HPI: „Wir liegen aktuell voll im Plan“

Der Münchner Einkaufs- und Logistikdienstleister HPI Hoechst Procurement Intl. hat sein Kostensenkungsprogramm erfolgreich umgesetzt und seine Prognose für 2014 bestätigt. Bei Erlösen von 125 Millionen Euro bis 130 Millionen Euro peilt HPI-CEO Michael Negel ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in der Größenordnung von 3,0 Millionen Euro bis 3,3 Millionen Euro an. Wir sprachen mit dem Vorstandschef über die jüngsten Kurskapriolen, die finanzielle Situation der HPI Gruppe und die weiteren Ziele.


"/medienpool/unternehmen/hpi/negel.jpg" alt="HPI-Vorstand Michael Negel. Bild und Copyright: HPI AG." title="HPI-Vorstand Michael Negel. Bild und Copyright: HPI AG." class="textbild" />www.4investors.de: Herr Negel, die HPI-Aktie war in den ersten Wochen des Jahres unter Druck, Anfang Februar hatte sich die Abwärtsbewegung nochmals beschleunigt. Worauf führen Sie den Kursrückgang zurück?

Negel: Hierfür gab es keinen operativen Grund. Die Hauptaktionäre, Markus Bodenmeier und Falk Raudies und ich, haben keine Aktien verkauft. In den letzten Tagen stand unsere Aktie wieder positiv im Fokus, da wir die Prognose 2014, die erfolgreiche Umsetzung von Einsparmaßnahmen sowie die abgeschlossene Fusion unserer IT-Gesellschaften gemeldet haben. Daraufhin hat sich die HPI-Aktie wieder deutlich von den Jahrestiefs lösen können.

www.4investors.de: Die am 5. Dezember veröffentlichte Gewinnwarnung für 2013 hat Ihren Teil zur Verunsicherung der Anleger beigetragen. Hat sich HPI mit dem rasanten Expansionstempo der letzten Jahre übernommen?

Negel: In 2013 hatten wir einige bilanzielle und operative außerordentliche Effekte zu verzeichnen. Zudem haben wir in der Bilanzierung von HGB auf IFRS umgestellt. In der Summe betrugen diese Einmaleffekte über 1 Million Euro und reichten von einmaligen Aufwendungen aus dem Lagerumzug von 3KV zu TND und der Zusammenlegung von Verwaltungsbereichen im Konzern über Aufwendungen aus der gemeinsamen ERP-System-Einführung bei 3KV und TND sowie der Einführung neuer Produkte bei REW, bis hin zu Anti-Dumping-Zoll-Diskussionen und Absatzrückgängen in der stahlverarbeitenden Industrie.

www.4investors.de: Angesichts des zwischenzeitlichen Kurssturzes liegt es auf der Hand, auch nach den finanziellen Verhältnissen der HPI-Gruppe zu fragen. Benötigen Sie in den kommenden Monaten zusätzliche finanzielle Mittel?

Negel: Stand Januar 2014 verfügt die HPI Gruppe über Banklinien in Höhe von 7,5 Millionen Euro, davon 3 Millionen Euro freie Linie sowie Liquidität im Konzern von 3 Millionen Euro. Wir benötigen derzeit keine zusätzlichen finanziellen Mittel.

www.4investors.de: Im zweiten Halbjahr 2013 hat das HPI-Management ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm in die Wege geleitet. Wie weit ist dieses Paket bisher umgesetzt und welche Einsparungen erwarten Sie daraus?

Negel: Die im vergangenen Jahr begonnenen Kostensenkungsmaßnahmen sind in allen Beteiligungen der HPI AG inklusive Holding erfolgreich umgesetzt worden. Resultierend aus diesen Maßnahmen erwarten wir im laufenden Geschäftsjahr Einsparungen von 1 Million Euro bis 1,5 Millionen Euro. So wurden z. B. aktuell die Standorte der HPI und von 3KV in München zusammengelegt, wodurch erhebliche Mietersparnisse und Synergieeffekte realisiert werden können, die bereits im laufenden Jahr auf 0,2 Millionen Euro summiert werden können. Des Weiteren hat die Fusion der Akquisition TND mit unserer 3KV erhebliche Kosten gesenkt und Potentiale freigesetzt.

www.4investors.de: Sie sprechen das laufende Geschäftsjahr an: Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf der ersten Wochen? Liegen Sie im Plan?

Negel: Wir liegen aktuell voll im Plan, haben deshalb auch gerade unsere Prognose 2014 nochmals bestätigt. Die eingeleiteten Maßnahmen werden bereits im laufenden Jahr zu einem signifikanten Ergebnisanstieg beitragen. Bei Umsätzen von 125 Millionen Euro bis 130 Millionen Euro erwarten wir im Gesamtjahr 2014 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in der Größenordnung von 3,0 Millionen Euro bis 3,3 Millionen Euro.

www.4investors.de: Rechnen Sie im laufenden Jahr mit weiteren außerordentlichen Belastungen?

Negel: Alle uns bekannten Sondereffekte und außerordentlichen Kosten haben wir aus heutiger Sicht in der Planung bereits berücksichtigt.

www.4investors.de: Für 2014 planen Sie die nachhaltige Rückkehr in die Gewinnzone. Welche Margenziele haben Sie sich für die kommenden Jahre gesetzt?

Negel: In 2015 wollen wir eine EBITDA-Marge von deutlich über 3 Prozent und eine EBIT-Marge von 3 Prozent schaffen. Vor Steuern peilen wir einen ordentlichen 7-stelligen Überschuss von über 2,5 Millionen Euro an. Wir sind sehr zuversichtlich mit den eingeleiteten Maßnahmen sowohl vertrieblich als auch im Bereich von Kosten und Synergien hier auf sehr gutem Wege zu sein.

www.4investors.de: Wo sehen Sie aktuell die größten Schwachpunkte in der HPI-Gruppe? Mit welchen Maßnahmen wollen Sie diese beheben?

Negel: Wir wollen den Verkauf margenstarker Produkte steigern und damit die EBIT-Marge verbessern. Im Fokus steht hier Microsoft-Software, Wechselrichter, Internet-Panels u.v.a.

www.4investors.de: Kommen wir abschließend wieder auf die HPI-Aktie zu sprechen: Können Sie Ihren Aktionären Hoffnung auf eine nachhaltige Trendumkehr machen?

Negel: Wir sind zuversichtlich, dass sich die Trendumkehr der letzten Tage bestätigt, wenn wir nun unseren Weg weitergehen und entsprechende Ergebnisse liefern. Unser Geschäftsmodell wird sich dabei unter Beweis stellen und unsere Aktionäre werden sich immer mehr davon überzeugen, dass wir auf einem guten Weg sind, den es sich lohnt mitzugehen.