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Commerzbank: Schwellenländeraktien im Januar 2015 auf Dollarbasis mit leichter Outperformance

06.02.2015 08:51 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Sowohl die Weltbank als auch der Internationale Währungsfonds haben im Januar ihre globalen Wachstumsprognosen für 2015 nach unten revidiert. Zudem sanken die Inflationserwartungen vieler Investoren weiter, was wiederum zahlreiche Zentralbanken nervös machte und dazu veranlasste, die Zinsen weiter zu senken bzw. Anleihekaufprogramme (wie die EZB) zu starten. Grundsätzlich bedeutet dies Rückenwind für die globalen Aktienmärkte. Allerdings wird derzeit viel durch die starken Währungs- und Rohstoffpreisfluktuationen überlagert. Der starke Dollar und der schwache Ölpreis setzten bspw. dem MSCI USA im Januar stark zu (-3,3%). Dagegen erzielten die EM-Aktien global mit einem Plus von 0,6% eine Outperformance, wobei die regionale Performance sehr unterschiedlich war. Während der MSCI Asien Pazifik (ex Japan) mit einem Plus von 1,5% sehr gut abschnitt, büßte der MSCI Lateinamerika rd. 6,3% ein. Hier machten sich vor allem die deutlich gesunkenen Preise für eine Reihe von Rohstoffen negativ bemerkbar. Auf Sektorebene (MSCI EM) legten im Januar fünf von zehn MSCI-Branchen zu. Die größten Gewinne erzielten dabei die Sektoren Pharma (+5,1%) und IT (+4,6%). Zu den größten Verlierern zählten die Bereiche Versorger, Energie, Finanzen und Rohstoffe. Nach den zum Teil sehr starken Kursanstiegen in einigen Ländern in 2014 und teilweise auch im Januar 2015 sind die Bewertungen der Aktienmärkte bspw. in Indien, Indonesien, Thailand, in der Türkei oder auf den Philippinen nicht mehr als günstig einzustufen. Mögliche Leitzinsanhebungen in den USA im Verlauf des Jahres 2015 könnten zudem noch einmal zu erheblicher Volatilität an den EM-Währungsmärkten führen und einige „fragile“ Währungen (u.a. Real, Lira) unter Druck bringen. Zudem ist das Wachstum in einigen Ländern der Region vergleichsweise schwach (v.a. in Brasilien und Russland). Wir sehen auf Sicht der nächsten Monate bessere Performancechancen in Europa („Übergewichten“) und in den USA („Neutral“). Wir bestätigen daher unser Votum für die globalen EM-Aktienmärkte mit „Untergewichten“.

Zinsen und Anleihen

Die deutsche Industrie schaltet offenbar als Reaktion auf den schwachen Euro einen Gang höher. Jedenfalls stiegen die Auftragseingänge im Dezember überraschend kräftig um 4,2% zum Vormonat. Hinter solch deutlichen Zuwachsraten stehen in der Regel Großaufträge. Doch auch wenn man den Bereich „sonstiger Fahrzeugbau“ – also Flugzeuge, Eisenbahnen, etc. – herausrechnet bleibt noch ein Plus von 3,2% zum Vormonat. Die Schwächephase nach dem Sommer 2014 scheint mithin überwunden. Die heute Morgen gemeldeten Produktionsdaten blieben zwar hinter den Erwartungen zurück zeigen aber ebenfalls eine Aufwärtstendenz an. In den USA hat der starke US-Dollar nur auf den ersten Blick zu einer überraschend deutlichen Ausweitung des Handelsbilanzdefizits im Dezember geführt. Jedoch haben Streiks in den Häfen an der Westküste die Exporte behindert, während die Einfuhr von Öl ungewöhnlich hoch war. Kräftige Schwankungen bei den Ölimporten sind aber nicht selten, eine Gegenbewegung im Januar ist daher wahrscheinlich, auch wenn Ölimporte angesichts der Preisentwicklung attraktiver geworden sind. Die Kurse von Bundesanleihen sind gestern etwas gefallen und die Risikoaufschläge griechischer Anleihen sind im Verlauf des Tages gegenüber Bundesanleihen leicht zurückgegangen. Die Volatilität der Risikoaufschläge dürfte aber angesichts des inszenierten Tauziehens um Griechenland weiterhin hoch bleiben. Zu hoffen ist, dass es allen Beteiligten Parteien gelingt, eine Linie für Griechenland entlang der ökonomischen Vernunft zu finden. So könnte sich Griechenland verpflichten, den Reformkurs beizubehalten. Im Gegenzug wird man sich wohl auf einen weniger harten Sparkurs einigen.

Aktien

An den europäischen Aktienmärkten bewegte gestern einmal mehr die Griechenlandthematik die Investoren. Die Entscheidung der EZB, griechische Staatsanleihen nicht mehr als Sicherheit für Liquiditätsoperationen anzunehmen, sorgte für Nervosität. Diese schlug sich am stärksten am griechischen Markt nieder, der angeführt von den Banken (-7,8%) um rd. 4% nachgab. Interessanterweise bewegt sich der Index damit auf dem Niveau vom Jahresanfang. Im Zuge der freundlichen Eröffnung an der Wall Street konnten sich auch in Europa die Kurse erholen, so dass die Indizes letztendlich nur wenig verändert aus dem Handel gingen. Der breite Stoxx600 (+0,1%) verzeichnete ein Sieben-Jahres-Hoch. Dabei halfen auch die Öl&Gas-Werte (+1,6%), die vom wieder deutlich steigenden Ölpreis profitierten und die Gewinner auf der Branchenperformanceliste (Stoxx) anführten. Am stärksten abwärts ging es für die Versorger (-0,8%), die ihren Abwärtstrend der vergangenen Tage damit fortsetzten. Für Bewegung sorgte auch die Berichtssaison, wo u.a Sanofi (+3,6%) mit Zahlen über-zeugen konnte. Münchener Rück (-0,9%) und BNP (-3,7%) sorgten dagegen nicht für Euphorie bei den Anlegern. Am US-Markt konnten die Indizes die anfänglichen Kursgewinne im Verlauf noch weiter ausbauen. Dass die griechischen Banken weiterhin Zugang zu rd. 60 Mrd. Euro aus dem ELA-Notfallprogramm haben, dämpfte die Griechenlandsorgen und der wieder steigende Ölpreis die Sorgen um die Konjunktur. Von der Makroseite gab es kaum bewegende Einflüsse, dafür gab es viele Nachrichten von der Berichtssaison, die insgesamt gesehen weiter recht gemischt ausfielen, gestern aber positiv wirkten. In Asien notieren die Indizes überwiegend etwas höher. Die Ausnahme stellt China dar. Hier bröckeln die Vortagesgewinne wieder ab. Heute steht der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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