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Alles schaut auf die EZB! Börse am Morgen u.a. mit Credit Suisse, BMW, E.On, Lanxess - Nord LB

16.03.2023 08:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Heute fokussiert sich die Börse auf die Leitzins-Entscheidung der EZB. Bild und Copyright: nitpicker / shutterstock.com.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnet wegen anhaltender Kaufkraftverluste der Verbraucher infolge der hartnäckig hohen Inflation in Deutschland nicht mit einem kräftigen Aufschwung. Das IfW hob die Wachstumsprognose für Deutschland in 2023 zwar an, allerdings nur leicht (von 0,3 auf 0,5 Prozent). Laut IfW schmälert die hohe Inflation die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte und führt zu einem Rückgang der privaten Konsumausgaben. Ein „merklicher Kaufkraftverlust” von 1,8 Prozent zeichne sich ab.

Laut Statistischem Bundesamt ist die Sparquote der privaten Haushalte im vergangenen Jahr um knapp vier Punkte auf 11,4 Prozent gesunken. Aufgrund der hohen Inflation haben Verbraucher auf ihr Erspartes zurückgegriffen.

Die Ratingagentur Moody’s hat den Ausblick für das US-Bankensystem von zuvor stabil auf negativ gesenkt. Sparer in den USA fliehen aufgrund der Krise um die kollabierte Silicon Valley Bank zu den Big Playern im Finanzgeschäft.

Ausblick

Im Fokus steht heute natürlich die Entscheidung der EZB. Im Grunde war der rote Teppich fein ausgelegt für eine erneute Zinsanhebung der Leitzinsen um jeweils 50Bp, doch die Turbulenzen der letzten Tage um einige (kleinere) US-Banken haben für merkliche Irritationen bei den Marktteilnehmern gesorgt, so dass bei der EZB-Entscheidung 25Bp nicht ganz ausgeschlossen werden sollten. Die US-Verantwortlichen reagierten zwar zügig und umfassend, wie groß das Problem aber tatsächlich ist kann derzeit wohl kaum ganz abgeschätzt werden. Die Unsicherheit über weitere Schwierigkeiten bleibt vermutlich noch etwas erhalten. Bei den heute wieder anstehenden Aktualisierungen der EZB-Projektionen dürften die 2023er-Einschätzungen für die CPI-Inflationsrate leicht gesenkt (allein schon gaspreisbedingt) und für die CPI-Kernrate (lohnabschlussgetrieben) sowie das BIP-Wachstum (januarbedingt) leicht angehoben werden.

Renten- und Aktienmärkte

Sichere Häfen (Deutsche Bunds und amerikanische Treasuries) sind am Mittwoch rege gesucht. Fallende Aktienmärkte treiben das Geld der Investoren in Staatsanleihen. Renditen von 10- jährigen Bunds fallen um 30 Basispunkte auf 2,11%, US Treasuries um 28 Basispunkte auf 3,41%.

Credit Suisse Aktien stehen nach unglücklichen Aussagen ihres Top-Shareholders Saudi National Bank weiter unter Verkaufsdruck und fallen auf Rekordtief („Saudi National Bank absolutely will not provide more assistance to Credit Suisse“). Die Aktie schloss den achten Tag in Folge niedriger und verlor am Mittwoch über 20%. Year-to-Date hat sich ein Minus von rd. 40% angesammelt, auf 12-Monatssicht liegt das Minus bei rd. 75%. Kosten zur Absicherung eines Kreditausfalls (CDS) von Credit Suisse Anleihen näherten sich am Mittwoch der 10%-Marke! Im Credit Suisse-Umfeld litten insbesondere Finanzwerte im DAX.

Die Deutsche Bank und die Commerzbank waren unter den Worst Performern. Die Commerzbank Aktie fiel um 8,71%, die Deutsche Bank verlor 9,25%. Der DAX fällt wieder unter 15.000 und verliert 3,27% (fast 500 Punkte)! DAX -3,27%; MDAX -3,56%; TecDAX -2,37% Dow -0,90%; S&P 500 -0,71%; Nasdaq +0,56%

Unternehmen

E.ON-Chef Leonhard Birnbaum kritisierte am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz die Entscheidung der Bundesregierung über das geplante Laufzeitende der verbliebenen drei Atomkraftwerke in Deutschland scharf: „Wir berauben Deutschland einer wichtigen Option, obwohl die Energiekrise noch nicht vorbei ist, und hoffen, dass die französische Kernkraft läuft.“

Der Kölner Spezialchemiekonzern Lanxess erwartet einen bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) auf dem Niveau des Vorjahres. Die Dividende soll mit EUR 1,05 je Aktie stabil bleiben. Für Q1 2023 rechne man mit einem bereinigten Ergebnis zwischen EUR 180 Mio. und EUR 220 Mio.

Der Münchener Autokonzern BMW plant in den nächsten zwei Jahren (ab 2025) mindestens sechs neue Fahrzeuge einer neuen Baureihe. Angabe gemäß sollen bereits deutlich vor 2030 mehr als die Hälfte aller verkauften BMW mit einem vollelektrischen Antrieb ausgestattet sein.

Devisen und Rohstoffe

Brent konnte sich dem volatilen Marktumfeld nicht entziehen und sackte im Handelsverlauf unter 72 USD (nachdem der Preis diese Woche in den Nachwehen der SVB-Krise bereits auf den tiefsten Stand seit Dezember gefallen war). Der US-Dollar war als sicherer Hafen begehrt und kratzt wieder an der 1,06-Marke.

Die Rohölmärkte blieben volatil und die Preise sowohl für die Nordseesorte Brent als auch für das amerikanische WTI gaben gestern spürbar nach. Eine möglicherweise schwächer als erwartete wirtschaftliche Erholung Chinas könnte die Nachfrage dämpfen und belastete die Kurse.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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