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National-Bank: Weitere Forderungen an die griechische Regierung

28.07.2015 09:17 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Obwohl es die Vorabschätzungen der Markit Einkaufsmanagerindizes nicht haben erwarten lassen, stieg der Ifo-Geschäftsklimaindex gestern deutlich an. Das betraf sowohl die Beurteilung der Lage als auch die Einschätzung der Perspektiven. Die deutschen Unternehmer bleiben optimistisch. Hierzu dürften vor allem Ölpreis und Außenwert des Euro beigetragen haben. Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass es bei den europäischen Nachbarn ebenfalls besser läuft, als es noch vor einigen Monaten erwartet worden ist. Der private Verbrauch in Deutschland dürfte ein Übriges tun. Dennoch gibt es warnende Stimmen. Wieder einmal kommen sie vom IWF. Danach könne der Euroraum mit Unterstützung der EZB mehr für das Wachstum tun. Auch nicht neu ist die Kritik an die deutsche Adresse, mehr für die Binnennachfrage zu tun und die Handelsbilanzüberschüsse zu verkleinern. Allerdings wird bei diesen Äußerungen immer gern übersehen, dass Deutschland bereits strukturelle Anpassungsmaßnahmen durchgeführt hat, die die meisten anderen, vor allem großen Euroländer noch vor sich haben, diese aber nur langsam, teils widerwillig oder überhaupt nicht umsetzen. Weniger erfreulich fielen dagegen die US-Daten aus. Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter stiegen im Monatsvergleich zwar kräftig an. Doch wurde der Vormonatswert so deutlich nach unten revidiert, dass man den Anstieg relativieren muss. Heute dürfte das Hauptinteresse dem US-Verbrauchervertrauen gelten. Das sollte aufgrund der Gesamtsituation für die US-amerikanischen Konsumenten positiv überraschen. Die US-Immobilienpreise dürften ebenfalls weiter zugelegt haben. Von wesentlichem Interesse ist der Beginn der FOMC-Tagung. Von der Verlautbarung nach der Tagung Morgen werden sich neue Hinweise auf das Timing der US-Leitzinserhöhung erhofft. Sollte sie tatsächlich für September geplant sein, dürfte sich das in der Erklärung widerspiegeln. Die Emission der 2jährigen T-Notes dürfte schwierig werden.

Griechenland bleibt ebenfalls ein Fokusthema: Gestern sind die Verhandlungen von Troika inklusive ESM und Vertretern der griechischen Administration aufgenommen worden. Es deutet sich an, dass von Seiten der Geldgeber weitere Maßnahmen von der griechischen Regierung gefordert werden, die umgesetzt werden müssen, bevor neues Geld fließen bzw. man sich auf ein neues Programm verständigen wird. Das Misstrauen hinsichtlich des Willens und der Fähigkeit beschlossene und eingeforderte Maßnahmen umzusetzen, sitzt tief. Kann die griechische Regierung keine oder nur geringe Erfolge bei der Umsetzung geforderter Maßnahmen vorweisen, wird es wahrscheinlich kein neues Stützungsprogramm geben. Der „Grexit“ ist damit noch lange nicht vom Tisch.

Außerdem werden die Märkten von der Entwicklung der chinesischen Aktienmärkte in Atem gehalten. Ob das Wachstumsmodell Chinas sowie die Änderung des Geschäftsmodells des Landes von exportgetriebener zu mehr binnenwirtschaftlich getriebener Wirtschaft tatsächlich gefährdet sind, ist völlig offen. Dass die sukzessive Marktöffnung nicht friktionsfrei von statten gehen wird, dürfte allen Beteiligten klar gewesen sein. Immerhin hat China die Mittel, potenzielle Auswirkungen abzumildern.

Nach den Gewinnen der vergangenen Tage ist der Bund Future für eine Korrektur anfälliger geworden. Die Rahmenbedingungen sprechen jedoch weiterhin für zumindest stabile Notierungen. Er dürfte gut behauptet in den Tag starten und zwischen 153,25 und 154,60 notieren. Die niederländische Bondemission dürfte ebenso problemlos aufgenommen werden wie der italienische Linker. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 2,21 und 2,37% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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