4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

Commerzbank

Commerzbank: Positive Daten vom US Immobilienmarkt

20.05.2015 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Ein wichtiger Indikator für die US-Wirtschaft sind die Wohnungsbaubeginne und Baugenehmigungen. Die am Dienstag veröffentlichten Daten für den Monat April waren überaus erfreulich. Nach dem harten Winter verzeichneten die Wohnungsbaubeginne eine Steigerung um 20% annualisiert auf 1,135 Mio. gegenüber März. Auch die Baugenehmigungen konnten um 10% annualisiert auf 1,143 Mio. zulegen. Dagegen hatte am Montag der NAHB-Housing-Index für Ernüchterung gesorgt, als er einen Rückgang von 56 auf 54 anzeigte, während die von Bloomberg befragten Analysten im Durchschnitt mit 57 Punkten eine deutliche Verbesserung erwarteten (bei einem Index über 50 bewerten mehr als 50% der befragten Bauunternehmer das Marktumfeld positiv). Der NAHB-Index ist ein Stimmungsindikator und somit weniger aussagekräftig, da er nur die Geschäftserwartungen von Bauunternehmen, die auf Einfamilienhäuser spezialisiert sind, widerspiegelt. Die konkreten Zahlen der Baubeginne und -genehmigungen lassen für den weiteren Jahresverlauf eine Steigerung der Bauaktivitäten erwarten. Unterstützt von positiven Daten des Arbeitsmarktes und niedrigen Hypothekenzinsen dürfte der Sektor einen soliden Wachstumsbeitrag für die US-Wirtschaft liefern. Zudem lassen die Daten hoffen, dass auch die in anderen Bereichen markante Abschwächung im Winter sich als temporär erweisen wird.

Zinsen und Anleihen

Gestern kündigte das EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeuré an, die EZB wolle die Käufe von Euro-Anleihen im Mai und Juni aufgrund einer erwarteten Phase niedriger Liquidität im Sommer ausweiten. Dies löste größere Marktbewegungen aus. Er betonte, dass sich die EZB durchaus bewusst sei, dass die Märkte von Festverzinslichen in der Urlaubszeit von Mitte Juli bis August durch erheblich verringerte Marktliquidität gekennzeichnet seien. Wir gehen davon aus, dass die EZB im Mai und Juni das Kaufvolumen von 60 auf 70 Mrd. EUR ausweiten wird. Dieser Schritt zeigt, dass die EZB bestrebt ist, das geplante Kaufvolumen umzusetzen, auch wenn Phasen niedriger Liquidität bevorstehen. Die Renten- und Devisenmärkte tendierten daraufhin volatil. So fielen die Renditen von Bundesanleihen bis Mittag kräftig, darunter die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen um rund 10 Bp. von 0,65% auf 0,55%. Der EUR schwächte sich um gut eineinhalb Cent gegenüber dem USD ab. Am Nachmittag drehte die Stimmung, nachdem deutlich besser als erwartete Daten vom US-Immobilienmarkt gemeldet wurden (siehe dazu auch „Im Blickpunkt“). Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg wieder um 7 Bp. an. Der EUR schwächte sich weiter ggü. dem USD ab, da die US-Daten für eine Zinswende noch in diesem Jahr sprechen. US-Treasuries, die freundlich eröffneten, drehten im Tagesverlauf ebenfalls ins Minus. In Großbritannien stiegen die Verbraucherpreise im April um lediglich 0,2% M/M an. Dadurch fiel die jährliche Inflationsrate von 0,0% auf minus 0,1% J/J. Damit ist sie erstmals seit 1960 negativ geworden. Die BoE hat in ihrem Inflationsbericht einen kurzfristig negativen Preisanstieg nicht ausgeschlossen. Das Pfund schwächte sich daraufhin aber kurzzeitig ab.

