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Commerzbank: Ungeahnte Tiefen

21.01.2015 09:01 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

In Zeiten wie diesen erstaunt oft schon der Blick auf eine einfache Grafik. So sind Renditen 10-jähriger Schweizer Staatsanleihen nach der Abkehr der Schweizer Notenbank von ihrer Mindestkurspolitik (der EUR sollte dabei nicht unter die Schwelle von 1,20 CHF fallen) und der dann folgenden kräftigen Aufwertung des CHF sogar ins Minus gefallen. Vergleichbare japanische Titel rentierten gestern noch mit 0,20%, einem neuen Allzeittief. An einem solchen entlang schrammt auch die Rendite vergleichbarer Bundesanleihen. Fast schon als „Hochzinsland“ muten die USA an, wo die 1 vor dem Komma steht und eher zur „2“ denn zur „0“ werden wird. Kein Wunder, dass der USD bis zuletzt auf breiter Basis (Ausnahme CHF) stärker geworden ist.

Zinsen und Anleihen

Der Tag der Tage rückt näher. Seit Wochen haben sich die Märkte auf eine quantitative Lockerung der EZB eingestellt und käme sie nicht, wäre dies eine herbe Enttäuschung. Jetzt gilt es nur noch abzuwarten, wie die konkreten Modalitäten des Kaufprogramms aussehen werden; jede weitere Spekulation ist müßig. Doch soviel kann man wohl sagen: So wie sich die Erwartungen hochgeschaukelt haben, dürfte es der EZB nicht leichtfallen, positiv zu überraschen. Auch muss das Programm so bemessen sein, dass dem Markt ein „Aufstocken“ im Bedarfsfall glaubhaft zu vermitteln ist. Vor diesem Hintergrund blieb das Geschehen an den Rentenmärkten ausgesprochen ruhig. Der EUR setzte zu einer zarten Erholung an, die nach seinem Rutsch in der Vorwoche allein schon aus technischer Sicht angezeigt ist. Die Konjunkturdaten waren gestern dünn gesät, eher leicht-gewichtig und hinterließen am Markt auch keinen großen Eindruck. Immerhin ist der deutsche ZEW-Index mit Schwung ins neue Jahr gestartet. Der Erwartungsindex für die Konjunktur ist von 34,9 auf 48,4 Punkte deutlich stärker als von Markt angenommen gestiegen, dasselbe gilt für die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage (22,4 Punkte nach 10,0). Der turbulente Jahresauftakt an den Kapitalmärkten (man denke als jüngstes Beispiel an die Aufgabe der Mindestkurspolitik der Schweizer Notenbank) hat diese Umfrage unter Finanzmarktanalysten also wenig beeindruckt: Vielmehr werteten sie den gesunkenen Ölpreis und den schwächeren Euro als Stimulus. In der Tat sind die monetären Rahmendaten für die deutsche Wirtschaft so expansiv wie selten. Der heutige Tag dürfte gleichfalls von Abwarten auf die EZB-Ratssitzung geprägt sein, zumal nur die US-Baubeginne als nennenswertes Datum im Kalender stehen.

Aktien

Mit dem Blick auf die bevorstehende EZB-Ratssitzung am Donnerstag konnten die europäischen Aktienbörsen auch am zweiten Handelstag der Woche weiter zulegen. Dabei schleppte sich der Dax 30 nach einem festeren Start nur mit Mühe gegen Handelsschluss noch in positives Terrain. Stark belastet wurde der Index durch die negative Entwicklung von SAP (-4,6%). Der Softwareentwickler hatte bei der Vorlage der endgültigen Zahlen zum vierten Quartal mit einem nach unten revidierten Margenziel enttäuscht. Dagegen konnten die Aktien der Deutschen Lufthansa (+4,8%) nach einer positiven Analystenstudie deutlich zulegen. In der zweiten Reihe stiegen die Titel von Vossloh (+5%), nachdem bekannt wurde dass der Großaktionär Thiele eine Anteilsaufstockung plant. Im EUROSTOXX 50 sorgte die Entwicklung bei SAP dafür, dass die IT-Branche (-1,2%) als einziger Sektor Verluste verbuchte. Dagegen konnten sich Banken (+1,7%) deutlich erholen. An der Spitze des Leitindex im Euroraum standen mit der Société Générale (+4,3%) und dem Baustoffkonzern Saint Gobain (+3%) zwei französische Titel. An der Wall Street gerieten die Indizes angesichts der gesenkten Wachstumsprognose der Weltbank und weiter sinkender Rohölpreise nach dem Feiertag anfangs unter Druck und konnten diese Belastungsfaktoren erst zum Börsenschluss abschütteln. Besonders Technologiewerte (0,8%) waren gefragt, während dagegen Gebrauchsgüter (-0,6%) und Finanzen (-0,4%) leichte Abgaben zu verzeichnen hatten. Schwächster Einzeltitel war hier Johnson & Johnson nach enttäuschenden Umsätzen. In Asien können vor allem die chinesischen Festlandbörsen heute Morgen deutlich zulegen. Lediglich der Nikkei 225 zeigt sich leicht rückläufig. Die europäischen Märkte sollten mit diesen Vorgaben erneut fester eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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