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Cashcloud: Ein kleiner Geldregen und sehr viele Fragezeichen

10.07.2015 16:56 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Es ist eine unangenehme Situation für das Unternehmen und die Aktionäre: Die Cashcloud Aktien sind seit dem 30. Juni an allen Börsen vom Handel ausgesetzt. Ein ordnungsgemäßer Handel in der Aktie sei nicht sichergestellt, heißt es von Seiten der Börse – eine wenig konkrete Auskunft, die man in Frankfurt auf Anfrage unserer Redaktion nicht näher konkretisieren mag. Wie lange das Papier ausgesetzt bleibt, ist derzeit offen.

Der Aussetzung vorangegangen waren heftige Kursgewinne des Papiers, die begleitet wurden von einer ganzen Serie enorm aggressiver und zweifelhaft gestalteter Kaufempfehlungen von Börsendiensten, die laut Disclaimer-Angaben selbst in der Aktie investiert sind. Das hat Cashclouds Börsenwert auf einen kleinen dreistelligen Millionenbetrag aufgeblasen – reichlich viel für ein Unternehmen, das 2014 gerade einmal rund 1.600 Schweizer Franken umgesetzt und 3,38 Millionen Schweizer Franken Verlust verbucht hat, zudem immensen Investitions- und damit Geldbedarf hat. „Ohne Kapitalerhöhung droht die Pleite“, titelten wir am 10. Juni in unserem ausführlichen Bericht zur Cashcloud Aktie.

Bis Jahresende finanziert? Noch fehlen die Investorengelder

Seitdem hat Cashcloud zwei kleinere Kapitalerhöhungen angekündigt, die Teile des Geldbedarfs im Volumen von 10 Millionen Schweizer Franken abdecken sollen – diesen hat der Wirtschaftsprüfer der Schweizer, KPMG, allein für den Zeitraum der nächsten 24 Monaten ermittelt. Decken soll den Cashbedarf der Kapitalmarkt: Die erste Kapitalerhöhung wurde von Cashcloud am 19. Juni angekündigt, die zweite heute: Ein Investor habe zugesagt, eine Million Euro an Eigenkapital zu einem Ausgabekurs von 9,50 Euro je Aktie zur Verfügung zu stellen, meldet Cashcloud am Freitag. Zudem sei ein Darlehen in Höhe von 0,3 Millionen Euro vereinbart worden, so die Eidgenossen. Damit sei man bis Jahresende finanziert.

Das Problem: Mit den 2,5 Millionen Euro Eigenkapital, einem Darlehensverzicht von 1,8 Millionen Euro gegen Ausgabe junger Aktien und den 0,7 Millionen Euro an neuen Krediten aus den jüngsten beiden Investorenzusagen im Juni und vom heutigen Tag hat Cashcloud bisher nur einen Teil der Wegstrecke zurückgelegt, die man gehen muss. Zudem sind die Gelder aus den Kapitalerhöhungen bisher nur zugesagt, aber noch nicht tatsächlich an das Unternehmen geflossen, wie unserer Redaktion auf Anfrage bestätigt wird. Die Zusagen seien verbindlich, betonen die Schweizer allerdings. Cashcloud hatte Mitte Juni selbst angekündigt, dass sich das Procedere der Kapitalerhöhungen bis Ende August hinziehen werde. Derzeit durchlaufe man die für die Kapitalerhöhung notwendigen Prozesse, heißt es aus dem Unternehmen. Sicher können die Aktionäre des Mobile-Payment-Anbieters also erst sein, wenn die Gelder tatsächlich auf den Konten liegen. Beispiele für geplatzte Investorenzusagen gibt es zuhauf, wie zuletzt zum Beispiel bei Tantalus Rare Earth zu sehen war. Wer die Investoren sind, ist im Fall Cashcloud unbekannt. Gerüchten zufolge stützen derzeit die bisherigen Großaktionäre die Finanzierung ihrer Gesellschaft selbst. Bestätigen sich die Gerüchte, dass die Investoren die Alteigentümer selbst sind, dürfte das Risiko ausbleibender Gelder aber kleiner sein als bei Dritten.

Eine Reihe zweifelhafter und aggressiver Kaufempfehlungen

Offen bleiben für Anleger, die seit Anfang Juni in den höchst spekulativen Titel eingestiegen sind, aber weiterhin vor allem drei Fragen: Wie kommt die Aktie mit dem horrenden Kursanstieg zurecht, falls der Handel wieder aufgenommen wird? In zweifelhaften „Analysen“ wird von den einschlägig bekannten Börsendiensten, die selber die Aktie halten und damit in heftigen Interessenskonflikten stehen, aggressiv getrommelt, dass es eine weitere Kursexplosion der Aktie geben werde. Dazu kommt zum einen die Frage wie Cashcloud die kleiner gewordene Finanzierungslücke schließen wird und zum anderen, ob und wann die Aktie überhaupt wieder handelbar sein wird?

Letzteres könnte ein entscheidender Faktor bei der weiteren Finanzierung des App-Entwicklers werden, der sich mit den Großen der Branche messen will. Experten geben den meisten Unternehmen in der Branche allerdings wenig Chancen, lange zu überleben: Studien zufolge wird aufgrund hoher finanzieller und technologischer Herausforderungen für die kommenden Jahre ein Unternehmenssterben und eine deutliche Marktkonsolidierung bei der Zahl der Anbieter erwartet. Cashcloud hofft, dem entgehen zu können, und will bei der Kundenzahl deutlich wachsen. Mittlerweile habe man „über 130.000 registrierte Nutzer“ gewinnen können, so die Schweizer. Wie viele davon die Mobile-Payment-Angebote tatsächlich nutzen und dem Unternehmen Umsätze generieren helfen, ist unbekannt.

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