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Anleihen: Die Aussichten für 2016

08.08.2015 10:26 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Im kommenden Jahr werden zahlreiche Unternehmensanleihen fällig. Damit stehen Refinanzierungen an. Ein Ausblick auf die Planungen einiger Gesellschaften.

2016 wird für viele Anleiheemittenten ein Jahr der Refinanzierung werden. Die einschlägigen Datenbanken zeigen, dass im kommenden Jahr 76 in Euro notierende Unternehmensanleihen deutscher Gesellschaften, die an einer deutschen Börse gehandelt werden, fällig werden. Darunter sind jedoch auch Anleihen von Schwergewichten wie BASF, Daimler, Metro und Bayer, die nicht in unseren Beobachtungshorizont fallen.

Schaut man einen Schritt weiter auf den Bereich der Mittelstandsanleihen mit einem Volumen von bis zu 100 Millionen Euro, so fallen 31 Anleihen in diese Kategorie. Nordex hat mit einem Volumen von 150 Millionen Euro eine etwas größere Anleihe auf den Markt gebracht, die 2016 ebenfalls fällig wird. Von diesen 31 bzw. 32 Anleihen haben elf Papiere einen Kurs von weniger als 65 Prozent, die meisten davon werden im einstelligen Bereich gehandelt. Hier kreist häufig der Pleitegeier.

Von den verbleibenden 21 Anleihen wurde eine bereits gekündigt. Bei den anderen 20 Anleihen muss man Überlegungen anstellen, wie diese refinanziert werden. Nicht jedes Unternehmen aus diesem Kreis wird eine neue Anleihe auflegen. Die Zinsen sind so günstig, dass bisweilen die Banken aushelfen werden oder andere Möglichkeiten der Finanzierung angedacht sind, beispielsweise mittels Kapitalerhöhung oder gar via Börsengang, falls man nicht schon börsennotiert ist. Allerdings hat bisher kein in Frage kommendes Unternehmen das Wort „Börsengang“ oder „IPO“ auch nur ansatzweise ausgesprochen.

Einige Gesellschaften haben ihre Hausaufgaben bereits gemacht: Semper idem Underberg hat im Juni eine neue Anleihe auf den Markt gebracht, mit der die Anleihe, die im kommenden Jahr fällig ist, refinanziert werden soll. Die Zinsen sind dabei 7,125 Prozent auf 5,375 Prozent gesunken. German Pellets hat im November 2014 mit der Refinanzierung der Anleihe begonnen. Damals konnte die alte Anleihe in eine neue Anleihe, die bis 2019 läuft, umgetauscht werden. Eine Unternehmenssprecherin macht gegenüber unserer Redaktion deutlich, dass man alle Optionen zur weiteren Refinanzierung prüfe. Dazu zählen sowohl die Begebung einer weiteren Anleihe als auch die klassische Bankenfinanzierung. Man fühle sich am Kapitalmarkt wohl, so dass man weitere Maßnahmen nicht ausschließen wolle.

Katjes hat Anleihe gekündigt

Ein anderes Unternehmen ist schon einen Schritt weiter. Katjes hat seine Anleihe vor wenigen Tagen gekündigt. Sie wird zu einem Kurs von 101,00 Prozent zurückgezahlt. Im Mai hatten man zu diesem Zweck eine neue Anleihe über 60 Millionen Euro aufgelegt, die rasch überzeichnet war.

Bastei Lübbe wird vermutlich keine weitere Anleihe begeben. Auf Nachfrage teilen die Kölner mit, dass man alternative Finanzierungsformen favorisiere. So haben erste Gespräche über eine mögliche Anschlussfinanzierung bereits stattgefunden. Da die Zinsen niedrig sind, ergeben sich deutliche Einsparpotenziale bei den Finanzierungskosten. Die aktuelle Anleihe von Bastei Lübbe wird mit 6,75 Prozent verzinst.

Optionen werden bei Reiff geprüft

Die Reiff-Gruppe muss im Mai 2016 eine Anleihe über 30 Millionen Euro refinanzieren, die mit 7,25 Prozent verzinst ist. Eine Sprecherin der Gesellschaft erläutert gegenüber unserer Redaktion, dass verschiedene Optionen für die Finanzierung geprüft werden. Man sei mit Banken und Investoren im Gespräch.

Im Juli 2016 ist bei Eyemaxx eine Anleihe im Volumen von 13 Millionen Euro fällig, die eine Verzinsung von 7,5 Prozent hat. Hier werden ebenfalls verschiedene Finanzierungsalternativen geprüft. Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen worden. Im Juni hat das Immobilienunternehmen eine Kapitalerhöhung durchgeführt.

MS Spaichingen geht andere Wege

Die Verantwortlichen von MS Spaichingen haben die Refinanzierung ihrer 23 Millionen Euro schweren Anleihe schon fast gelöst. Sie soll größtenteils aus dem eigenen Cash Flow sowie der Nutzung vorhandener Banklinien refinanziert werden, so Vorstand Andreas Aufschnaiter auf Anfrage unserer Redaktion. Ferner liegen der Gesellschaft ergänzend verschiedene darlehensähnliche Finanzierungsalternativen zu sehr attraktiven Konditionen vor. Aufschnaiter hat daher aktuell keine Pläne, eine neue Anleihe aufzulegen.

Einen gewissen Sonderfall stellt die Anleihe von MAG IAS dar, die ein Volumen von 50 Millionen Euro hat. Die MAG-Gruppe soll durch FFG übernommen werden. FFG hat aber bereits deutlich gemacht, dass man alle Verpflichtungen gemäß den vertraglichen Vereinbarungen erfüllen werde. Wie die Refinanzierung der Anleihe letztlich durchgeführt wird, ist noch nicht entschieden worden.

2016 wird somit ein spannendes Jahr für den Anleihenmarkt werden. Verlorenes Vertrauen muss wieder hergestellt werden. Investoren und Emittenten müssen Wege finden, wie sie zusammenfinden. Einfach wird dies nicht werden, doch gute Anleihen werden auch 2016 eine Chance haben, auf einen finanzkräftigen Markt zu treffen. Denn Geld ist bei den Investoren vorhanden, selbst wenn die Zinsen leicht anziehen werden.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne aus der aktuellen Ausgabe des BondInvestor, einer redaktionellen Kooperation der wallstreet:online AG mit www.4investors.de. Jegliche Haftung und Ansprüche werden von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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