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Commerzbank: EZB-Chef Draghi lässt keine Zweifel an Dauer und Umfang ihres Kaufprogramms aufkommen

16.04.2015 09:30 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Nach der großen geldpolitischen Weichenstellung – dem Beginn ihres Anleihekaufprogramms (QE) im März – gab es erwartungsgemäß gestern keine neuen Beschlüsse. An einer Botschaft aber war dem EZB-Chef besonders gelegen: Die EZB beabsichtige, das Anleihekaufprogramm wie vorgesehen bis zum September 2016, aber zumindest solange beizubehalten, bis sich die Inflationsrate nachhaltig der Zielmarke von „unter, aber nahe 2%“ genähert habe. Dabei werde die EZB auf den Basistrend abstellen und durch kurzfristige, vorübergehende Inflationsschwankungen „hindurchblicken“. Zweifel an der vollen Umsetzung des QE-Programms sind also unangebracht; vielmehr hält die EZB Phantasie aufrecht, im Bedarfsfalle noch etwas nachzulegen.

Zinsen und Anleihen

EZB-Präsident Mario Draghi zeigte sich gestern zufrieden über die Wirkung der Geldpolitik (vgl. „Im Blickpunkt“). Die Kreditvergabe weist jedoch noch wenig Dynamik auf. Eine stärkere Wirkung auf die Konjunktur hat die Abwertung des Euro. Sichtbar wird dieser Effekt allerdings nur bei Betrachtung des realen Güterhandels. Der nominale Überschuss in der Handelsbilanz stagniert seit Jahresbeginn praktisch. Die aus den USA gemeldeten Konjunkturdaten stehen derzeit unter dem Eindruck verschiedener Sondereffekte. Dies wurde an den gestern gemeldeten Produktionsdaten erneut deutlich. So ging die Industrieproduktion im März um 0,6% zurück. Ein maßgeblicher Faktor dabei war die Normalisierung der Energieproduktion. Während der extremen Winterkälte im Januar und Februar hatten die Versorger die Produktion hochgefahren. Im März reduzierten sie dagegen ihre Produktion um 5,9% – was den monatlichen Zuwachs der Industrieproduktion um 0,6 Prozentpunkte reduzierte. Ein zweiter belastender Faktor sind die Kapazitätsanpassungen im Öl- und Gasgeschäft – niedrige Rohstoffpreise führen hier zu Desinvestitionen. In der Summe dürfte die USA als Nettoölimporteur mittelfristig zwar von dem Ölpreisrückgang profitieren. Die Verbraucher legen aber das an den Tankstellen gesparte Geld zurzeit auf die hohe Kante, statt es in andere Konsumausgaben fließen zu lassen. Mit Problemen kämpft auch China. Die Börsen hoffen angesichts schwacher Konjunkturdaten auf geldpolitische Lockerungsmaßnahmen. Die gestern gemeldeten Daten waren aber durch das ungewöhnlich späte Neujahrsfest negativ beeinflusst. Darüber hinaus kühlt sich der Wohnungsmarkt weiter ab.

Aktien

Die europäischen Börsen tendierten zur Wochenmitte wieder freundlicher. Die Kursverluste vom Vortag wurden zum Teil wettgemacht. Die Leitindizes gewannen um bis zu 1,2% (Italien). Für Optimismus sorgte u.a. der vergleichsweise solide Start in die Berichtssaison. Der Ölpreis setzte seinen Aufschwung weiter fort; WTI-Rohöl sprang über die Marke von 56 USD. Gefragt waren daher wie auch schon am Vortag Aktien aus den Bereichen Rohstoffe sowie Öl & Gas, die im Durchschnitt um 1,7% bzw. um 2% zulegten. Der etwas schwächere Euro sorgte auch schon wieder für eine verstärkte Nachfrage nach Automobilaktien, die im Schnitt rd. 0,4% gewannen. Tagesverlierer auf europäischer Sektorebene waren die Branchen Reise & Freizeit (-0,5%) und Technologie (-1,6%). Im Dax, der nahezu unverändert notierte, war die Aktie von ThyssenKrupp (+1,4%) am stärksten gesucht. Die Notierung der Deutschen Lufthansa (-1,1%) litt dagegen unter dem steigenden Ölpreis. Für etwas Gegenwind sorgten gestern lediglich schwächere Makrodaten aus China. Die Börsen in den USA verzeichneten erneut Gewinne. Der Dow Jones-Index kletterte um 0,4%. Für Optimismus sorgten u.a. solide Quartalszahlen sowie unter den Erwartungen liegende Makrodaten, die die Hoffnung auf eine später als bisher prognostizierte US-Leitzinswende befeuerten. Auf Sektorenebene (S&P 500) waren erneut Aktien aus den Bereichen Energie (+2,3) sowie Rohstoffe (+1%) gesucht. Die Börsen in Asien tendierten freundlich. Der KOSPI (+0,9%) setzte seinen Aufschwung fort. Auch A- und H-Aktien legten zu; dagegen tendierte der Nikkei 225-Index nahezu unverändert.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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