Aktien

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag freundlich. Gleich zu Beginn stiegen die meisten Leitindizes steil an. Verantwortlich hierfür zeichneten insbesondere Äußerungen eines Ratsmitglieds der Europäischen Zentralbank (Herr Benoit Coeure), der für Mai und Juni 2015 umfangreichere Anleihekäufe in Aussicht stellte. Diese Aussage schickte den Euro auf Talfahrt. Gegenüber dem USD büßte er mehr als 1,5% an Wert ein. Für Rückenwind sorgten am Vormittag auch stark fallende Renditen. Die Rendite für die 10jährige Bundesanleihe sank von 0,65% auf 0,55%, bevor sie sich jedoch im Tagesverlauf merklich erholte. In diesem Umfeld verbuchte der Dax ein Plus von 2,23%. Tagesgewinner im Dax war die Notierung von Volkswagen mit einem Kursplus von knapp 5%. Die größten Verluste wies gestern die Aktie von Merck auf (-1,66%). Nach etwas schwächer als erwarteten Quartalszahlen kam es hier nach den satten Kursgewinnen der Vormonate zu Gewinnmitnahmen. Auf europäischer Sektorebene waren wie am Vortag aufgrund des schwächeren Euro vor allem Automobiltitel gesucht, die im Schnitt um 3,5% zulegten. Die größten Verluste wies dagegen der Bereich Rohstoffe auf, deren Titel im Schnitt um ca. 0,85% sanken. Die Börsen in den USA tendierten ebenfalls freundlich, konnten den Boom in Europa aber nicht nachvollziehen. Das Plus fiel zum Handelsschluss mit 0,07% im Dow Jones eher bescheiden aus. Die Börsen in Asien tendierten positiv. Der Nikkei gewann rund 1 %. Zum Handelsstart dürften heute in Europa erste Gewinnmitnahmen erfolgen. Auf Grund der verbesserten technischen Lage nach dem Ausbruch aus der Konsolidierungsformation, ist aber mit einer weiterhin freundlichen Tendenz in den kommenden Tagen, besonders beim DAX zu rechnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Commerzbank

19.04.2024 - Commerzbank Aktie: Rallye-Chancen vs. steigende Risiken ...
03.04.2024 - Commerzbank Aktie: „Damoklesschwert” Gewinnmitnahmen ...
20.03.2024 - Commerzbank Aktie: Ein richtig starkes Signal, aber… ...
15.03.2024 - Commerzbank Aktie: Nun kann es gefährlich werden ...
13.03.2024 - Commerzbank Aktie: Wie die Deutsche Bank und dann 14 Euro als Ziel? ...
19.02.2024 - Commerzbank: Zinsen als wichtiger Faktor ...
16.02.2024 - Commerzbank: Uneinigkeit über die Bewertung der Aktie ...
16.02.2024 - Commerzbank, Infineon, Nordex, ThyssenKrupp und Valneva - 4investors Aktien Top- ...
15.02.2024 - Commerzbank erhöht Dividende - erwartete Zinssenkungen prägen Teile der Progno ...
29.01.2024 - Commerzbank Aktie einen Trade wert? Jetzt wird es sehr interessant! ...
24.01.2024 - Commerzbank: 2024 wird zum Übergangsjahr ...
19.01.2024 - Commerzbank Aktie: Das nächste Kursziel sinkt ...
18.01.2024 - Commerzbank übernimmt Investmentgesellschaft Aquila Capital ...
11.01.2024 - Commerzbank: 55 Prozent sind drin ...
11.01.2024 - Commerzbank gründet Joint Venture mit Global Payments ...
11.01.2024 - Commerzbank Aktie: Schwere Zeiten im Anmarsch? ...
04.01.2024 - Commerzbank Aktie: Kommt der Ausbruch Richtung 14 Euro? ...
21.12.2023 - Commerzbank darf weitere Aktien zurückkaufen — kommt ein Kaufsignal? ...
20.12.2023 - Commerzbank: Divergierende Analystenmeinungen zum Aktienkurs ...
11.12.2023 - Commerzbank, Deutsche Konsum, Helma Eigenheimbau, HV-Kalender und Börse Münche ...

DGAP-News dieses Unternehmens

30.04.2024 - EQS-News: Commerzbank-Hauptversammlung stimmt allen Tagesordnungspunkten ...
20.03.2024 - EQS-News: Commerzbank lädt zur Hauptversammlung am 30. April 2024 ...
05.03.2024 - EQS-News: Commerzbank schließt Aktienrückkauf über 600 Millionen Euro ...
15.02.2024 - EQS-News: Commerzbank steigert Konzerngewinn 2023 auf 2,2 Milliarden Euro - ...
18.01.2024 - EQS-News: Commerzbank baut Asset Management mit Mehrheitsbeteiligung an Aquila ...
11.01.2024 - EQS-News: Commerzbank und Global Payments gründen Joint ...
20.12.2023 - EQS-Adhoc: Commerzbank erhält Genehmigungen für neues ...
08.12.2023 - EQS-Adhoc: Commerzbank Aktiengesellschaft: EZB legt SREP-P2R-Kapitalanforderung ...
08.12.2023 - EQS-News: SREP-Kapitalanforderungen an Commerzbank für 2024 festgelegt - ...
08.11.2023 - EQS-News: Commerzbank legt mit starkem 9M-Konzernergebnis Fundament für ...