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Commerzbank: Schwächephase in deutscher Industrie überwunden?

09.01.2015 09:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie sind im November 2014 überraschend stark (-2,4% M/M) gesunken. Dies gleicht aber nur den sehr starken Anstieg im Oktober (+2,9% M/M) aus, der sogar noch nach oben revidiert wurde. Im Oktober verstärkten ungewöhnlich viele Großaufträge bei Kraftfahrzeugen und Flugzeugen (+5,9% M/M) den Zuwachs noch. Insgesamt liegen die Bestellungen im Oktober und November 0,5% über dem Niveau des 3. Quartals. Insofern dürfte die Schwäche der Industrie überwunden sein. Dies zeigt sich auch im Ifo-Index, der vor allem wegen der gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte durch die starke Euro-Abwertung angestiegen sein dürfte.

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Zinsen und Anleihen

Die Renditen von Bundesanleihen und US-Treasuries zogen gestern leicht an. 10-jährige Treasuries rentierten wieder über 2%, nachdem Erwartungen aufkamen, dass die heute zur Veröffentlichung anstehenden offiziellen Arbeitsmarktdaten die Fed in ihrer Absicht, die Leitzinsen um die Jahresmitte herum anzuheben, eher bestätigen dürften. Immerhin hatte der Arbeitsmarktbericht des privaten Personaldienstleisters ADP tags zuvor positiv überrascht und die wöchentlichen Erstanträge zum Bezug von Arbeitslosengeld passten gleichfalls zu dieser Erwartung; diese haben sich fest unter der Marke von 300.000 etabliert. Differenziert verlief die Entwicklung im Euro-Rentenmarkt. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg über die Marke von 0,50%, die 30jähriger - diese hatte am Mittwoch zeitweise 1,09% erreicht - zog in der Spitze auf 1,30% an. Die Botschaft des EZB-Präsidenten, der in einem kurzen Antwortbrief an ein Mitglied des Europäischen Parlaments dargelegt hatte, dass die EZB den Kauf von Staatsanleihen prüfe, konnte Bundesanleihen gestern also nicht weiter inspirieren, ebenso wenig wie die schwachen deutschen Auftragseingänge (siehe „Im Blickpunkt“). Doch profitierten Peripherieanleihen: Die Risikoaufschläge italienischer, spanischer und portugiesischer Staatstitel sanken deutlich. Die von der EU-Kommission erhobene Wirtschaftsstimmung blieb im Dezember mit 100,7 Punkten im Vormonatsvergleich unverändert und damit etwas unter den Erwartungen. Von den Teilumfragen blieb das Konsumvertrauen gleichfalls konstant (-10,9 Saldenpunkte), das Industrievertrauen gab nach (-5,2), das Dienstleistungsvertrauen (+5,6) zog an.

Aktien

Anleger brauchen am Aktienmarkt auch weiterhin starke Nerven, wie die Entwicklung der ersten vollen Handelswoche eindrucksvoll zeigt. Dem kräftigen Kursrückgang am Montag folgten drei Tage mit positiven Vorzeichen, wobei der gestrige Handelstag mit Indexgewinnen in Europa von mehr als 3% hervorstach. Verantwortlich für die plötzliche Kauflaune der Börsianer zeichnete zum einen die Erwartung, dass die US-Notenbank die Leitzinsen nicht „vorschnell“ anheben wird. Zudem gab es eine Beruhigung an der Ölpreisfront. Überdies wurde das Thema Griechenland nicht mehr so heiß gehandelt wie noch zu Wochenbeginn. Ein „Grexit“ erscheint nun in manchen Diskussionen weniger wahrscheinlich. Nicht zuletzt erhoffen sich viele Marktteilnehmer von der EZB-Sitzung am 22. Januar 2015 weitere unkonventionelle Maßnahmen wie den Ankauf von Staatsanleihen. In diesem Umfeld gewann der Dax rd. 3,4%. Tagesgewinner im deutschen Leitindex war die Aktie von Bayer mit einem satten Kursplus von 5,4%. Die Notierung von SAP (+2,2%) litt zunächst u.a. von einer Votenherabstufung, konnte sich dann aber kräftig erholen. In der zweiten Reihe gewann die Aktie von Bilfinger nach einer Kaufempfehlung fast 5%. Auf europäischer Sektorebene legten gestern Einzelhandelsaktien als Tagesgewinner im Schnitt um 4% zu. Am Ende der Performancerangliste rangierten Titel aus dem Sektor Reise & Freizeit (+1,1%). Die Börsen in den USA tendierten in Anbetracht des jüngsten Protokolls der US-Notenbank sowie infolge robuster Arbeitsmarktdaten fester. Der Dow Jones-Index gewann 1,8%. Auf Sektorebene waren insbesondere Aktien aus den Branchen Rohstoffe, IT und Energie gefragt, die im Durchschnitt zwischen 2,4% und 2,2% stiegen (Versorger: +0,7%). Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. Die Kursgewinne hielten sich zumeist in engen Grenzen. Nikkei 225: +0,2%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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