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Commerzbank: Schwellenländeraktien in 2014 erneut mit Underperformance

14.01.2015 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die weltweiten EM-Aktienmärkte wiesen 2014 mit einem Minus auf US-Dollar-Basis von 4,6% das zweite Jahr in Folge eine Underperformance ggü. den etablierten Märkten (+2,9%) auf. Nach einem recht guten Start ins Jahr setzten ab September 2014 kräftige Gewinnmitnahmen ein. Verantwortlich für den Kursdruck zeichneten mehrere Faktoren. Die Sorgen über eine weitere Abschwächung des globalen Wachstums führten ebenso zu Abgaben wie der unverändert fest tendierende US-Dollar. Die teilweise starken Rückgänge bei Rohstoffpreisen führten zu einem Druck auf rohstoffsensitive Währungen (u.a. Real und Rubel). Zudem belasteten auch anhaltende geopolitische Spannungen (Ukraine, Russland, Syrien, Irak etc.). Die teilweise hartnäckig hohe Inflation wurde bzw. wird in Ländern wie bspw. Brasilien nach wie vor mit Zinserhöhungen bekämpft, die das ohne recht lethargische Wirtschaftswachstum weiterhin dämpfen. Nicht zuletzt kämpfen einige Länder aus dem Bereich der EM seit Jahren mit einer steigenden Verschuldung der privaten Haushalte. Der Spielraum für einen weiteren kreditfinanzierten Konsum der Privathaushalte engt sich daher zunehmend ein. Per saldo verkauften Anleger in 2014 EM-Aktien im Gegenwert von netto 24 Mrd. USD (2013: -15 Mrd. USD). Sektoral waren weiterhin die Bereiche Pharma (+18,2%) sowie IT (+8,1%) ge-fragt. Die Verlierer des Jahres waren die Branchen Energie (-29,4%) und Rohstoffe (-21,8%). Aufgrund unserer Erwartung höherer Performancechancen an den Aktienmärkten in Deutschland (Votum: Übergewichten) sowie in den USA (Votum: Über-gewichten) in den kommenden Monaten und der unverändert neutralen Position in Japan, haben wir unser Votum für die globalen Aktienmärkte der EM im Dezember 2014 von zuvor Neutral auf nunmehr Untergewichten herabgestuft. Nach den zum Teil sehr starken Kursanstiegen in einigen Ländern (bspw. Indien) in 2014 sind die Bewertungen der Aktienmärkte bspw. in Indien, Indonesien, Thailand, in der Türkei oder auf den Philippinen nicht mehr als günstig einzustufen.

Zinsen und Anleihen

Die Rentenmärkte tendierten gestern überwiegend freundlich. Der weiter fallende Ölpreis gab entsprechenden Rückenwind. Der Preis für ein Barrel Rohöl der Marke Brent erreichte gestern kurzzeitig fast 45 USD. Der Abwärtstrend ist weiter voll intakt. Ein Unterschreiten der Marke von 45 USD ist in den nächsten Tagen gut möglich. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries ist mit dem gesunkenen Ölpreis und der damit verbundenen Verschiebung der Erwartung der Leitzinswende der Fed deutlich gesunken. Gestern erreichte sie kurzzeitig 1,88%, den tiefsten Stand seit der ersten Jahreshälfte 2013. Heute fiel sie auf 1,85%. Im Euroraum setzten die Marktteilnehmer wieder verstärkt auf Staatsanleihekäufe. Die Aussage vom EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeuré in einem Interview, dass die EZB auf jeden Fall in der Lage sei, am 22. Januar eine Entscheidung zu treffen, beflügelte die Bundesanleihen; die Rendite für 10-jährige fiel kurzzeitig auf 0,46%. Nächsten Donnerstag kommt der EZB-Rat zu seiner ersten Sitzung in diesem Jahr zusammen. Wir rechnen mit dem Beschluss umfangreicher Käufe von Staats- und Unternehmensanleihen. Davon würde vor allem die Euro-Peripherie profitieren, deren Spreads zu Bundesanleihen sich gestern einengten. Gestern profitierten vor allem griechische Staatsanleihen davon, deren Spreads im 10-Jahresbereich um 38 Bp. zurückgingen. Auch in Großbritannien fiel die Inflationsrate im Dezember stärker als erwartet von 1,0% auf 0,5% J/J, den tiefsten Stand seit 15 Jahren. Inzwischen rechnet man kaum mehr mit einer Zinsanhebung der Bank of England noch in diesem Jahr. Vor einem halben Jahr erwartete man noch, dass die BoE die Zinswende vor der Fed einläuten würde.

Aktien

Die europäischen Aktienmärkte tendierten den zweiten Tag in Folge mit kräftigen Kursgewinnen. Die Leitindizes kletterten um bis zu 2% (Italien). Verantwortlich für die Kauflaune der Börsianer zeichnete zum einen die Erwartung, dass die EZB auf ihrer Sitzung am 22. Januar 2015 weitere unkonventionelle Maßnahmen wie den Ankauf von Staatsanleihen verabschieden wird. Hinzu kamen positive Konjunkturdaten aus Italien sowie solide Quartalsergebnisse (u.a. Alcoa, SAP, Continental). Überdies ebbten die Diskussionen über einen möglichen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone etwas ab. In diesem Umfeld gewann der Dax rd. 1,6%. Tagesgewinner im deutschen Leitindex war die Aktie der Commerzbank (+5,1%), die u.a. von einer Votenheraufstufung profitierte. Stark gesucht waren auch Aktien von Continental (+4%). U.a. wegen des weiter fallenden Ölpreises kletterte die Notierung der Deutschen Lufthansa um weitere 3,3%. Die Versorger litten dagegen u.a. unter einer negativen Sektorstudie (Eon: -2,1%; RWE: -1,4%). In der zweiten Reihe (der MDax erzielte ein neues Allzeithoch) glänzte die Aktie von Metro nach Vorlage von Zahlen mit einem Plus von 4,5%. Dagegen verlor die Aktie von Südzucker nach Vorlage von Geschäftszahlen rd. 5,9%. Auf europäischer Sektorebene legten gestern Einzelhandelsaktien als Tagesgewinner im Schnitt um 2,9% zu. Am Ende der Performancerangliste rangierten Titel aus dem Sektor Rohstoffe (+0,2%). Die Börsen in den USA tendierten nach einem freundlichen Start zum Handelsende mit leichten Verlusten. Der Dow Jones-Index sank um 0,2%. Als belastend erwies sich erneut der weiter fallende Ölpreis. Auf Sektorebene gaben Energietitel im Schnitt um 0,7% und Rohstoffwerte um 1,2% nach. Die Börsen in Asien wiesen infolge der schwachen US-Vorgaben überwiegend Verluste auf. Der Nikkei 225-Index büßte um 1,7% ein.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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