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Commerzbank: September bleibt wahrscheinlichster Termin der US-Leitzinswende

30.04.2015 09:48 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die FOMC-Sitzung brachte wenig Neues. Die Fed betonte, dass die Konjunktur im zurückliegenden 6-Wochenzeitraum an Schwung verloren habe, was zum Teil auf vorübergehende Faktoren zurückzuführen sei. Es gibt keinen Anlass, an dem Szenario, das sich in den letzten Wochen herausgeschält hat, Grundsätzliches zu ändern: Eine Leitzinswende ist wohl nicht vor September zu erwarten. Bis dahin sollte evident sein, dass die Schwäche zum Jahresauftakt transitorischer Natur war und der Abbau der Arbeitslosenquote weiter voran-schreitet. Die Inflationsrate wird ohnehin noch eine Zeitlang um die Nullmarke pendeln, bevor sie basisbedingt wieder ansteigen wird; auch dies ist für die Fed ein Grund abzuwarten.

Zinsen und Anleihen

Gestern kamen die Rentenmärkte stark unter Druck. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihe stieg um über 10 Bp. auf fast 0,29% an; Tiefpunkt war unter 0,05%. 30-jährige Bundesanleihen, deren Rendite in ähnlichem Umfang anstieg, verzeichneten seit ihrem Renditetief Kursverluste von gut 10%. Ein Grund für den Stimmungsumschwung an den Rentenmärkten war die Meldung eines überraschend kräftigen Geldmengenwachstum M3 im März von 4,6% J/J (nach 4,0% J/J) durch die EZB. Noch stärker beschleunigte sich das Wachstum der enger gefassten Geldmenge M1 (von 9,1 auf 10,0% J/J), das als Frühindikator für die Konjunktur gilt. Die Kreditvergabe im Euroraum an Private ist erstmals seit April 2012 gegenüber Vorjahr wieder gestiegen (+0,1% nach -0,1% J/J). Die EZB beabsichtigt mit ihren Anleihekäufen vor allem die Kreditvergabe anzukurbeln. Der Verbraucherpreisanstieg in Deutschland erhöhte sich im April wie erwartet von +0,3% auf +0,4% J/J. Grund dafür war ein höherer Anstieg der Nahrungsmittelpreise im April als im entsprechenden Vorjahrsmonat. Aufgrund des Mindestlohns und Basiseffekten bei den Energiepreisen rechnen wir mit einem Anstieg der Inflationsrate in Deutschland auf 2,0% J/J bis Jahresende. Trotz schwacher Daten stiegen die US-Renditen ebenfalls an, allerdings in geringerem Umfang. Das Wachstum des realen US-BIP im 1. Quartal enttäuschte mit einem Anstieg von nur 0,2% Q/Q (annualisiert). Es wurde deutlich weniger nach Öl- und Gas gebohrt und die Konsumenten blieben zurückhaltend. Der EUR stieg im Tagesverlauf - insbesondere aber nach den schwachen Daten - zwischenzeitlich auf fast 1,12 USD an. Die Fed gab sich gestern relativ unbeeindruckt von den schwachen Daten (siehe im Blickpunkt).

Aktien

Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten gestern deutliche Verluste. Als Treiber kamen gestern mehrere Faktoren zusammen. So spielte u.a. der Rentenmarkt eine entscheidende Rolle, wo der gestrige Renditeanstieg in Verbindung mit einem gestiegenen Geldmengenwachstum zu einem stärkeren Euro führte. Am Aktienmarkt zeigt sich bereits seit einigen Wochen eine recht hohe (negative) Korrelation zwischen Euro und Aktien, so dass auch dieser Anstieg, insbesondere bei exportorientierten Werten, zu Gewinnmitnahmen führte. Die schwachen US-BIP-Daten kamen belastend hinzu. Auf Branchenseite (Stoxx) ging es entsprechend für Autos (-3,4%) und Chemiewerte (-3%) am stärksten abwärts. Gleichzeitig blieben auch defensive Sektoren nicht verschont. Hier hatten sich ebenfalls deutliche Gewinne eingestellt, die die Titel für Gewinnmitnahmen anfällig machen. So konnte auch der Nahrungsmittelsektor (-2,7%), wie der Gesamtmarkt, seit Jahresanfang um 21% zulegen. Die Gemengelage sorgte für allgemeinen Abgabedruck, der auch Titel mit guten Quartalszahlen unter Druck brachte. So konnte VW (-4%) die zwischenzeitlichen Gewinne von gut 2% nicht halten. In den USA ging es gestern zwar ebenfalls abwärts, die Investoren zeigten sich dabei aber deutlich entspannter. Für größere Bewegungen sorgten dabei Unternehmensmeldungen und Übernahmeaktivitäten. In Asien fällt das Bild heute gemischt aus. Während der Nikkei, auch unter dem Eindruck schwacher Zahlen u.a. von Honda (-7%) deutlich nachgibt, fallen die Verluste an den anderen Märkten geringer aus. Am chinesischen Markt geht es sogar weiter aufwärts.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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