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National-Bank: Sorge über einen Grexit wächst

20.04.2015 08:58 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Die am Freitag in den USA veröffentlichten Daten konnten zur Abwechslung einmal etwas mehr überzeugen. Die US-Konsumentenpreise fielen dabei mehr oder weniger so aus, wie es bereits geschätzt worden war. Dass die Kernrate auf Jahresbasis bei 1,8% statt der erwarteten 1,7% lag, sollte nicht überschätzt werden. Die Preisentwicklung macht hingegen deutlich, dass die Deflationsdebatte in den USA überzogen ist. Der vorläufige Wert des Indikators der Uni Michigan legte deutlicher zu, als es prognostiziert worden ist. Es macht sich eben doch bemerkbar, dass der Arbeitsmarkt in einem sehr guten Zustand ist, so dass die Verbraucher planen, mehr Geld auszugeben. Auf den US-Konsum wird Verlass sein. Dementsprechend bleibt die Diskussion über den Zeitpunkt der ersten Leitzinserhöhung durch die Fed am Leben: Den Juni sollte man weiterhin nicht ausschließen. Ansonsten beherrschte Griechenland einmal mehr die Schlagzeilen. Inzwischen wurde das Land von allen wichtigen Partnern dazu aufgefordert, sich mit seinen europäischen Partnern zu einigen. Das ist jedenfalls das Fazit, das nach der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank zu ziehen ist. Ob es im Laufe der Woche noch irgendwelche Fortschritte hinsichtlich verbindlicher, mit Zahlen und Fakten unterlegter Reformvorschläge von griechischer Seite geben wird, ist völlig offen. „Eigentlich“ läuft demnächst die Frist ab, die die Eurogruppe der griechischen Administration für die Vorlage der konkreten Reformpläne gesetzt hat. Nach aktueller Nachrichtenlage ist davon auszugehen, dass auf dem Treffen der Finanzminister der Eurogruppe am kommenden Freitag keine Zahlungen an Griechenland freigegeben werden. Es wäre schon sehr, sehr viel erreicht, wenn kompromissfähige Vorschläge auf dem Tisch lägen. Die Freigabe der derzeit eingefrorenen Mittel wird sowieso erst erfolgen, wenn den vereinbarten Reformen durch das griechische Parlament zugestimmt wurde. Insofern wird es sowieso sehr spannend, wie die griechische Regierung mit den bereits eingeleiteten Maßnahmen umgehen wird, die vor allem zu Mehrausgaben führen werden und die von der Eurogruppe kaum akzeptiert werden. Den marktakteuren wird jedenfalls mehr und mehr bewusst, dass der Grexit durchaus Realität werden kann. So ganz entspannt schaut man dem nicht mehr entgegen. Das jedenfalls ist der Spreadentwicklung der Peripherie gegen Bundesanleihen zu entnehmen. Allerdings sollte man das nicht als zu dramatisch ansehen. Schließlich bleibt die EZB als Anleiheaufkäufe durch die nationalen Notenbanken weiterhin sehr aktiv – dazu gibt es heute Nachmittag neue Daten.

Ansonsten wird in China ein neuer Versuch unternommen, die dortige Konjunktur anzukurbeln: Um die Kreditvergabe am Laufen zu halten, wird der Mindestreservesatz gesenkt. Das sollte zumindest die Sorge vor einer erheblichen Abschwächung der dortigen Wirtschaft dämpfen. Zugleich wird einmal mehr signalisiert, dass es trotz allmählichen Umbaus des Wirtschaftssystems im Interesse der chinesischen Administration ist, einen soliden Wachstumspfad zu haben.

Der Bund Future sollte gut behauptet in die Woche starten und im weiteren Tagesverlauf zwischen 159,75 und 160,90 schwanken. Die Geldmarktpapiere von den Niederlanden und Frankreich werden ebenso problemlos aufgenommen wie die Anleihen Belgiens. Allerdings bleibt es für den Bund Future dabei, dass er technisch überhitzt ist, so dass man sich durchaus auf Gewinnmitnahmen einstellen muss. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,82 und 2,00% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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