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Air Berlin berät über Sanierungsprogramm: Investor dringend gesucht?

29.09.2015 12:42 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

In Berlin tagen heute das Präsidium des Board of Directors und das Management von Air Berlin gemeinsam, um die nächsten Sanierungsschritte zu beschließen.

Es ist ein kurzes und knappes Statement, das am Dienstag kurz vor der Mittagsglocke von Air Berlin kommt. „Das Präsidium des Board of Directors tagt heute in Berlin zusammen mit dem Management Board von airberlin. In diesem Treffen wird über die mittelfristige Planung bis 2018 beraten. Die Ergebnisse des inhaltlich weit fortgeschrittenen Planungsprozesses werden in Kürze allen Mitgliedern des Board vorgestellt“, heißt es wenig spektakulär klingend in der Mitteilung der nach Lufthansa zweitgrößten börsennotierten Fluggesellschaft aus Deutschland, die zu einem Dauersanierungsfall am Tropf des Großaktionärs Etihad geworden ist.

Tatsächlich könnte heute oder spätestens in den kommenden Wochen der Schleier über ein Konzept gelüftet werden, über das die Börse schon länger spekuliert, das zugleich aber auch so etwas wie die finale Chance für Air Berlin sein dürfte, nachhaltig schwarze Zahlen zu schreiben. Gelingt es mit dem zum Beschluss anstehenden Konzept nicht, dauerhaft schwarze Zahlen zu schreiben, dürfte Etihad den Geldhahn zudrehen. Für Air Berlin würde dies dann wohl das Aus bedeuten. Die Aktie notiert längst weit unter früheren Kursniveaus und knapp über der Ein-Euro-Marke. Ganze 121 Millionen Euro Marktkapitalisierung billigt die Börse dem Unternehmen noch zu – das ist gerade einmal etwa der Listenpreis eines einzigen Airbus A321neo.

Umfangreiche neue Sparmaßnahmen und „frische“ Gelder sind nötig

Die Liste der Einsparmaß- und Konzernumbaunahmen dürfte lang sein, Stellen- und Streckenstreichungen nur ein Teil der Einschnitte sein, die bei Air Berlin anstehen und bei denen man auch auf die Befindlichkeiten des Geldgebers aus Abu Dhabi Rücksicht nehmen muss. Die Airline des Emirates sieht Air Berlin auch in der Rolle als „Passagierzulieferer“ für die eigenen Langstreckenflüge aus Europa zum Drehkreuz am Golf, was den Berlinern einige Optionen bei der notwendigen Ausdünnung des Streckennetzes nimmt. So wird Konzernchef Stefan Pichler einige Register ziehen müssen, über die die Börse nicht erst seit heute spekuliert.

Zudem wären neue Geldgeber wichtig für die Berliner, denn die enge Partnerschaft mit Etihad bleibt für Air Berlin ein Risiko. So berichtet die Süddeutsche Zeitung, dass das Luftfahrtbundesamt erwäge, „nur einen Teil der rund 30 Strecken zu genehmigen, auf denen Air Berlin auch mit einer Etihad-Flugnummer unterwegs ist“. Immer wieder grassieren Spekulationen, dass Etihads Einfluss auf Air Berlin so groß ist, dass aus luftfahrtrechtlichen Gründen die Landerechte der Berliner in Gefahr sind. Zuletzt hat sich Air Berlin immerhin über eine „Partneranleihe“ mit Etihad und anderen Fluggesellschaften genügend Liquidität besorgt, um eine andere Anleihe im kommenden Monat tilgen zu können. Doch derart akrobatische Aktionen sind keine Dauerlösung für die Airline, die frische Gelder dringend nötig hat. Von Etihad werden diese nicht kommen können, sodass ein neuer Investor dringend her müsste.

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