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Commerzbank: Schwellenländer könnten durch US-Zinserhöhung weiter unter Druck geraten

10.09.2015 09:18 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die Grafik verdeutlicht den in der Regel positiven Zusammenhang zwischen USD und Risikoaufschlägen für EM-Anleihen. Die erhebliche USD-Aufwertung seit Ende 2014 u.a. aufgrund von Erwartungen einer restriktiveren US-Geldpolitik ging bereits mit einem deutlichen Anstieg der Risikoaufschläge einher. Gerade in den letzten Wochen hat sich für die Schwellenländer die Situation verschärft. Von einer krisenhaften Entwicklung wie 1998/1999 und 2008/2009 sind wir zwar noch etwas entfernt, aber das Risiko dafür steigt. Aus einigen Ländern wie Brasilien, Südafrika, Türkei und vor allem auch China wird massiv Kapital abgezogen. Macht die US-Fed den USD mit einer Zinserhöhung noch attraktiver, dann könnte dies die Kapitalflucht verstärken.

Zinsen und Anleihen

Die Kursgewinne an den Aktienmärkten, insbesondere die Rally am chinesischen Aktienmarkt, belasteten gestern die Rentenmärkte. Die gestiegene Risikofreude der Anleger führte dazu, dass die als sicherer Hafen geltenden Staatsanleihen weniger gefragt waren. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen überstieg zeitweise auf 0,72%. Bei der Aufstockung der 10-jährigen Bundesanleihe gingen nur Gebote von 3,228 Mrd. EUR ein, geplant war ein Emissionsvolumen von 4 Mrd. EUR. Wenn auch der Septembertermin für die erste Fed-Zinsanhebung nach sieben Jahren allgemein als unwahrscheinlich gilt, rechnet die Mehrheit trotzdem noch mit einer Zinsanhebung in diesem Jahr. Dies könnte die Rendite der US-Treasuries weiter nach oben treiben. Kaushik Basu, Chefvolkswirt der Weltbank, warnte aufgrund der Schwäche bei den Schwellenländern davor, dass die Fed die Zinsen schon bei der kommenden Sitzung am 17. September erhöht. Unter Druck kamen Staatsanleihen auch von Ängsten, dass der offenbar massive Verkauf von Staatsanleihen durch die chinesische Notenbank, insbesondere von US-Treasuries, die Kurse belasten könnte. Im August sanken die chinesischen Devisenreserven um 94 Mrd. USD, stärker als jemals in einem Monat zuvor. Die chinesische Zentralbank wird wahrscheinlich auch weiterhin am Devisenmarkt intervenieren, um zu starke Kapitalabflüsse aus China zu verhindern. S&P nahm das Rating von Brasilien von BBB- auf BB+ (Aus-blick negativ) herunter. Damit verlor das Land seinen „Investmentgrade“-Status. Innerhalb der BRICs sind bereits Brasilien und Russland kein „Investmentgrade“ mehr, während das Rating Indiens noch knapp darüber liegt.

Aktien

Die allermeisten Anleger trauten ihren Augen nicht, als sie gestern Morgen sahen, dass der Nikkei um 7,7% gestiegen war, nachdem er am Vortag - trotz guter Makrodaten - auf den tiefsten Stand seit Februar 2015 gefallen war und somit alle Gewinne seit Anfang des Jahres eingebüßt hatte. Für Erleichterung sorgte zum einen eine weitere Stabilisierung des Aktienmarktes in China sowie die Ankündigung weiterer konjunktureller Stimulusmaßnahmen im Reich der Mitte. Zum anderen befeuerte die Aussicht auf niedrigere Unternehmensteuern im Land der aufgehenden Sonne die Fantasie der Börsianer. Somit verwunderte es nicht, dass die Aktienmärkte in Europa ihre Erholungsrally am Vormittag fortsetzten. Die Leitindizes kletterten um bis zu 2,7% (Spanien). Der Dax (+0,3%) schaffte im frühen Handel sogar den Sprung über die Marke von 10.500 Punkten. Nachmittags setzten jedoch verstärkt Gewinnmitnahmen ein. Auf Einzelwertebene waren in Deutschland insbesondere Automobilaktien gefragt. So profitierte die Aktie von BMW (+1,8%) u.a. von Votenheraufstufungen. Die Notierung der Deutschen Lufthansa verbuchte nach einem volatilen Handel ein Minus von 0,3%, nachdem ein Gericht den Pilotenstreik für Mittwoch für rechtswidrig erklärt hatte. Auf europäischer Sektorebene haussierten insbesondere Rohstoffwerte, die im Schnitt um 2,9% zulegten. Am Ende der Performanceskala rangierten Chemie-Werte mit durchschnittlichen Gewinnen von 0,5%. Die Börsen in den USA tendierten nach einem freundlichen Start schwächer. Der Dow Jones-Index verlor 1,5% und schloss nahe am Tagestief. Gute Arbeitsmarktdaten verstärkten die Furcht vor einer baldigen Zinserhöhung. Auf Sektorebene gab es die kräftigsten Abgaben bei Energiewerten (-1,9%). Die Börsen in Asien tendierten bis auf Korea (+1,4%) schwächer. Der Nikkei 225 fiel um 2,5%. Der Yen wertete ggü. dem USD leicht auf.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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