Vossloh: Steigende Dividende und neue Kaufideen

2023 kommt Vossloh auf einen Umsatz von 1,214 Milliarden Euro, das ist ein Plus von rund 16 Prozent. Die Prognose lag bei 1,175 Milliarden Euro bis 1,225 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT steigt um 26,2 Prozent auf 98,5 Millionen Euro an. Erwartet hatte man 94 Millionen Euro bis 100 Millionen Euro. Vossloh hat im Vorjahr die Prognose zwei Mal angehoben.

Mit diesen Zahlen werden auch die mittelfristigen Prognosen, die man 2020 bei einem Kapitalmarkttag für 2023 publiziert hat, deutlich übertroffen. Damals peilte Vossloh einen Umsatz von rund 1 Milliarde Euro und ein EBIT von 85 Millionen Euro bis 90 Millionen Euro an.

Beim Gewinn gibt es eine leichte Verschlechterung von 56,0 Millionen Euro auf 55,3 Millionen Euro. Je Aktie werden 2,21 Euro (Vorjahr: 2,38 Euro) verdient. Der Auftragseingang liegt fast unverändert bei 1,21 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand geht von 799,6 Millionen Euro auf 761,2 Millionen Euro zurück. Dafür macht CFO Thomas Triska in einer Telefonkonferenz vor allem Wechselkurseffekte, u.a. in Schweden, verantwortlich.

Cashflow gestiegen

Es soll eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie ausgeschüttet werden, 2023 gab es 1,00 Euro je Aktie für die Investoren. Das ist ein Plus von 5 Prozent und entspricht einer Ausschüttungsquote von 47,5 Prozent.

Beim freien Cashflow geht es von 27,9 Millionen Euro auf 70,9 Millionen Euro nach oben. Das erhöht die Flexibilität von Vossloh, auch was mögliche Akquisitionen angeht.

Vorstandschef Oliver Schuster spricht in dem Pressecall von einem extrem starken Jahr. Er verweist darauf, dass man in den vergangenen drei Jahren um 40 Prozent gewachsen ist, das sei einzigartig. Dabei gibt es in allen drei Divisionen von Vossloh ein klares Plus. Laut Schuster ist dieses deutliche Wachstum auf die harte Arbeit der 4.000 Mitarbeiter zurückzuführen.

2024 rechnet Vossloh (WKN: 766710, ISIN: DE0007667107, Chart, News) mit einer stabilen Umsatzentwicklung, hier liegt die Prognosespanne bei 1,16 Milliarden Euro bis 1,26 Milliarden Euro. Die Profitabilität soll sich hingegen verbessern. Das EBIT soll 2024 bei 100 Millionen Euro bis 115 Millionen Euro auskommen. Das wäre eine Marge von 8,3 Prozent bis 9,5 Prozent (2023: 8,1 Prozent), wenn man die Mitte der Umsatzprognosespanne nimmt. Der hohe freie Cashflow aus 2023 könnte sich 2024 vielleicht noch etwas weiter verbessern. Ein Wert von 70 Millionen Euro plus x dürfte erreichbar sein, so ist im Pressecall zu erfahren.

CFO Triska spricht während der Präsentation von einem starken Markt. Dieser Trend sollte sich für viele Jahre fortsetzen. Der positive Rückenwind aus der Eisenbahnbranche dürfte demnach anhalten. Vossloh wird in neue Werke in Schweden und Australien investieren, um von diesem Trend zu profitieren. Auch in den USA entwickelt sich der Markt dynamisch, dies dürfte ebenfalls keine kurzfristige Entwicklung sein.

Gespräche über Zukäufe

Bei möglichen Zukäufen ist die Range breit. Ein Fokus wird dabei auf dem Servicebereich liegen, das ist Teil der Strategie von Vossloh. Hier gibt es aber anders als im Hardwarebereich weniger große Spieler, der Markt ist stark aufgesplittet. Im Servicebereich sind die lokalen und regionalen Märkte relevant. Die Akquisitionslandschaft ist somit recht diversifiziert. Das macht die Suche komplizierter. Dem will sich Vossloh aber stellen. Man führt derzeit viele Gespräche mit kleineren Mitbewerbern und ist entsprechend aktiv. Erwartet wird, dass der Markt konsolidiert. Kleinere Anbieter können im Bereich der Digitalisierung oft nicht mehr wirklich mithalten. Das erhöht bei manchem den Druck zum Zusammengehen – für Vossloh ein Vorteil, da man als Treiber der Konsolidierung auftreten will.

Die Analysten von Baader bestätigen nach den Zahlen ihre Kaufempfehlung für die Papiere von Vossloh. Das Kursziel steht weiter bei 56,00 Euro.

Die Aktien von Vossloh gewinnen 1,0 Prozent auf 43,35 Euro.