Immobilienklima setzt Erholung fort! Börsen-Ausblick u.a. mit Linde, Procter & Gamble, Netflix - Nord LB

Banken und Sparkassen in Deutschland erzielten lt. KfW-Kreditmarktausblick in Q3 2022 ein Rekordwachstum im Neukreditgeschäft mit Unternehmen und Selbständigen von 36,1%. Für Q4 2022 sowie Q1 2023 rechnet die KfW mit „immer noch starken, aber sich langsam abkühlenden Wachstumsraten. Bremsend dürften konjunkturell bedingt rückläufige Investitionen, höhere Finanzierungskosten sowie eine straffere Kreditvergabepolitik wirken.

Konjunkturdaten aus den USA zeigten sich durchwachsen. Während der Immobilienmarkt enttäuschte, überraschten Stimmungsdaten aus der Industrie und Zahlen vom Arbeitsmarkt positiv.

Im Januar setzte das Deutsche Hypo Immobilienklima die Ende 2022 zu beobachtende positive Entwicklung fort. Der Index verbesserte sich gegenüber Dezember 2022 um 8,4% auf 75,7 Punkte. Hierzu konnten sowohl das Ertragsklima (+7,0% auf 97,4 Punkte) als auch das Investmentklima (+10,9% auf 55,7 Punkte) beitragen. Beim Blick auf die einzelnen Assetklassen ist vor allem das Handelsklima mit einem deutlichen Anstieg von 20,6% auf 55,2 Punkte positiv hervorzuheben. Aber auch bei den anderen Assetklassen (Wohnklima: +15,9% auf 99,9 Punkte, Logistikklima: +9,3% auf 122,0 Punkte sowie Hotelklima: +6,7% auf 79,2 Punkte) zeigte sich eine deutliche Stimmungsaufhellung gegenüber dem Vormonat. Einzig das Büroklima entwickelte sich leicht negativ (-0,4% auf 66,7 Punkte).

Zum Wochenausklang gibt es heute im Grunde kaum Neues von der Seite der Konjunkturindikatoren. Nach den deutschen Produzentenpreisen für den Monat Dezember am frühen Morgen folgen am Nachmittag nur noch die amerikanischen Hauswiederverkäufe, was wenig spektakulär sein dürfte. Insofern kann sich schon einmal ein Blick vorausschauend auf die kommende Woche lohnen. Diese hat nämlich in Form der von S&P ermittelten Einkaufsmanagerindizes aus verschiedenen Ländern, des deutschen ifo-Geschäftsklimaindex sowie der ersten Veröffentlichung des amerikanischen BIP-Wachstums für das IV. Quartal einiges zu bieten. Beim BIP-Wachstum der USA wird spannend sein, was nach überwiegend starken Oktober- und schwachen Dezemberzahlen letztendlich insgesamt für das abgelaufene Quartal herausgekommen ist. Die Markteinschätzungen von 3% Q/Q (ann.) halten wir jedenfalls für zu hoch!

Renten- und Aktienmärkte

Zinssteigerungssignale aus dem EZB-Umfeld belasteten deutsche Staatsanleihen. Auch der US-Rentenmarkt präsentierte sich schwächer.

Rezessionsängste belasteten die Aktienmärkte diesseits und jenseits des Atlantiks. DAX -1,72%, MDAX -2,50%, TecDAX -2,11% Dow Jones -0.76%, S&P-500 -0,76%, Nasdaq-Comp. -0,78%. Mit Kurszuwächsen präsentierten sich aber die meisten asiatischen Börsen widerstandsfähig.

Unternehmen

Schwergewicht Linde (DAX Indexgewicht: 10%) zieht sich aus dem DAX zurück und konzentriert sich zukünftig auf die Notierung an der Wall Street. Das Delisting wird zum 27. Februar erfolgen. Die Deutsche Börse wird am 17. Februar kommunizieren, welches Unternehmen Linde im DAX ersetzen wird.

Während die von Procter & Gamble berichteten Q4-Zahlen im Rahmen der Erwartungen lagen, enttäuschte der Ausblick. Das Unternehmen hob diesen zwar an, traf aber hinsichtlich organischen Wachstums (+4% bis +5%) und EPS (USD 5,81) nicht ganz die Analystenschätzungen.

Netflix veröffentlichte Zahlen über ein starkes Schlussquartal. Der Streaming-Service gewann in Q4 7,66 Mio. Neukunden. Analysten erwarteten lediglich 4,5 Mio. Firmengründer Reed Hastings tritt nach über 20 Jahren aus dem Top-Management zurück, behält aber als geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrates Einfluss.

Devisen und Rohstoffe

Der Euro erholte sich nach Verlusten am Vortag. Die Ölpreise erhöhten sich leicht nach US-amerikanischen Konjunkturdaten.

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