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Commerzbank: Nachfrage in Deutschland zieht kräftig an

25.02.2015 09:07 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Vor knapp zwei Wochen berichtete das Statistische Bundesamt, dass die Wirtschaft im vierten Quartal deutlich stärker gewachsen ist, als von den meisten Volkswirten erwartet worden war. Gestern hat sie die Wachstumsrate (+0,7% ggü. Vorquartal) bestätigt und Details zur Zusammensetzung des Bruttoinlandsproduktes veröffentlicht. Angesichts des milden Wetters im Dezember war wie erwartet der Zuwachs bei den Bauinvestitionen besonders kräftig (+2,1%). Der Wachstumsbeitrag lag bei 0,2 Prozentpunkten. Entsprechend hat der Wettereffekt das Wachstum positiv beeinflusst. Um das derzeitige Trendwachstum abzuschätzen, bietet sich ein Blick auf die anderen Komponenten an. Besonders erfreulich war erneut der Zuwachs beim privaten Verbrauch von +0,8%. Da die Konsumausgaben einen Anteil von gut 55% am Bruttoinlandsprodukt haben, entspricht dies einem Wachstumsbeitrag von 0,4 Prozentpunkten. Ebenfalls erneut recht kräftig war auch der Zuwachs beim Export, der – gestützt durch den schwachen Euro – um 1,3% zulegte. Schwäche zeigten allerdings die Ausrüstungsinvestitionen. Nach einem Rückgang von 1,4% im dritten Quartal war die Erholung im vierten Quartal mit 0,4% kraftlos. Wenn sich die Nachfrage im In- und Ausland aber weiterhin so gut wie zuletzt entwickelt, dann dürften auch die Investitionen – gestützt durch die niedrigen Zinsen – stärker anziehen. Für diese These spricht auch, dass wie schon im dritten Quartal etwa die Hälfte der zusätzlichen Nachfrage aus Lagerbeständen gedeckt wurde. Obwohl die Krise im Euroraum und der Konflikt in der Ukraine (bzw. die Sanktionen gegen Russland) weiterhin die deutsche Konjunktur belasten, geben die Detailergebnisse doch Anlass zu Optimismus. Unsere aktuelle Wachstumsprognose für 2015 liegt bei 1,5%. Sofern die Konjunktur nicht deutlich an Schwung verliert, sind 2015 auch 1,8% oder gar 2% Wachstums drin.

Zinsen und Anleihen

Den gestrigen Tag prägten im Wesentlichen zwei wichtige Themen. Das eine war, ob sich die EU mit Griechenland einigen kann, das zweite war die Anhörung der Fed-Chefin Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des Senats. Die Vorabeinigung Griechenlands mit seinen Gläubigern am Freitag hat die Marktteilnehmer nicht mehr an ein Scheitern glauben lassen. Der kräftige Renditerückgang bei griechischen Staatsanleihen, der am Montag einsetzte, ging gestern unvermindert weiter. Auch die Spreadeinengung bei Staatsanleihen anderer EWU-Peripherieländer wie Italien, Spanien, Irland und Portugal setzte sich fort. Die griechische Regierung hat zwar das Ultimatum von Montagabend für die Erbringung der erforderlicher Reformvorhaben verstreichen lassen. Die gestern vorgelegte Liste von Reformvorhaben schien aber für die Euro-Finanzminister ausreichend zu sein. Danach sollen vollzogene Privatisierungen und Reformvorhaben nicht rückgängig gemacht, das Eintreiben von Steuern verbessert und der Korruption Einhalt geboten werden. Finanzminister Schäuble hatte Hilfen bereits beantragt; eine positive Abstimmung im Bundestag am Freitag gilt als sicher. Nachdem die EU-Kommission, die EZB und der IWF bestätigen, dass die Anforderungen erfüllt sind und die nationalen Parlamente zugestimmt haben, wird das Geld ausbezahlt; bis Ende Juni sollen 15 Mrd. EUR bereitgestellt werden. Die Anhörung der Fed-Chefin Yellen vor dem Haushaltsausschuss hat die Renditen von US-Treasuries deutlich sinken lassen, die 10-jähriger wieder unter die 2%-Marke. Sie sagte, dass die Fed weiterhin keine Eile mit einer Zinsanhebung hat. Davor müsse das Zinsversprechen geändert werden. Sie signalisiert auch nicht, dass die Fed bereits in der Märzsitzung vorhat, ihre Kommunikation zu ändern.

Aktien

Die europäischen Aktienmärkte tendierten gestern freundlich. Nachdem die Griechenlandkrise zunächst an Brisanz verloren hat, verlief der Handel bis zum Nachmittag weitgehend impulslos. Gute Vorgaben aus Asien (u.a. aus Japan) vermochten ebenfalls kaum Rückenwind zu geben. Doch dann weckte US-Notenbankchefin Janet Yellen die Märkte aus ihrem Dämmerschlaf; offenbar hat sie es ihren Worten vor dem Bankenausschuss des Senats zufolge weiterhin nicht besonders eilig, den Leitzins anzuheben. Die Börsianer zeigten sich erfreut und erteilten Kauforders, die den Dax (+0,7%) auf ein neues Allzeithoch von 11.228 Punkten hievten. Tagesgewinner waren die Versorgeraktien (RWE +3,8%; Eon +2,9%). Hier erhoffte man sich positive Nachrichten aus Brüssel in Bezug auf das Thema Emissionszertifikate. Zu Gewinnmitnahmen kam es dagegen bei einigen Automobilaktien, die in den Vorwochen z.T. stark gestiegen waren. In der zweiten Reihe fiel die Notierung von Metro nach einer Verkaufsempfehlung um 2,6%. Die Aktie von Aixtron legte trotz Vorlage von relativ schwachen Zahlen um 6,3% zu. Auf europäischer Sektorebene waren gestern v.a. Werte aus den Bereichen Rohstoffe (+2,8%) und Versorger (+2,2%) gefragt. Die größten Verluste wies der Automobilsektor mit durchschnittlichen Abschlägen von 0,3% auf. Die Börsen in den USA tendierten nach den Aussagen von Frau Yellen freundlich. Die Aktie von Home Depot gewann nach guten Zahlen 4%. Versorgeraktien legten am stärksten zu (+0,6%). Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. Der Schanghai A-Index wies nach dem Neujahrsfest leichte Verluste auf.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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