Raiffeisen: Nvidia, Aktienmarkt Asien, Griechenland und Staatsanleihen im Blickpunkt

Im Nachfeld des starken Arbeitsmarktberichts vom Freitag gab EUR/USD heute Morgen weiter nach und notiert derzeit bei knapp unter 1,115. US-Staatsanleihen handeln praktisch unverändert zu ihrem Freitagsschluss. Der Datenkalender ist heute noch weitgehend leer (in den USA wird der Arbeitsmarktindikator der Fed veröffentlicht – nachdem sich zuletzt mit Ausnahme der Beschäftigungsentwicklung im März quasi sämtliche Arbeitsmarktdaten positiv entwickelt haben, erwarten wir neben einer Aufwärtsrevision des für März zunächst gemeldeten Rückgangs einen Anstieg im April). In Europa steht die Woche ab Mittwoch im Zeichen der - in Summe voraussichtlich recht guten – BIP-Daten für Q1. Heute tagen die Finanzminister der Eurozone zum Thema Griechenland – trotz angeblicher Fortschritte ist mit keinem Durchbruch zu rechnen. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass die EZB diese Woche die Refinanzierung der griechischen Banken deutlich erschwert. Bereits morgen steht die nächste IWF-Rückzahlung (rund EUR 750 Mio.) ins Haus. Staatsanleiheemissionen in der Eurozone starten erst wieder am Dienstag.

Aktienmärkte
Die US-Aktienmärkte haben am Freitag auf die US-Arbeitsmarktdaten mit Erleichterung reagiert. Die Zahlen waren zwar gut aber nicht gut genug um den Druck auf die Fed auf einen baldigen Zinsschritt zu erhöhen. Alle drei wichtigen Indizes konnten im Sitzungsverlauf mehr als ein Prozent zulegen und auch im Wochenvergleich eine positive Performance aufweisen. Unter den Einzelwerten fielen u. a. McDonald’s positiv auf, nachdem der für April ausgewiesene Umsatz besser als erwartet ausfiel. Gespräche über den Kauf der ehemaligen Tochter Visa Europe (derzeit im Besitz einiger europäischer Banken) bescherten dem Kreditkartenkonzern Visa einen Kursgewinn von 4,4 %. Schwach hingegen präsentierten sich Nvidia (-7,4 %), nachdem der Grafikchip-Hersteller enttäuschende Quartalsergebnisse präsentierte. Um 5,3 % abwärts ging es auch bei Eastman Kodak. Unternehmen steckt weiterhin in roten Zahlen. Unterstützt durch eine erneute Zinssenkung der chinesischen Zentralbank (das dritte Mal innerhalb von sechs Monaten) konnte der japanische Aktienmarkt mit deutlichen Zugewinnen in die neue Woche starten. Diese Woche steht noch eine bunte Palette an Quartalszahlen (vor allem in Europa) auf der Agenda. Diese sowie einige Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks werden weiterhin die Aktienmärkte in ihrer Richtung beeinflussen. Die Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten erwarten wir mit Blick auf die ersten Indikatoren wenig verändert. Heute stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

Credit
Der Wochenstart auf den Credit-Primärmärkten dürfte äußert ruhig verlaufen. Am Montag werden die Marktteilnehmer die Resultate der Finanzministertreffen der Eurogruppe abwarten und am Dienstag steht eine Rückzahlung von griechischen Verbindlichkeiten in der Höhe von EUR 754 Mio. beim IMF an. Somit dürfte das einzige Emissionsfenster dieser Woche am Mittwoch sein da am Donnerstag in großen Teilen Europas ein Feiertag ansteht. Damit könnte diese Woche nochmal deutlich weniger Emissionen hervorbringen als die vorangegangene Woche. Welche mit 16 Emissionen und einem Gesamtvolumen von EUR 10,38 Mrd., auf Volumensbasis bereits die schwächste Emissionswoche des Jahres war. Im Gegensatz zu den Staatsanleihenmärkten gab es bei den Unternehmensanleihenmärkten kaum Spreadveränderungen in der Vorwoche.

China
Das Staatliche Amt für Statistik veröffentlichte am vergangenen Wochenende die Inflationszahlen Chinas. Dabei verzeichnete der Verbraucherpreisindex einen Anstieg im April von 1,5 % p.a. (Konsensus: 1,6 % p.a.), verglichen mit dem Vormonatsanstieg von 1,4 % p.a. Der Großhandelspreisindex ging im April um 4,6 % p.a. zurück (Konsensus: -4,4% p.a.), ein gleich großer Rückgang wie im Monat zuvor. Die chinesische Zentralbank senkte zudem den Leitzins um 25 BP auf 5,1 % mit heutiger Wirkung. Chinesische Aktien eröffneten den heutigen Handelstag gemischt, während sie in Hongkong ein leichtes Minus verzeichnen, notieren diese in Shanghai im Plus.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Märkte heute geschlossen
- CZ: Inflationszahlen mit Relevanz für CZK
- HU: Starke Exportzahlen
- PL: Präsidentenwahlen gehen in zweite Runde
- HR: Produzentenpreise deuten Deflationsdruck an

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!