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National-Bank: Europäische Wirtschaft weiterhin auf Wachstumskurs

03.09.2015 09:05 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Zweifelsohne wird heute die Tagung des EZB-Rats mit anschließender Pressekonferenz im Fokus der Marktteilnehmer stehen. Mario Draghi wird u. a. die neuen Projektionen der EZB für Wachstum und Preisentwicklung vorstellen. Ansonsten dürfte er zahlreiche Fragen um den Themenkomplex der Auswirkungen einer Wachstumsverlangsamung in China auf den Euroraum sowie zu der geringen Preisdynamik im Euroraum erhalten. „Eigentlich“ kann der EZB-Chef den gesamten Diskussionen und Fragen ziemlich gelassen gegenüberstehen. Schließlich kommt die Wirtschaft im Euroland langsam in Gang. Die Kreditvergabe verbessert sich leicht, so dass es insgesamt kaum etwas an der aktuellen Geldpolitik auszusetzen gibt. Draghi täte aber sicher gut daran, die einzelnen Euroländer sehr deutlich auf ihre Pflichten von Strukturreformen auf den Güter- und Arbeitsmärken hinzuweisen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Reformbemühungen in den meisten Euroländern auch wegen der Geldpolitik der EZB eingeschlafen oder gänzlich zum Erliegen gekommen sind. So wird aber nur wieder von den Regierungen Zeit verschwendet, die jeweiligen Länder wettbewerbsfähiger zu machen.

Die neuen EZB-Schätzungen dürften kaum Veränderungen hinsichtlich der Wachstumserwartungen beinhalten. Die Prognosen für die Preisentwicklung dürften leicht reduziert werden. Das wird jedoch von der EZB nicht zum Anlass genommen, das QE-Programm zu ändern. Der EZB-Chef wird auf die temporären Faktoren, die die geringe Preisdynamik verursachen, sehr deutlich hinweisen. Die EZB wird durch diese Entwicklungen hindurchschauen. Einer Ausweitung des QE-Programms wird er zum aktuellen Zeitpunkt ebenso eine Absage erteilen, wie er es vor einigen Wochen schon hinsichtlich eines Taperings gemacht hat.

Neben der EZB-Pressekonferenz dürften die europäischen Konjunkturdaten etwas Beachtung finden. Die endgültigen Werte für die Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe sollten jedoch kaum Überraschendes parat halten. Am Nachmittag wird man dann einen kurzen Blick auf den ISM für das Dienstleistungsgewerbe werfen. In diesem Segment der US-Wirtschaft herrscht weiterhin Hochkonjunktur. Die gestrigen US-Daten fielen dagegen insgesamt eher schwach aus, wobei die Bedeutung des ADP-Arbeitsmarkberichts nicht überbewertet werden sollte. Die Auftragseingänge lagen zwar deutlich unterhalb der Schätzungen, es wurde aber der Vormonatswert nach oben korrigiert. Das beige book lieferte erneut viele Anhaltspunkte für eine gut laufende US-Wirtschaft. Nur im Fed-Distrikt Bosten (Eric Rosengren) wurde von negativen Einflüssen aus China berichtet. Einer baldigen Leitzinswende steht der Bericht jedenfalls nicht entgegen.

Heute Morgen dürfte der Bund Future wenig verändert in den Tag starten. Im weiteren Tagesverlauf werden die Marktteilnehmer wegen der Tagung des EZB-Rats sowie des morgigen US-Arbeitsmarktberichts auf Abwarten schalten. Der Bund Future dürfte sich zwischen 152,30 und 153,75 bewegen. Die Emissionen von Spanien und Frankreich dürften auf gute Nachfrage treffen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,08 und 2,25% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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