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Anleger blicken auf die ifo-Daten - Börsen-Ausblick mit Adobe, Konjunkturdaten - Nord LB

19.12.2022 08:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Diese letzte vorweihnachtliche Börsen-Woche fängt im Grunde ganz stark an und lässt dann aber ganz schnell nach! Bild und Copyright: Deutsche Börse AG.

Nach Angaben von Destatis ist im Oktober die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland deutlich gefallen. Genehmigt wurde der Bau von 25.399 Wohnungen, ein Minus von 14,2% ggü. dem Vorjahr. Im bisherigen Jahresverlauf ergab sich damit ein Rückgang um 4,7% ggü. dem Vorjahreszeitraum.

Die Bundesbank rechnet im Rahmen ihrer halbjährlichen gesamtwirtschaftlichen Prognose für 2023 mit einem Rückgang des BIP um 0,5% (Juni-Prognose: +2,4%). Die Wachstumsprognose für 2022 wurde auf 1,8% (Juni: 1,9%) gesenkt und die für 2024 auf 1,7% (1,8%). Für 2025 wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung von 1,4% erwartet. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) wird laut Bundesbank 2022 um 8,6% (bisher: 7,1%) steigen, 2023 um 7,2% (4,5%), 2024 um 4,1% (2,6%) und 2025 um 2,8%. Sie unterstellt dabei, dass Druck von den Lohnkosten und hohen Gewinnmargen der Unternehmen kommen wird.

Die deutsche Wirtschaft hat ihre Talfahrt im Dezember weiter verlangsamt. Der S&P Global-Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verbesserte sich deutlicher als erwartet auf 48,9 von 46,3 Punkten im Vormonat, blieb damit aber weiterhin unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes stieg dabei auf 47,4 von 46,2 Punkten, der Index für den Servicesektor legte auf 49,0 (46,1) Zähler zu.

Auch in der Eurozone konnte die wirtschaftliche Talfahrt im Dezember etwas gebremst werden. Der S&P Global-Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft zog auf 48,8 Zähler von 47,8 im Vormonat an. Die Einzelkomponente des verarbeitenden Gewerbes stieg auf 47,8 (47,1) Punkte, der Service-Index kletterte auf 49,1 (48,5) Punkte. Alle Werte lagen über den Erwartungen der Ökonomen. Ausschlaggebend für die verbesserte Lage war, dass sich die Auftragseinbußen verringerten, die Angebotslage verbesserte, der Preisdruck nachließ und sich die Geschäftsaussichten weiter aufhellten, hieß es von den Forschern.

Die Inflation in der Eurozone lag im November endgültig bei 10,1% (1. Veröfftl. 10,0%, Okt.: 10,6%), wie Eurostat mitteilte.

Ausblick

Diese letzte vorweihnachtliche Woche fängt im Grunde ganz stark an und lässt dann aber ganz schnell nach! So sind heute alle Augen auf die Bekanntgabe des deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex für Dezember gerichtet. Die Vorgaben von den beiden anderen bereits vorliegenden Stimmungsumfragen von Sentix und vom ZEW lassen erwarten, dass es auch beim Ifo zu leichten Aufhellungen im Vergleich zum November kommen wird. Diese bleiben aber weiterhin im stark pessimistischen Bereich. Vom US-Immobilienmarkt kommen heute der NAHB-Index und morgen die Baubeginne und Baugenehmigungen. Zudem steht morgen die Zinsentscheidung der BoJ an. Im weiteren Verlauf der Woche gibt es noch die eine oder andere Veröffentlichung, aber starke Marktimpulse sind davon wohl nicht mehr zu erwarten.

Renten- und Aktienmärkte

Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone und die Nachwirkungen der EZB-Aussagen vom Vortag haben die Kurse deutscher Bundesanleihen erneut sinken lassen. Die Renditen der langlaufenden US-Staatsanleihen sanken wegen der wachsenden Zins- und Konjunktursorgen stärker als die Renditen der kurzlaufenden Bonds (zwei- und zehnjährigen Staatsanleihen: 4,172% bzw. 3,464%). Das vertiefte die inverse Renditekurve - ein Marktindikator für eine sich abzeichnende Rezession. Normalerweise liegen die Zinsen für lange Laufzeitenüber den Zinsen für kurze Laufzeiten.

Beim deutschen Aktienmarkt schwindet die Hoffnung auf eine Jahresendrally. Die Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen der großen Notenbanken verdirbt den Anlegern erneut die Laune. Zins- und Konjunktursorgen setzten der Wall Street erneut zu. Daneben hielt der große Verfall an den Terminmärkten die Marktteilnehmer auf Trab.

Unternehmen

Adobe gab für das abgelaufene Q4 einen Gewinn von 3,60 USD je Aktie bekannt, während Experten 3,50 USD erwartet hatten. Der "Photoshop"-Anbieter rechnet für das lfd. Q1 mit einem Gewinn in der Spanne von 3,65-3,70 USD (Analysten mit 3,64 USD).

Devisen und Rohstoffe

Der Euro konnte nicht von besseren Konjunkturdaten profitieren.

Die notwendige Zinserhöhungsschleife der Notenbanken macht Anlegern Angst vor einem Abwürgen der Konjunktur und wirkt sich negativ auf die Ölpreise aus.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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