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Commerzbank: IWF-Weltbank Treffen in Washington – Sorgen um Griechenland

21.04.2015 09:05 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Auf dem am Wochenende zu Ende gegangenen Treffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank spielte das Thema „Griechenland“ eine Hauptrolle – im Abschlusskommuniqué finden sich jedoch andere Punkte. So wird eine etwas stärker wachsende Weltwirtschaft als letztes Jahr erwartet. Folgende Risiken wurden angesprochen: Die Volatilität an den Finanzmärkten, die Wechselkursbewegungen, Schwankungen der Öl- und Rohstoffpreise sowie ein schleppender Welthandel. Durch den Rückgang der Öl- und Rohstoffpreise erfolgt eine Einkommensverlagerung von Ölexportierenden Ländern hin zu den Ölimporteuren, was zugleich das Wachstum in den Entwicklungsländern fördert. Außerdem sagte IWF-Chefin Christine Lagarde, dass überlegt wird, Instrumente zum Management der Kapitalflüsse einzusetzen, um zukünftige Währungsschwankungen zu begrenzen und damit nötige makroökonomische Anpassungen zu unterstützen. Äußerungen zu „Griechenland“ finden sich bei zahlreichen Teilnehmern. IWF-Europa-Chef Poul Thomsen wurde mit den Worten zitiert, dass seit einigen Tagen ein wenig mehr Schwung in die Verhandlungen zwischen den drei Institutionen und der griechischen Regierung gekommen sei. Beide Seiten seien allerdings noch weit vom Ziel entfernt. Die Finanzmittel der griechischen Regierung würden vielleicht bis Juni reichen. Der Präsident der französischen Zentralbank, Christian Noyer, warnte, den griechischen Banken könnten schon bald die Sicherheiten ausgehen, die sie für Notfall-Kredite hinterlegen müssen. Für ihn sei ein möglicher Austritt Griechenlands aus dem Euro „ein Schock für den Euroraum“, dessen Auswirkungen bis in die Weltwirtschaft hinein spürbar wären.

Zinsen und Anleihen

Aktuell überwiegen die negativen Nachrichten. Die daraus resultierende Risikoaversion stützt die Rentenkurse – eine markante Gegenbewegung zeichnet sich derzeit nicht ab. Interviews am Rande der IWF-Weltbank-Tagung am Wochenende lassen zwar hoffen, dass in die festgefahrenen Konsultationen zwischen Griechenland und den „Institutionen“ Bewegung kommt (vgl. „Im Blickpunkt“). Greifbare Ergebnisse werden für das Treffen der Finanzminister der Eurogruppe am 24. April jedoch kaum erwartet. Der Blick richtet sich bereits auf das Folgetreffen am 10./11. Mai. Eine weitere Unsicherheit resultiert aus dem Problem, die aktuelle Schwäche bzw. Stärke der US-Konjunktur richtig einzuschätzen. Statt einer kräftigen Erholung, wie im Vorjahr nach einem ebenfalls harten Winter, enttäuschten die Konjunkturdaten weiter. Möglicherweise entfaltet die Aufwertung des US-Dollar bereits eine bremsende Wirkung. Ebenfalls überraschend schwach waren die Daten aus China (u.a. Exporte). Hier spielt die späte Lage des Neujahrsfestes eine Rolle. Die chinesische Zentralbank hat am Sonntag reagiert und den Mindestreservesatz um 100 Basispunkte gesenkt. Zuwächse wie in den letzten beiden Dekaden dürften aber der Vergangenheit angehören. Auf diese neue Realität müssen sich jene Schwellenländer, die bislang von den Aufstieg Chinas profitierten, einstellen. Zudem macht ihnen die Dollaraufwertung zu schaffen. Die Fed – so sagte gestern William Dudley, Chef der New Yorker Notenbank – habe diese Länder im Blick. Man glaube aber, dass sie weniger anfällig auf eine Straffung der US-Geldpolitik reagieren werden als in früheren Zyklen. Vor diesem Hintergrund wäre es nicht überraschend, wenn auch die Stimmungsindikatoren für Deutschland diese Woche (ZEW, ifo, etc.) die zunehmende Unsicherheit reflektieren.

Aktien

Nachdem die chinesischen Börsen letztendlich mit Gewinnmitnahmen auf die Senkung des Mindestreservesatzes durch die People’s Bank of China reagiert hatten, konnte diese Maßnahme an den europäischen Märkten die Sorgen um Griechenland in den Hintergrund drücken und sorgte somit für eine deutliche Kehrtwende nach den Kursverlusten an den letzten Handelstagen der Vorwoche. Vor diesem Hintergrund konnten im Dax 30 fast alle Titel deutlicher zulegen. Zusätzlichen Schub brachten positive Analystenkommentare. So profitierten die Aktien von BASF (+3,2%) von einer Studie einer Investmentbank. Einziger Verlierer im deutschen Leitindex waren indes VW Vz. (-1,8%), wo sowohl der vorerst beigelegte Machtkampf in der Führungsetage als auch die Schwäche am wichtigen Markt China belasteten. Die stärksten Erholungstendenzen im EUROSTOXX 50 zeigten die Branchen Chemie (+2%) und Banken (+1,5%) auf, angeführt von den Titeln der italienischen Bank Unicredit (+3,6%), die von einer Kurszielerhöhung angetrieben wurden. Auch an der Wall Street konnte die Stimmung drehen, wobei der Dow Jones die Marke von 18.000 Punkten zurückeroberte. Neben der geldpolitischen Lockerung in China unterstützten einige positive Quartalsergebnisse den Aufschwung. An der Spitze der Kursliste standen mit IBM (+3,4%), Microsoft (+3,1%) und Apple (+2,3%) ausnahmslos IT-Titel, die dann auch die mit Abstand stärkste Branche (+1,8%) stellten. Da auch die asiatischen Aktienmärkte heute Morgen wieder deutlich ins Plus drehen, werden die europäischen Börsen freundlich erwartet.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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