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Mensch und Maschine: „Wir erwarten EBIT-Margen von deutlich über 20 Prozent ab 2025“

14.02.2024 07:50 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Mensch und Maschine Gründer und Chairman Adi Drotleff. Bild und Copyright: Mensch und Maschine.

Erneutes Rekordjahr für die Mensch und Maschine Software SE: Bei Umsätzen von 322 Millionen Euro steigerte der bayerische CAD/CAM-Spezialist das Betriebsergebnis (EBIT) nach vorläufigen Berechnungen zweistellig auf 46,8 Millionen Euro, der Gewinn je Aktie kletterte auf 1,72 Euro. Entsprechend dürfen sich die MuM-Aktionäre auf eine um 20 Cent auf 1,60 Cent erhöhte Dividende freuen. Für das kommende Jahr stellt das Management eine weitere Dividendensteigerung auf 1,80 bis 1,90 Euro je Aktie in Aussicht.

Im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de sprechen Gründer und Chairman Adi Drotleff und CFO Markus Pech über den Erfolgsfaktor Kostendisziplin, den anstehenden Margensprung durch die Umstellung des Autodesk-Geschäfts und stille Reserven durch Aktienrückkäufe. Innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre peilt MuM eine weitere Gewinnverdopplung an.


4investors.de: Herr Pech, Mensch und Maschine hat wieder neue Rekordzahlen präsentiert. Wie bewerten Sie das Jahresendgeschäft 2023? Haben sich Ihre Erwartungen an das vierte Quartal erfüllt?

Pech:
Die große Herausforderung im Q4 war das Übertreffen des vorjährigen Rekord-EBIT trotz absehbar negativer Umsatzentwicklung aus dem derzeit recht volatilen Autodesk-Geschäft und dem Gegenwind durch die Inflation, was wir aber dank strikter Kostendisziplin letztlich doch noch geschafft haben. Mit dem starken Ergebnis im Schlussquartal haben wir unsere Prognose exakt erfüllt. Insofern sind wir auch mit dem vierten Quartal rundum zufrieden.

4investors.de: Mit welchen Zahlen besonders?

Pech:
Die Highlights sind die punktgenaue 2-Jahres-Zielerreichung beim Gewinn pro Aktie mit +17 Prozent p.a. nach einer Guidance von +14-20 Prozent im Geschäftsbericht 2021, sowie der Rekord-Cashflow von rund 50 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2023, was einer Steigerung um 28 Prozent zum Vorjahr entspricht.

4investors.de: Bei einer Rohertragssteigerung von 9,5 Prozent pro Jahr weist MuM in den vergangenen neun Jahren seit 2014 einen überproportionalen EBIT-Anstieg um 24 Prozent pro Jahr aus. Wie geht das?

Pech:
Wir erreichen das durch aktive Steuerung der Kosten bei ca. zwei Drittel der Rohertragsentwicklung, und zwar dezentral auf der Ebene von rund 100 Profitcentern, in die das MuM-Geschäft regional und thematisch aufgeteilt ist. Damit haben wir es auch in schwierigen Zeiten geschafft, unser EBIT jedes Jahr zu steigern, selbst wenn der Umsatz temporäre Dellen zeigte, wie während Corona oder eben in der zweiten Jahreshälfte 2023.

4investors.de: Herr Drotleff, Sie sprachen in der Mitteilung zu den vorläufigen Zahlen für 2023 von einem widrigen Umfeld, zeigen sich aber dennoch rundum zufrieden. Wie viel Wachstum haben Faktoren wie zum Beispiel die schwere Krise am Bau oder die schwache deutsche Wirtschaftsentwicklung Mensch und Maschine im Jahr 2023 gekostet?

Drotleff:
Grundsätzlich ist das MuM-Geschäftsmodell nicht sehr konjunkturanfällig, da wir unseren Kunden Software für die Optimierung ihrer Prozesse und die Einsparung von Ressourcen liefern, also genau das, was sie besser über schwierige Phasen bringt. Trotzdem sind wir im Laufe des vergangenen Jahres bei den Kosten vom Gas gegangen, was man sehr gut an der Mitarbeiterzahl sehen kann, die 2023 nur um ganze 2,5 Prozent gestiegen ist. Damit konnten wir die für unsere Verhältnisse recht volatile Rohertragsentwicklung mit +16 Prozent in 2022 und nur +4,6 Prozent in 2023 letztlich gut abfedern.

