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Aktien-Anleger hoffen auf die Fed - Börsen-Ausblick u.a. mit DAX, TSMC, Volkswagen - Nord LB

13.01.2023 08:50 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nachdem es der Wall Street anfänglich schwer fiel eine Richtung zu finden, setzte sich im Laufe des Tages die positive Tendenz durch. Bild und Copyright: gary yim / shutterstock.com.

In China haben teurere Lebensmittelpreise die Inflation wieder stärker steigen lassen. Die Verbraucherpreise zogen im Dezember um 1,8% im Vergleich zum Vorjahresmonat an. Im November lag die Rate noch bei 1,6%. Im Gesamtjahr 2022 lag die Inflation bei 2% und damit unter dem Ziel der Regierung von 3%.

Die US-Verbraucherpreise kamen im Dezember wie erwartet: Die Gesamtrate fiel um -0,1% M/M, die Kernrate stieg um 0,3% M/M. Die Inflationsrate ging damit den 6. Monat in Folge auf nunmehr 6,5% Y/Y zurück, die Kernrate den 3. Monat in Folge auf nun 5,7% Y/Y. Für die Fed ist das ein Teilerfolg. Größtenteils ist diese gewisse Entspannung aber den rückläufigen Energiepreisen geschuldet – andere Bereiche verzeichneten noch Zuwächse (wie Housing). Diese Daten sprechen für ein Abbremsen – aber wohl nicht für eine Vollbremsung – bei der Zinsanhebungsorgie der Fed: 25 Basispunkte auf der nächsten FOMC-Sitzung am 1. Februar dürften nun angesagt sein. Immerhin sind aber signifikante Anzeichen eines moderateren Preisauftriebs auszumachen. Angesichts der Warnsignale von der Konjunkturseite (PMIs, Immobilien, Konsum) sollte die Fed aber danach abwarten – ansonsten heißt es sicher: „2023 – thy name is recession“!

Ausblick

Nachdem das nationale Statistikbüro Chinas die Veröffentlichung der BIP-Wachstumszahlen für das IV. Quartal 2022 kurzerhand von letzter Nacht auf nächsten Dienstag verschoben hat, bleiben den MarktteilnehmerInnen heute nur das deutsche BIP-Wachstum – allerdings für das Gesamtjahr 2022 – und die US-Importpreise und das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan zum Einpreisen. Für Deutschland rechnen wir beim BIP im vergangenen Jahr mit einem Plus von knapp unter 2%, dabei wird der Konsum (privat und öffentlich) beflügelt, der Außenbeitrag gebremst haben. Das hört sich noch recht robust an, doch der Schwung kam vor allem aus dem I. Quartal. Für das heute nicht explizit veröffentlichte IV. Quartal – erst am 31.01. – sehen wir dagegen eine Stagnation voraus. Die US-Importpreise dürften im Dezember deutlich zurückgegangen sein und das USVerbrauchervertrauen bereits für den Januar (!) könnte sogar einen minimalen Tick gestiegen sein.

Renten- und Aktienmärkte

Die Kurse der US-Treasuries und deutscher Staatsanleihen legten nach Bekanntgabe der US-Inflationszahlen zu.

Der DAX konnte gestern über die Marke von 15.000 Punkten springen. Die Anleger hoffen vor allem auf mehr Vorsicht der US-Notenbank bei ihren zukünftigen Zinsentscheidungen. Mit dem aktuellen Kursanstieg wird nun aber in verschiedener Hinsicht bereits eine ziemlich optimistische Erwartungshaltung eingepreist. Entsprechend besteht ein immer größer werdender Spielraum für Enttäuschungen. Mit Blick auf die USA ist in diesem Kontext neben dem Risiko von fallenden Immobilienpreisen kurzfristig auch auf drohende kontroverse Diskussionen bezüglich der Erhöhung der Schuldengrenze zu verweisen. Kurzfristig erscheinen uns die Aussichten für den globalen Aktienmarkt daher zunächst nicht mehr so günstig. DAX +0,74%, MDAX +1,08%, TecDAX +0,33%.

Nachdem es der Wall Street anfänglich schwer fiel eine Richtung zu finden, setzte sich im Laufe des Tages die positive Tendenz durch. Dow +0,64%, S&P-500 +0,34%, Nasdaq-Comp. +0,64%.

Unternehmen

Der weltgrößte Auftragsfertiger für Computerchips TSMC hat in Q4 mit einem Gewinnsprung von 80% auf umgerechnet 9,1 Mrd. EUR überrascht. TSMC begann zum Jahreswechsel mit der Massenproduktion der neuesten Chip-Generation, die auf der DreiNanometer-Technologie basiert. Außerdem denkt das Unternehmen über den Bau einer Fabrik bei Dresden nach.

Der nachlassende Halbleitermangel und stabilere Lieferketten haben bei Volkswagen in den vergangenen Monaten für einen höheren Absatz gesorgt. Im Schlussquartal schnellten die Auslieferungen weltweit um 14,3% auf gut 2,2 Mio. Fahrzeuge hoch. Besonders stark waren die Zuwächse im Vergleich zum vorangegangenen Corona-Jahr mit 27,8% in Westeuropa. Gesamtjahr: rund 8,3 Mio. Einheiten; -7%).

Devisen und Rohstoffe

Der Euro profitierte von einem schwächeren USD.

Die Ölpreise klettern ebenfalls weiter nach oben. Am Markt wurden die zuletzt steigenden Notierungen damit begründet, dass der zu Jahresbeginn vorherrschende Konjunkturpessimismus etwas mehr Zuversicht gewichen sei.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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