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Commerzbank: Fed fühlt sich in Abwarteposition offensichtlich noch wohl

29.01.2015 09:07 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die Fed hat bei ihrer gestrigen FOMC-Sitzung erwartungsgemäß keine neuen Beschlüsse gefasst. Da keine Pressekonferenz stattfand, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit des Marktes auf Nuancierungen in der obligatorischen Pressemitteilung. Etwas zuversichtlicher klang die Bewertung der Konjunkturentwicklung: Die Wirtschaftsaktivität nehme mit solidem Tempo zu, der Arbeitsmarkt habe sich mit starkem Beschäftigungswachstum und einer gesunkenen Arbeitslosenquote weiter verbessert; die Unterauslastung schwinde. Die privaten Konsumausgaben stiegen moderat, der jüngste Fall der Energiepreise steigere die Kaufkraft. Die Inflationsrate habe sich indes – maßgeblich energiepreisbedingt – weiter nach unten vom Inflationsziel der Fed entfernt, die impliziten Inflationserwartungen des Marktes seien in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen, während die umfragebasierten Erwartungen weitgehend stabil geblieben seien.

Die Fed blieb bei der im Dezember eingeführten Formulierung, man könne „Geduld“ bei der Normalisierung der Geldpolitik an den Tag legen. Wie lange der Leitzins zwischen 0 und 0,25% noch angemessen sei, hänge von einer Vielzahl von Indikatoren – vor allem zum Arbeitsmarkt und zur Preisentwicklung - ab. Neu in der Pressemitteilung war in diesem Kontext ein knapper Verweis auf das globale Umfeld, ohne dieses aber zu bewerten. Unser Fazit: Der seit der Dezembersitzung erfolgte nochmalige Abwärtsschub bei der Preisentwicklung ist – obgleich vorübergehender Natur – in Verbindung mit dem „internationalen Umfeld“ und den daraus resultierenden „Finanzmarktbedingungen“ (Stichwort: fester US-Dollar) dazu angetan, die Fed im Zweifelsfall zu einem etwas längeren Abwarten zu veranlassen. Doch die Stärke der heimischen Konjunktur spricht klar für eine erste Zinsanhebung ab Jahresmitte.

Zinsen und Anleihen

Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen ist als Reaktion auf die expansiven, geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf unter 0,35% gesunken. Die niedrigen Kapitalmarktrenditen stehen einer zunehmend positiven Konsumentenstimmung offenbar nicht entgegen, wie gestern die Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigte. Danach ist die Stimmung der Verbraucher in Deutschland aktuell besser, als in dem Boomjahr 2006 vor der Finanzkrise. Ob die gute Stimmung aber mit einem fühlbaren Konsumanstieg einhergehen wird, hängt auch noch von anderen Faktoren ab: Erwarten die Konsumenten steigende Einkommen? Eine nachhaltig positive Arbeitsmarktentwicklung? Oder ist die Sparneigung unverändert hoch angesichts geringer Kapitalerträge? Wir sind zuversichtlich und erwarten für 2015 eine Fortsetzung der Konjunkturbelebung mit etwas mehr Schwung als 2014. Unter anderem dürften die Entspannung am Arbeitsmarkt und die Preisentwicklung die Konsumnachfrage stützen. Dazu werden heute Daten veröffentlicht. Die Arbeitslosenzahl dürfte saisonbereinigt weiter leicht fallen und die Preisentwicklung könnte im Januar erstmals seit 2009 wieder negativ zum Vorjahr gewesen sein. Dass die Konsumenten auf fallende (Energie-)Preise mit Konsumzurückhaltung reagieren werden, erscheint uns unwahrscheinlich – wir sehen vor allem einen positiven Effekt über die steigenden Realeinkommen. Die US-Notenbank gab sich gestern entspannt, sie sieht zwar eine „solide“ Entwicklung der US-Wirtschaft – aber vor Juni dürfte sie Ihre Geldpolitik nicht ändern.

Aktien

Die europäischen Aktienmärkte tendierten gestern zumeist mit Kursverlusten. Eine große Ausnahme bildete die Performance des Dax, der gegen Handelsschluss um 0,8% zulegte. Tagesverlierer unter den europäischen Leitindizes war der spanische IBEX mit einem Kursabschlag in Höhe von 1,3%. Auch die Börse in Russland gab um 2,3% nach. Kräftige Kursverluste erlitt die Börse in Athen, wo der ASE-Index um 9,2% einbrach. Bankaktien sackten im Schnitt um 25% ab; Hintergrund hierfür sind Befürchtungen über die Pläne von Tsipras, einen weiteren Schuldenerlass zu erreichen. Starperformer im deutschen Leitindex war nach besser als erwarteten Zahlen die Notierung von Lanxess mit einem Kursplus von 7,6%. Inklusive der Dividendenzahlung in Höhe von 3,30 Euro je Aktie büßte die Notierung von Siemens um 4,8% ein. Auf europäischer Sektorebene waren gestern v.a. Automobil-werte gefragt, die im Schnitt um 1,2% kletterten. Dagegen fielen sowohl Bank- als auch Öl- und Gasaktien durchschnittlich um 1,3%. Die Börsen in den USA tendierten nach einem freundlichen Start in der letzten Handelsstunde deutlich schwächer. Der Dow Jones-Index gab um 1,1% nach. Belastend wirkten weniger die Aussagen der US-Notenbank zur Zinspolitik, sondern v.a. wieder der stark unter Druck stehen-de Ölpreis. Energieaktien verloren im Schnitt 3,9%. Apple gewann nach starken Zahlen 5,7%. Die Börsen in Asien tendierten überwiegend schwächer. Der Nikkei 225-Index verlor 1,1%. In Schanghai setzten sich Gewinnmitnahmen fort.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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