4investors.de: Autodesk hat eine Umstellung des Partner-Modells von Wiederverkauf auf ein Agenturmodell angekündigt. Was bedeutet dies konkret für Mensch und Maschine?

Pech:
Durch den weitgehenden Wegfall des Wiederverkaufs bei gleichbleibenden Provisionen reduziert sich unser Materialaufwand signifikant, in gleichem Maße geht auch der Umsatz zurück, während Rohertrag und EBIT unverändert bleiben und damit im Gegenzug die Umsatzrenditen, sprich die Margen, kräftig steigen. Ab 2025, also dem ersten vollen Jahr mit dem neuen Modell, erwarten wir eine Konzern-Rohmarge von rund 80 Prozent nach 52,3 Prozent in 2023 und eine EBIT-Rendite deutlich über 20 Prozent nach 14,5 Prozent in 2023.

4investors.de: Für 2024 und 2025 stellen Sie weitere Steigerungen bei Gewinn und Dividende in Aussicht, wobei die Dynamik in 2025 zunehmen soll. Dieser Optimismus überrascht angesichts des unsicheren makroökonomischen Umfelds. Auf welchen Annahmen basiert Ihr Modell?

Drotleff:
Das Umfeld war auch 2022/23 sehr unsicher, und wir haben den Rohertrag um gut 10 Prozent pro Jahr gesteigert und den Gewinn pro Aktie überproportional um 17 Prozent pro Jahr. Dass wir die Dynamik im laufenden Jahr 2024 etwas schwächer einschätzen, liegt ganz simpel an der Tatsache, dass wir uns im Q1 noch mit dem superstarken Vorjahres-Q1 vergleichen und erst danach ein ordentliches Gewinnwachstum erwarten können. 2025 fehlt ein solcher negativer Q1-Basiseffekt, deshalb schätzen wir die Wachstumsdynamik höher ein.

Mensch und Maschine CFO Markus Pech. Bild und Copyright: Mensch und Maschine.


4investors.de: Im vergangenen Jahr sprachen Sie von einem Gewinn je Aktie von 3,00 Euro als Mittelfristziel. Gilt diese Zielsetzung unverändert?

Pech:
Unsere Kernaussage im Mittelfrist-Bereich ist ja eine Gewinn-Verdoppelung in vier bis fünf Jahren durch die vorhin geschilderte Kostenkontrolle. Deshalb streben wir nach 172 Cent Gewinn pro Aktie 2023 nun bis 2027 oder 2028 mindestens 344 Cent pro Aktie an.

4investors.de: 2024 wird Mensch und Maschine 40 Jahre alt. Sie haben in diesen Tagen für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividende je Aktie zwischen 1,80 Euro bis 1,90 Euro angekündigt und damit erneut nahezu eine Vollausschüttung der Gewinne. Wird man auch in den nächsten Jahren zwischen einer Bar- und einer Aktiendividende wählen können?

Drotleff:
Erst einmal kommt unser Dividendenvorschlag für 2023 mit Wahlmöglichkeit zur Abstimmung in der Hauptversammlung. Dieser sieht eine Anhebung der Dividende je Aktie um 20 Cent bzw. 14 Prozent auf 1,60 Euro vor. Für 2024 haben wir uns bezüglich der Wahlmöglichkeit noch nicht festgelegt. Es sieht aber im Moment nicht so aus, als ob wir unsere Dividendenpolitik in absehbarer Zeit ändern würden.

4investors.de: Von zwischenzeitlichen Schwankungen zwischen 44,35 Euro und 57,80 Euro einmal abgesehen, hat sich am Aktienkurs von Mensch und Maschine seit Dezember 2022 per Saldo wenig getan. Der Kursverlauf 2023 kann Sie angesichts der steigenden Gewinne und Dividenden und des DAX-Rekords eigentlich nicht zufrieden stellen, oder?

Pech:
Das sehen wir sehr gelassen und wollen nicht jederzeit die höchstmögliche Bewertung. Niedrigere Kurse sind Kaufkurse, die MuM bekanntlich auch gerne nutzt, um über das Aktien-Rückkaufprogramm den Bestand an eigenen Aktien aufzustocken und so stille Reserven, z. B. für die Aktiendividende, anzulegen.

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