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Commerzbank: Schwellenländeraktien im Juni auf Dollarbasis mit leichter Underperformance

23.07.2015 08:57 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die weltweiten Schwellenländerbörsen (MSCI Emerging Markets) verloren im Juni 2015 rd. 3,2%. Damit erzielten sie ggü. den etablierten Märkten (-2,5%) eine leichte Underperformance. Für kräftigen Gegenwind sorgten wie im Vormonat v.a. die Sorge vor einer baldigen US-Zinswende sowie die zu diesem Zeitpunkt akute Schuldenkrise in Griechenland. Hinzu kamen kräftige Verkäufe an der Börse in China, die dort zu einem Crash führten. Auf Sektorebene lagen an den Aktienmärkten der Emerging Markets im Juni 2015 wie im Vormonat alle Bereiche im Minus. Die größten Verluste wiesen die Bereiche Versorger und Pharma aus, deren Indexmitglieder im Schnitt fast 5% einbüßten. Nachdem den Emerging Markets im Mai 2015 netto umgerechnet rd. 2,1 Mrd. USD zuflossen, verzeichneten die Schwellenländerbörsen im Juni 2015 Kapitalabflüsse in Höhe von rd. 8,6 Mrd. USD. In 2014 beliefen sich die Kapitalabflüsse auf 24 Mrd. USD und in 2013 auf rd. 15 Mrd. USD. Aufgrund unserer Erwartung höherer Performancechancen an den Aktienmärkten in Europa (Übergewichten) sowie in den USA (Neutral) in den kommenden Monaten und der unverändert neutralen Position in Japan, bestätigen wir unser Votum (Untergewichten) für die globalen Aktienmärkte der Emerging Markets. Mögliche Leitzinsanhebungen in den USA in Q3 bzw. Q4 2015 könnten zudem noch einmal zu erheblicher Volatilität an den Währungsmärkten der Schwellenländer führen und einige „fragile“ Währungen unter Druck bringen. Teilweise ist dies in den vergangenen Wochen/Monaten schon geschehen (Lira, Real). Zudem ist das Wachstum in einigen Ländern der Region vergleichsweise schwach (v.a. in Brasilien und Russland). In Brasilien wird die hohe Inflation weiterhin mit wachstumsdämpfenden Zinserhöhungen bekämpft. Hinzu kommen geopolitische Spannungen u.a. in der Ukraine, in Syrien, im Irak etc., die immer wieder für Unruhe an den Kapitalmärkten sorgen können.

Zinsen und Anleihen

In der Nacht hat das griechische Parlament einem weiteren Reformprogramm zugestimmt. Die Zustimmung für Alexis Tsipras aus den eigenen Reihen war um drei Stimmen höher als bei dem ersten Reformpaket. Neben der US-Notenbank steuert auch die Bank von England auf die erste Leitzinserhöhung seit Jahren zu. Das gestern veröffentlichte Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung zeigt ein wachsendes Unbehagen innerhalb des Entscheidungskomitees über zunehmende Inflationsrisiken. Auch die Zinserwartungen der Marktteilnehmer sind gestiegen – eine Zinserhöhung wird jetzt Anfang 2016 erwartet, nicht mehr erst zur Mitte 2016. Der Euroraum ist dagegen angesichts der hohen Unterauslastung noch weit entfernt von einer solchen Maßnahme, obwohl die positiven Konjunktursignale zunehmen. Gestern meldete INSEE für Frankreich einen erneuten Anstieg der Unternehmensstimmung. In den USA entwickelt sich der Immobilienmarkt weiter positiv. Die Käufe bestehender Häuser stiegen auf annualisiert 5,5 Mio. So hoch waren die Umsätze am Immobilienmarkt seit 2007 nicht mehr. Dies und die hohe Zahl von Baugenehmigungen deuten daraufhin, dass die Bauinvestitionen auch in den kommenden Quartalen eine wichtige Säule für die US-Konjunktur sein werden. Nachdem die entwarnenden Signale aus Griechenland vor zwei Wochen von einer höheren Risikoneigung der Anleger begleitet waren, kommt es seither zu einer Gegenkorrektur. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen sind in den letzten zehn Tagen von 0,90% auf 0,75% gefallen, denn Konjunkturrisiken lauern derzeit nicht nur in Griechenland – sondern z.B. auch in China und anderen Emerging Markets.

Aktien

Nachdem die Entspannung bei den Belastungsfaktoren Griechenland und China mehrere Tage für deutlich steigende Kurse gesorgt hatte, sorgen jetzt enttäuschende Quartalsberichte aus den USA für die negativen Elemente an den europäischen Aktienmärkten. Waren es am Vortag noch IBM und United Technologies, die die Stimmung im Handelsverlauf kippen ließen, so legten nun die IT-Schwergewichte Apple und Microsoft mit enttäuschenden Quartalsvorlagen nach. In diesem Umfeld zeigten die Aktien von Infineon (-6,3%) die mit Abstand schwächste Performance aller Dax 30-Titel auf. Zusätzlich belastete hier der schwache Umsatzausblick des US-Wettbewerbers Linear Technology. Positiv tendierten angesichts der weiter fallenden Rohölpreise dagegen die Papiere der Deutschen Lufthansa (+0,8%). Im TecDax gerieten die Aktien von Dialog Semiconductor (-5,2%), die als Zulieferer von Apple gelten, deutlich unter Druck. Im Euroraum war wegen weiter schwacher Rohstoffpreise die Grundstoffbranche (-2,7%) der mit Abstand schwächste Sektor, während dagegen Versicherungen (+0,3%) und Banken (+0,2%) und besonders Baustoffe (+0,5%) leicht ansteigen konnten. An der Wall Street sorgten über Erwarten gute Quartalsberichte von Coca Cola und Boeing dafür, dass sich die Kursverluste in Grenzen hielten. Klar schwächster Sektor war IT (-1,6%), dagegen konnten Finanzen (+0,7%) weiter zulegen. Da heute Morgen in Asien die Gewinner wieder die Oberhand gewinnen, dürfte auch Europa fester eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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