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Commerzbank: Chinas Bruttoinlandsprodukt wächst im dritten Quartal besser als erwartet

20.10.2015 09:14 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts Chinas ist im dritten Quartal mit 6,9% leicht besser als erwartet ausgefallen. Volkswirte hatten nur mit 6,8% gerechnet, im zweiten Quartal konnte noch ein Zuwachs von 7% erreicht werden. Das Quartalswachstum war zuletzt 2009 ähnlich schwach ausgefallen. Der Rückgang im Quartalsvergleich hatte sich mit den schwächeren Konjunkturdaten der letzten Wochen angedeutet: So ist das Exportwachstum gegenüber dem Vorjahr weiter gesunken – wenn auch nicht mehr ganz so stark wie im Vorquartal; vor allem spiegelt der starke Rückgang der Importe um über 17% die schwache Binnenkonjunktur wider. Die Wachstumsschwäche dürfte aber auch durch außergewöhnliche Produktionsausfälle hervorgerufen worden sein: Wegen einer großen Militärparade und der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Peking wurden im September für einige Wochen Fabriken geschlossen oder mussten zumindest teilweise ihren Betrieb herunterfahren, um die Luftqualität zu verbessern. Ebenfalls fiel das Produktionswachstum der Industrie im September mit einer Zunahme von 5,7% (J/J) schwächer aus als im August, als noch +6,1% erreicht wurden. Zuletzt war im März ein geringerer Wert erzielt worden. Zumindest konnten die Einzelhandelsumsätze leicht von 10,8% auf 10,9% im Jahresvergleich zulegen. Kann China im Gesamtjahr 2015 noch sein Jahresziel von 7% BIP-Wachstum erreichen? Dies wird nun vom vierten Quartal abhängen. Es spricht einiges dafür, dass die letzten drei Monate des Jahres durch umfangreiche Konjunkturhilfen aus den letzten Wochen einen größeren Anstieg des BIP erwarten lassen. Von Interesse dürfte auch der kommende Fünf-Jahres-Plan sein, der Ende des Monats von der Kommunistischen Partei beschlossen werden wird. Die Wirtschaft Chinas bedarf eines maßgeblichen Umbaus hin zu mehr Dienstleistungen und einer Industrie mit Technologieführerschaft.

Zinsen und Anleihen

Angesichts des recht leeren Datenkalenders tendierten die Rentenmärkte zum Wochenauftakt seitwärts. Zehnjährige Bundrenditen handelten in einer Bandbreite zwischen 0,54% und 0,58%. Die vor Handelsbeginn veröffentlichten Daten zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt überraschten positiv, da das Wachstum für das dritte Quartal mit 6,9% leicht über den Erwartungen lag (siehe „Im Blickpunkt“). Zum Thema Zeitpunkt einer Leitzinsanhebung in den USA lassen sich fast jeden Tag neue Töne vernehmen. So sprach sich gestern Fed-Mitglied John Williams dafür aus, „in naher Zukunft“ eine Zinswende einzuleiten. Janet Yellen wird heute bei einer Veranstaltung ebenfalls sprechen. Sie war zuletzt dahingehend kritisiert worden, dass sie den unterschiedlichen Meinungen der FOMC-Mitglieder zu viel Raum gegeben habe und damit zur Verunsicherung der Marktteilnehmer beitrüge. Solange der Markt aber nicht an eine baldige Zinserhöhung glaubt, wird sich am Abstand der Renditen zwischen US-Staatsanleihen und Bundespapieren wenig ändern. Schaut man sich im Jahresverlauf die Spreadentwicklung bei den zehnjährigen Anleihen an, so fällt auf, dass sich der Abstand seit Wochen um die 150 Basispunkte bewegt. Ob sich der Abstand aber wieder in Richtung 190 BP wie im März ausweiten wird, hängt auch von den Signalen der EZB am Donnerstag zur weiteren Gestaltung ihrer Anleihenkäufe ab. Auch der Euro profitiert derzeit von dieser Verzögerung einer US-Zinsanhebung und behauptet sich bei über 1,13 Euro je USD. Der gestern veröffentlichte NAHB Wohnungsmarkt Index erreichte ein neues Zehnjahreshoch.

Aktien

Nachdem die wenig überzeugenden Wirtschaftsdaten aus China an den asiatischen Börsen für ein leichtes Minus gesorgt hatten, setzte sich in Europa die Kurserholung weiter fort, allerdings mit wenig Dynamik. An der Spitze des deutschen Leitindex Dax 30 standen dabei die Aktien der Deutschen Bank (+3,7%), wo der radikale Konzernumbau von John Cryan für positive Reaktionen der Anleger sorgte. Deutlicher unter Druck gerieten dagegen erneut die Versorgertitel RWE (-2,6%) und E.ON (-1,5%). Auch bei VW Vz. (-1,4%) hielt der Negativtrend nach der kurzfristigen Erholungsphase weiter an. Im MDax sprangen die Papiere von Wincor Nixdorf (+17,1%) deutlich an, nachdem der US-Wettbewerber Diebold Übernahmeabsichten verkündet hatte. Im EUROSTOXX 50 bröckelten die frühen Gewinne ab Mittag etwas ab. Besonders schwach präsentierten sich angesichts der gestern rückläufigen Ölpreise die Energietitel (-1,4%), auch die Grundstoffwerte (-0,9%) standen stärker unter Druck. Dagegen konnten Nahrungsmittel (+1,2%) unter der Führung von Danone (+2%) fester tendieren. An der Wall Street zeigte sich der Leitindex Dow Jones Industrial fast unverändert. Auch hier belastete die negative Tendenz bei den Ölpreisen die Energietitel (Exxon -1,8%, Chevron -1,4%). Besonders schwach entwickelte sich Morgan Stanley (-4,8%), nachdem die Quartalsdaten der US-Investmentbank die Prognosen deutlich verfehlt hatten. Die asiatischen Börsen finden heute Morgen keine einheitliche Richtung. Lediglich Nikkei und Kospi tendieren etwas fester. Die europäischen Aktienmärkte dürften nur wenig verändert in den Handel starten.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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