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Commerzbank: Brasilianischer Aktienmarkt erholt sich etwas – Real weiter schwach

27.03.2015 08:57 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Nach einem schwachen Jahresstart erholte sich der brasilianische Aktienmarkt im Februar/März. Verantwortlich hierfür zeichneten u.a. eine zeitweise Erholung des Ölpreises sowie eine leichte Entspannung im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. Seit Jahresbeginn (per 26. März 2015) legte der BOVESPA-Index rd. 3% zu. Der Real tendiert dagegen weiter schwach; ggü. dem US-Dollar verlor er seit Anfang des Jahres rd. 18% an Wert. Zuletzt belasteten v.a. Großdemonstrationen gegen die Regierung. Immer lauter wird die Forderung nach einem Rücktritt von Dilma Rousseff. Staatsanwälte ermitteln gegen Dutzende Spitzenpolitiker im Zuge eines Korruptionsskandals bei Petrobras. Viele Investoren zeigten sich über die letztjährige Wiederwahl von Dilma Rousseff enttäuscht. Sie steht in den Augen vieler Anleger für Staatsinterventionismus, Protektionismus, Korruption, Umverteilung und Konsumstimulierung zu Lasten des Staatshaushalts. Eine dringend notwendige Erhöhung der Produktivität, mehr Wettbewerb sowie substantielle Strukturreformen blieben bislang auf der Strecke. Die brasilianische Notenbank hat den Leitzins (Selic) im März 2015 zum vierten Mal seit der Wiederwahl von Dilma Rousseff erhöht und zwar um 50 Basis-punkte auf nunmehr 12,75%. Damit bekundet sie ihren festen Willen, die Inflation nachhaltig zu bekämpfen. Der Preisauftrieb lag im Februar 2015 mit 7,7% (J/J) deutlich oberhalb der oberen Toleranzgrenze der Notenbank von 4,5% +/- 2,0%. Daher könnte es in den kommenden Wochen eine abermalige Zinserhöhung auf dann 13% oder 13,25% geben. Brasiliens Wachstum bleibt anämisch. In 2015 dürfte das BIP ggü. dem Vorjahr um schätzungsweise 0,3% schrumpfen. Der private Konsum wird zunehmend durch die steigenden Zinsen sowie die hohe Verschuldung belastet. Im Durchschnitt ist jeder Haushalt in Brasilien mit 45% des verfügbaren Einkommens verschuldet, Tendenz seit 2010 steigend. Positiv ist die geringe Kreditausfallquote, u.a. aufgrund des soliden Arbeitsmarktes. Wir bestätigen zunächst unser Votum für den brasilianischen Aktienmarkt mit „Neutral“.

Zinsen und Anleihen

Die US-Konjunkturdaten liefern derzeit ein sehr gemischtes Bild: Während die Arbeitsmarktdaten weiterhin positiv ausfallen und auch einige Unternehmensumfragen ein positives Bild zeichnen, blieben in den letzten Wochen – wohl auch wetterbedingt – die Produktionsdaten und auch die Bestellungen recht deutlich hinter den Erwartungen zurück. Gestern setzte sich dieses Muster fort. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung waren so niedrig, wie seit fünf Wochen nicht mehr und der Markit-Index zur Stimmung in den Unternehmen stieg auf 58,5 Punkte – auf den höchsten Wert seit letztem September. Der Indikator der Kansas Fed, der die regionalen Aktivitäten im verarbeitenden Gewerbe abbildet, sank dagegen zum dritten Mal in Folge. In der Summe werteten die Marktteilnehmer die Daten als Zeichen für eine anhaltende Erholung. In der Folge stiegen die Renditen für 10-jährige US-Treasuries um etwa 7 Basis-punkte an. Bundesanleihen verharrten dagegen auf dem sehr niedrigen Renditeniveau. Recht deutlich – um über drei Prozent – stiegen gestern die Ölpreise an. Nach den Luftschlägen Saudi-Arabiens gegen die Huthi-Rebellen, dürften hierfür die Sorgen um eine Ausweitung des Konflikts am engen Zugang zum Roten Meer maßgeblich gewesen sein. Ein moderat positives Bild lieferten gestern die Zahlen der Europäischen Zentralbank zur Entwicklung der monetären Aggregate. Das Geldmengenwachstum sowohl in der Abgrenzung M1 (Bargeld und Sichteinlagen) und M3 (plus u.a. Geldmarktpapiere) hat sich in den letzten Monaten merklich beschleunigt. Die Kreditvergabe erholt sich aber weiterhin nur schleppend.

Aktien

Die europäischen Aktienmärkte haben am gestrigen Handelstag nachgegeben. Gewinnmitnahmen beherrschten das Bild. Die Leitindizes in Europa gaben um bis zu 1,7% (Österreich) nach. Der sich verschärfende Konflikt im Jemen stärkte die Preise für Öl, Gold und den Yen, der wieder seinem Status als Fluchtwährung gerecht wurde. Der Euro wertete ggü. dem US-Dollar ab, nachdem er zuvor deutlich über die Marke von 1,10 geklettert war. Mit der Schwäche des Euro erholte sich auch der Dax (-0,2%) am Nachmittag, der sich spürbar vom Tagestief bei 11.619 Punkten lösen konnte. Sieben Werte im deutschen Leitindex notierten im Plus. BMW (+2%) gewann mehr als 5% vom Tagestief. Tagesverlierer im Dax war die Notierung der Deutschen Lufthansa (-2,9%), die u.a. vom steigenden Ölpreis belastet wurde. Die Aktie von Bayer (-1,1%) litt unter einer Votenherabstufung. Die Notierung von Infineon (-1,5%) bekam Gegenwind durch die schwache Performance der Halbleiterwerte in den USA am Vortag. Mit einem Minus von 5,6% reagierte die Aktie der London Stock Exchange Group auf die Nachricht, dass die Börse Dubai ihre gesamte Beteiligung in Höhe von 17,4% an andere Investoren verkauft hat. Auf europäischer Sektorebene wies der Bereich Finanzdienstleistungen mit durchschnittlichen Kursverlusten von 1,9% die größten Abschläge auf. Tagesgewinner waren Automobilaktien, die im Schnitt um 1% zulegten. Die Börsen in den USA tendierten erneut schwächer. Der Dow Jones-Index gab um 0,2% nach. Geopolitische Faktoren und der steigende Ölpreis belasteten. Auf Sektorebene legten Rohstofftitel (+0,2%) am stärksten zu. Versorgerwerte verloren im Schnitt 0,8%. Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. In Japan (Nikkei 225: -1%) sorgten u.a. schwächere Makrodaten für Gegenwind (u.a. Inflationsdaten).

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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