es doch hinter den letzten Quartalen zurück. Insgesamt liegen die Gewinne unterdurchschnittliche 4,3% über den Prognosen und 1,5% über dem Vorjahresquartal. Noch deutlicher ist die negative Abweichung bei den großen Konzernen des S&P 100, wo sich zwar die Gewinnüberraschung ggü. dem Konsensus ähnlich gestaltet (+4,4%), in Relation zu dem Vorjahresergebnis liegen aber die Gewinne um knapp 7% zurück. Dieses Ergebnis dürfte wesentlich durch den starken Dollar und die niedrigen Ölpreise beeinflusst sein. In Europa befindet sich die Berichtssaison noch in einer früheren Phase, doch auch hier stellt sich das Ergebnis der Banken ähnlich enttäuschend dar.

Zinsen und Anleihen

Die Auftragseingänge in der US-Industrie bestätigten gestern das Bild, dass schon die Aufträge für langlebige Güter in der vergangenen Woche lieferten: Die Investitionsneigung der Unternehmen ist wohl im dritten Quartal zurückgegangen. Relativ schwache Bestellungen deuten nicht daraufhin, dass die Ausrüstungsinvestitionen im vierten Quartal deutlich anziehen werden. Keine Schwäche zeigt dagegen die Nachfrage nach Neuwagen in den USA. Seit dem Tiefpunkt 2009 haben sich die Verkäufe verdoppelt – auf annualisiert 14 Mio. Fahrzeuge jährlich. Grund für den Boom sind wohl auch die niedrigen Kreditzinsen, zudem ist die Arbeitslosigkeit in den USA niedrig, die Firmen sind gut ausgelastet. Schwächere Wachstumsraten als in den letzten Jahren sind daher vorgezeichnet. Zugleich nehmen aber auch die Inflationsrisiken zu. Für die US-Notenbank wird es somit nicht einfacher. Andernorts spekuliert man dagegen auf Zinssenkungen: Der Rohstofflieferant Australien leidet unter den niedrigen Rohstoffpreisen als Folge der lauen Nachfrage und dem Überangebot bei vielen Rohstoffen. Gestern lies die Zentralbank allerdings den Leitzins unverändert bei 2%. Ob es dennoch zu einer Senkung in den nächsten Monaten kommt, ist fraglich: Die Zentralbank sieht zwar mehr Spielraum für eine Senkung, da die Inflation abnimmt, zugleich mehren sich aber auch die Vorzeichen für eine konjunkturelle Erholung – auch ohne eine erneute Zinssenkung. Aus Asien (China, Japan, Indien, Singapur, etc.) wurden heute Morgen eine überwiegend positive Entwicklung bei den Einkaufsmanagerindizes gemeldet, was auf eine leicht verbesserte konjunkturelle Dynamik in Asien hindeutet.

Aktien

Die insgesamt positive Grundstimmung reichte am gestrigen Handelstag nicht aus, um den deutschen Leitindex Dax 30 über die runde Marke von 11.000 Punkten zu hieven. Über weite Strecken des Handels belasteten die Kursverluste der Volkswagen-Aktie wegen einer drohenden Ausweitung des Dieselskandals. Dies bremste das gesamte Automobilsegment. In diesem Umfeld mussten auch die Papiere von BMW (-0,8%) trotz starker Geschäftszahlen Verluste hinnehmen. Der mit Abstand schwächste Einzelwert war Infineon (-3,6%) angesichts der kolportierten Nachricht, dass der Halbleiterproduzent bei dem Rennen um die Übernahme des US-Wettbewerbers Fairchild Semiconductor aussichtsreich im Rennen liegen soll. Der EUROSTOXX 50 konnte wegen der sehr starken Entwicklung von Energie- (+3,3%) und Grundstoffwerten (+2,6%) leicht zulegen. Banken (-0,3%) und Finanzdienstleister (-0,9%) dagegen litten unter enttäuschenden Quartalsberichten. Besonders stark unter Druck gerieten in London die Aktien von Standard Chartered (-6,7%) nach schwachen Geschäftszahlen und der Ankündigung einer Kapitalerhöhung. An der Wall Street konnten sich die Leitindizes etwas besser entwickeln. Dies ist vor allem der sehr starken Entwicklung des Energiesektors (+2,5%) wegen weiter gestiegener Ölpreise geschuldet. Alle anderen Branchen zeigten nur wenig Aufwärtspotential. An den asiatischen Märkten ist heute Morgen die Stimmung deutlich positiver. Besonders die chinesischen Festlandbörsen tendieren sehr fest. Auch Tokio kann nach dem Feiertag zulegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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