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Commerzbank: Frontalangriff auf die Rohstoffwährungen

25.08.2015 09:31 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die Währungen kamen am gestrigen Ausverkaufstag der „Risikopositionen“ massiv unter Druck. Besonders stark erwischte es nicht zuletzt die Rohstoffwährungen: Austral-, Kanada- und Neuseelanddollar. Deren Schwäche gegen-über dem Euro und mehr noch gegenüber dem US-Dollar war aufgrund sinkender Rohstoffpreise und eines abschmelzenden Renditevorsprungs seit Frühjahr immer deutlicher hervorgetreten. Die Sorgen um China, der weitere Rückgang der Rohstoff- und Ölpreise treffen sie an einer empfindlichen Stelle.Im Gegensatz dazu profitiert der Euro derzeit auch von der Auflösung von Hedging-Positionen vieler überseeischer Aktieninvestoren, die der-zeit ihre Positionen bereinigen.

Zinsen und Anleihen

Der starke Einbruch der Aktienmärkte weltweit – als Reaktion auf die großen Verluste an den chinesischen Börsen – hat auch den Rentenmarkt nachhaltig beeinflusst. Nachdem schon Ende letzter Woche die Kurse besonders der als sicherer Hafen geltenden Bundesanleihen anzogen, setzte sich am Montag diese Bewegung fort. Der Bundfuture erreichte mit über 156 in der Spitze ein Niveau wie zuletzt Anfang Mai. Aufgrund der gestiegenen Unsicherheit weiteten Anleihen der Euro-Peripherie ihre Risikoaufschläge gegenüber deutschen Titeln aus. Auffallend ist die jüngste Stärke des Euros. So stieg die Gemeinschaftswährung gestern gegenüber dem USD auf über 1,17 USD je Euro, dem höchsten Wert seit Januar. Marktteilnehmer spekulieren auf eine Verschiebung der Zinserhöhung der Fed von September auf Dezember. Sie argumentieren, dass die Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung in China und die dadurch ausgelösten Turbulenzen an den Finanzmärkten die amerikanische Notenbank dazu verleiten wer-den, mit Zinsanhebungen zu warten. Dadurch würde sich die Zinsdifferenz zwischen dem (Kern-) Euroraum und den USA nicht so schnell ändern, wovon der Euro profitierte. Auch gegenüber zahlreichen Emerging Markets-Währungen legte der Euro zu – teilweise auf mehrjährige Hochs (BRL seit 2003 und MEX seit 2009). Die deutliche Schwäche der Rohstoff-werte wird ebenfalls mit den Entwicklungen in China begründet. Einzelne Industrierohstoffe sind so preiswert wie während der Wirtschaftskrise 2008 und 2009. So notierte der Preis der Ölsorte Brent unter 44 USD je Fass. Gold gewinnt als Fluchtwert wieder an Bedeutung und handelte mit über 1.160 USD je Feinunze auf einem Sechswochenhoch.

Aktien

Sorgen um eine harte Landung für die Konjunktur in China führten am gestrigen Handelstag zu einer Ausverkaufsstimmung an den internationalen Aktienbörsen. Unter extremen Schwankungen setzte sich der Abwärtstrend über fast den gesamten Tagesverlauf fort. Dabei wurde kaum eine Unterscheidung zwischen defensiven und zyklischen Branchen gemacht, worin die sehr starke Nervosität der Anleger zum Ausdruck kommt. Mit der extrem schwachen Eröffnung der Wall Street verstärkte sich der Abwärtsdruck sogar noch, wobei der Dax 30 zwischenzeitlich unter die Marke von 9.400 Punkten fiel. Besonders starke Abschläge erlebten die beiden Versorger (RWE -9,1%, E.ON -8,6%). Die Aktien von Henkel (-1,6%) konnten sich noch einigermaßen gegen den Abwärtstrend stemmen, da eine US-Investmentbank ihre Verkaufsempfehlung für den Konsumgüterproduzenten gestrichen hatte. Im EUROSTOXX 50 erlebten Energie (-7,8%) und Grundstoffe (-7,5%) angesichts der fortgesetzten Talfahrt der Rohstoffpreise die stärksten Abschläge. Etwas gemäßigter stellte sich der Kursdruck bei Medien und Finanzdienstleistern (jeweils -3,6%) dar. In New York vollführten die Indizes eine wahre Achterbahnfahrt. Nach dem tiefroten Auftakt konnten sie sich wieder deutlich erholen, um zum Schluss doch wieder im unteren Drittel der Tagesspanne zu schließen. Hier gab es noch weniger Differenzierungen zwischen den Branchen. Die stärksten Verluste erlitt der Energiesektor (-5,2%). Angesichts dieser Entwicklungen geriet die Übernahmeofferte der Southern Company für AGL Resources, wodurch der zweitgrößte US-Versorger entstehen würde, in den Hintergrund. Während die Entwicklung in China weiter deutlich nach unten zeigt, können sich andere asiatische Märkte heute Morgen etwas erholen. Auch die europäischen Börsen sollten sich etwas stabilisieren und fester eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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