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Unschöne Verbraucherpreise - Börse am Morgen: u.a. mit H&M, Renault, Inflation - Nord LB

30.06.2023 09:01 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Europäische Verbraucherpreise: Während der Headline-Index weiter fallen sollte, könnte die Kernrate unerfreulich für die EZB leicht anziehen. Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Das von der Europäischen Kommission veröffentlichte Economic Sentiment für Juni hat sich stärker als erwartet von 96,4 Punkte im Vormonat auf nunmehr 95,3 Punkte in den Euro-Ländern bzw. von 95,1 Punkte auf 94,0 Punkte in der gesamten EU abgekühlt. Dies war vor allem auf ein geringeres Vertrauen in die Industrie (-2,1 Punkte), den Bausektor (-1,9 Punkte) und Dienstleistungen (-1,1 Punkte) sowie in geringerem Ausmaß in den Einzelhandel (-0,6 Punkte) zurückzuführen. Das Konsumentenvertrauen ragte dagegen mit einem Plus von 1,1 Punkte heraus.

Die deutsche Inflationsrate hat im Juni wieder zugelegt. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 6,4% mehr als im Vorjahresmonat. Die Konsenserwartung (Reuters) ging von einem Anstieg auf 6,3% aus. Im Mai lag der Anstieg bei 6,1% nach 7,2% im März. Der erneute Anstieg ist im Wesentlichen auf Basiseffekte zurückzuführen, denn im Vorjahr gab es mit dem 9-Euro-Ticket sowie dem Tankrabatt staatliche Hilfsmaßnahmen.

Das Bruttoinlandsprodukt der USA ist im 1. Quartal stärker als erwartet gewachsen. Es legte mit einer Jahresrate von 2,0% zu.

Wie Bundesverkehrsminister Volker Wissing ankündigte will das Bundesverkehrsministerium mit zwei neuen Förderprogrammen die Elektromobilität bzw. insbesondere den Ausbau der Ladeinfrastruktur voranbringen. Mit einem Gesamtvolumen von bis zu EUR 500 Mio. sollen ab Herbst Ladestationen in Verbindung mit Photovoltaikanlagen und Speichern im privaten Umfeld gefördert werden. Voraussetzung soll der Besitz oder die Bestellung eines Elektroautos sein. Mit weiteren EUR 400 Mio. sollen bereits ab Sommer Unternehmen bei der Errichtung einer Schnellladeinfrastruktur unterstützt werden. Aktuell gebe es in Deutschland 90.000 öffentliche Ladepunte (+50% ggü. 09/2021), die Ladeleistung sei im gleichen Zeitraum um 75% gestiegen, allerdings mit regionalen Unterschieden. Aktuell sind in Deutschland mehr als 2 Mio. E-Autos zugelassen, davon über die Hälfte vollelektrisch.

Tagesausblick

Der Fokus wird heute am Vormittag auf die Veröffentlichung der europäischen Verbraucherpreise und am Nachmittag auf einige interessante US-Daten gerichtet sein. Zwar liegen die Inflationszahlen für den Monat Juni u.a. bereits aus Italien, Deutschland, Spanien, Belgien und den Niederlanden vor, dennoch wird man natürlich auch auf die Preissteigerungsrate aus Euroland insgesamt achten. Während der Headline-Index weiter fallen sollte, könnte die Kernrate unerfreulich für die EZB leicht anziehen. Für die Fed von Interesse sein werden um 14:30 Uhr die Preissteigerungen des PCE-Index sowie die persönlichen Einkommen. Für das BIP-Wachstum im laufenden 2. Quartal werden insbesondere die persönlichen Ausgaben als Wachstumsbeitrag für den Konsum spannende Hinweise liefern können.

Renten- und Aktienmärkte

Die Anleiherenditen legten dies- und jenseits des Atlantiks weiter zu.

Der DAX (WKN: 965275, ISIN: EU0009652759, Chart, News) biss sich an der Marke von 16.000 Punkten gestern weiterhin die Zähne aus. Positve Ergebnisse des jährlichen Bankenstresstests in den USA sowie starke Konjunkturdaten sorgten für ein Plus an der Wallstreet, wobei Techwerte durch die Aussicht auf steigende Zinsen gebremst wurden.

DAX -0,01%; MDAX -0,10%; TecDAX -0,02%
Dow Jones +0,79%; S&P 500 +0,45%; Nasdaq Comp. +0,00%

Unternehmen

Der schwedische Modekonzern Hennes & Mauritz (H&M) erzielte in Q2 2022/23 (März – Mai) y/y einen Umsatzanstieg von 6% auf SEK 57,6 Mrd., der allerdings von Währungseffekten geprägt war. Auf Basis lokaler Währungen blieb der Umsatz konstant. Das operative Ergebnis lag mit SEK 4,74 Mrd. zwar unter dem Vorjahreswert von SEK 4,98 Mrd. aber über den Analystenerwartungen (Refinitiv: SEK 4,07 Mrd.). Mit dem bisherigen Verlauf des Q3 zeigte sich Konzernchefin Helmersson zufrieden: vom 1. – 27. Juni sei der Konzernumsatz in lokalen Währungen y/y um 10% gestiegen, die Sommerkollektion käme gut an.

Die französische Renault Group erhöhte ihren Jahresausblick für 2023. Die operative Ergebnismarge wird nun in einer Spanne zwischen 7% und 8% nach zuvor 6% erwartet, der Free Cashflow wird mit mindestens EUR 2,5 Mrd. (zuvor: mind. EUR 2,0 Mrd.) in Aussicht gestellt. Von dieser Nachricht profitierten gestern auch die Aktien deutscher Automobilhersteller und Zulieferer.

Devisen und Rohstoffe

Die Aussicht auf weiter steigende US-Zinsen stützte weiterhin den Dollar, der gegenüber dem Euro zulegte. Ölpreise profitierten von positiven US-Konjunkturdaten.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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