Tag zum Durchatmen… Börse am Morgen u.a. mit Beiersdorf, Puma, Inflation - Nord LB

Der deutsche Arbeitsmarkt zeigte sich im Februar stabil. Die Zahl der Arbeitslosen stieg gegenüber Januar geringfügig um 4.000 auf 2,62 Mio. Auf Jahressicht stieg die Zahl um 192.000. Die Arbeitslosenquote lag wie im Januar bei 5,7%.

Die Inflation hält sich in Deutschland hartnäckig auf hohem Niveau. Während Ökonomen einen leichten Rückgang des Preisanstiegs erwartet hatten, verteuerten sich Waren und Dienstleistungen im Februar genau wie im Januar um 8,7% gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat. Die beiden Hauptpreistreiber wechselten dabei ihre Position: Nahrungsmittel als neue Nummer 1 verteuerten sich im Februar y/y um 21,9% (Januar: +20,2%), wohingegen die Energiepreise noch um 19,1% (Januar: +23,1%) über dem Vorjahresmonat lagen.

Der wichtige US-Stimmungsindikator ISM PMI Manufacturing konnte auch im Berichtsmonat Februar nicht wieder über die magische Marke von 50 Zähler springen, die als Expansionsschwelle für die Wirtschaftsaktivität in der Industrie der Vereinigten Staaten gilt. Mit einem leichten Anstieg auf nun 47,7 Punkten wird vom ISM PMI Manufacturing also noch immer kein Wachstum angezeigt.

Ausblick

Der gestrigen Datenflut aus zunächst Asien, dann Europa und schließlich den USA folgt heute eher ein Tag zum Durchatmen – zumindest was die Veröffentlichungsmenge angeht. Am Vormittag kann ein Blick auf die europäischen Arbeitsmarktdaten gerichtet werden, die aber aufgrund der bereits aus Einzelstaaten vorliegenden Daten wenig marktrelevant sind. Am Nachmittag werden auch die ersten Revisionen zu der Produktivität und den Lohnstückkosten für das IV. Quartal in den USA für wenig Wirbel sorgen können, da die „erklärende Variable“ BIP-Wachstum bereits mit einer leichten Revision nach unten veröffentlicht worden ist und damit traditionell die Spannung für die Bekanntgabe der beiden „zu erklärenden Variablen“ deutlich reduziert.

Renten- und Aktienmärkte

Nach den Inflationszahlen aus Frankreich und Spanien am Dienstag, lastete gestern die deutsche Teuerungsrate auf dem heimischen Anleihemarkt. Die Renditen setzten ihren Aufwärtstrend fort. Auch im Handel von US-Treasuries sorgten Befürchtungen hinsichtlich einer stärkeren Zinsanhebung für steigende Renditen.

Die europäischen Aktienmärkte gaben nach den enttäuschenden deutschen Inflationsdaten vorherige Gewinne wieder ab und notierten zum Handelsschluss tiefer. DAX -0,39%; MDAX -0,24%; TecDAX -0,09% Die steigenden Anleiherenditen bremsten den US-Aktienmarkt. Dow Jones +0,02%, S&P 500 -0,48%, Nasdaq Comp. -0,66%

Unternehmen

Mit einem Umsatzwachstum um währungsbereinigt 19% auf EUR 8,47 Mrd. und einem EBIT-Anstieg um 15% auf EUR 641 Mio. erreichte Puma im Geschäftsjahr 2022 neue Rekordmarken. Der neue CEO Arne Freundt bremste aber die Erwartungen für das aktuelle Geschäftsjahr. Der Unternehmensausblick stellt zwar noch ein (währungsbereinigtes) Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Für das EBIT wird aber eine Spanne von EUR 590 Mio. bis EUR 670 Mio. prognostiziert, womit gegebenenfalls ein Rückgang verbunden sein könnte. Grund ist der Abbau der aktuell hohen Lagerbestände, der im 1. Halbjahr auf die Margen drücken dürfte.

Beiersdorf konnte im vergangenen Jahr dank Preisanhebungen und Einsparungen die Kostensteigerungen gut kompensieren. Der Konzern, zu dem Marken wie Nivea, Eucerin, La Prairie, Hansaplast, Labello oder tesa gehören, konnte seinen Umsatz organisch um 10,2% auf EUR 8,8 Mrd. steigern. Das bereinigte EBIT kletterte um nahezu 17% auf knapp EUR 1,2 Mrd. Für 2023 wurde ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine leichte Margensteigerung um 0,5 PP in Aussicht gestellt.

Devisen und Rohstoffe

Der Kurs des Euro profitierte gegenüber dem US-Dollar von der hartnäckigen deutschen Teuerungsrate.

Die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage nach Rohstoffen aus China wirkten sich positiv auf die Rohölnotierungen aus. Darüber hinaus profitierten auch die Preise einiger Industriemetalle wie Kupfer, Zink, Blei oder Zinn.
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