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Quartalszahlen und Hoffnungen am Aktienmarkt - der Börsen-Ausblick mit: CRH, Enel, Euro - Nord LB

23.11.2022 07:48 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Euro hat in einer Gegenbewegung Teile der Kursverluste des Vortages aufgeholt. Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Die deutschen Steuereinnahmen haben im Oktober wieder zugelegt. Mit einem Plus von 6,1% konnte der Abwärtstrend der vergangenen beiden Monate beendet werden. Der Bund verbuchte im Oktober 17,1% mehr an Steuereinnahmen und erreichte ein Aufkommen von 23,6 Mrd. EUR, was im Wesentlichen auf das starke Wachstum der Gemeinschaftssteuern zurückzuführen war. Die Länder nahmen mit 26,5 Mrd. EUR 2,9% mehr ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im Okt. auf rund 56,7 Mrd. EUR.

Die OECD hat ihre Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft 2023 von 2,2% bestätigt und rechnet für 2024 mit einem Anstieg des globalen BIP von 2,7%. In ihrem aktuellen Wirtschaftsausblick schreibt die OECD, dass die Bekämpfung der Inflation Priorität haben müsse und dass die Zentralbanken in Ländern mit hohem und breit angelegtem Preisdruck ihre Geldpolitik straffen müssten. Die Wirtschaft des Euroraums wird laut den Prognosen 2022 bis 2024 um 3,3%, 0,5% und 1,4% wachsen. Die BIP-Prognosen für Deutschland für 2022 und 2023 wurden auf +1,8% (Sept.: +1,2%) und -0,3% (-0,7%) angehoben. Für 2024 werden 1,5% Wachstum erwartet. Die US-Wirtschaft wird laut den Prognosen um 1,8% (1,5%), 0,5% (0,5%) und 1,0% wachsen.

Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im November stärker als erwartet um 3,6 auf -23,9 Punkte verbessert. Für die EU-27 erhöhte sich sich der Wert auf -25,8 (+2,8 Zähler).

Ausblick

Heute werden die PMI Unternehmensumfragen von S&P aus verschiedenen Ländern und die US-Auftragseingänge bekanntgegeben. Auf das FOMC-Sitzungsprotokoll, die Minutes, darf auch geschaut werden, die allerdings die weniger stark gestiegene US-Inflation von Oktober noch nicht mitberücksichtigt haben.

Renten- und Aktienmärkte

Dt. Staatsanleihen haben bei ruhigem Handel (es gab kaum nennenswerte Konjunkturdaten) nur wenig verändert geschlossen. Aussagen von Mitgliedern der Fed, die darauf hindeuteten, dass das Zinsstraffungstempo zukünftig etwas gemäßigter verlaufen könnte, haben die Kurse der US-Treasuries beflügelt.

Die Hoffnung, dass die Zinsschritte der EZB künftig nicht mehr so hoch ausfallen, hat am deutschen Aktienmarkt für eine positive Grundstimmung gesorgt. DAX +0,29%, MDAX +0,28%, TecDAX -0,06%. Positive Quartalszahlen und die Hoffnung, dass die Fed künftig mit moderateren Zinsschritten gegen die Inflation kämpft, haben den US-Börsen Auftrieb gegeben. Der Dow stieg dabei sogar über die 34.000 Punkte-Marke. Dow Jones +1,18%, S&P-500 +1,36%, Nasdaq-Comp. +1,36%.

Unternehmen

CRH hat in den ersten neun Monaten von einer robusten Nachfrage und hohen Preisen profitiert. Der Baustoffkonzern steigerte die Erlöse, vor allem dank eines robusten Amerika-Geschäfts, um 13% auf 24,4 Mrd. US-$. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 4,2 Mrd. US-$ um 14% über Vorjahr. Für das Gesamtjahr geht CRH weiterhin von einem EBITDA von 5,5 Mrd. US-$ aus. Der Vorsteuergewinn soll über dem Vorjahreswert von 3,1 Mrd. US-$ liegen.

Der italienische Versorger Enel will seinen Schuldenberg reduzieren und in den Jahren 2023 bis 2025 gleichzeitig rund 37 Mrd. EUR investieren. Der Konzern will zudem seine Strategie neu ausrichten und sich auf seine sechs Kernmärkte (Italien, Spanien, USA, Brasilien, Chile und Kolumbien) konzentrieren. Dazu will Enel zunächst Unternehmensteile im Volumen von 21 Mrd. EUR verkaufen, wobei der Großteil der Verkäufe bis Ende nächsten Jahres erledigt sein soll. Der Versorger strebt bis 2025 einen bereinigten Nettogewinn von 7 bis 7,2 Mrd. EUR an (2022e: 5 bis 5,3 Mrd. EUR). Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll bis zum Ende des Planungshorizonts auf 22,2 bis 22,8 Mrd. EUR steigen von erwarteten 19 bis 19,6 Mrd. EUR in 2022.

Devisen & Rohstoffe

Der Euro hat in einer Gegenbewegung Teile der Kursverluste des Vortages aufgeholt. Auch wenn die Preisdynamik im Euroraum jüngst etwas nachgelassen hat, sprechen sich EZB-Notenbanker weiter für eine deutliche Zinserhöhung (50 oder 75 Bp) im Dezember aus, was die Gemeinschaftswährung unterstützt.

Dass Saudi-Arabien und Kuwait die Spekulationen über eine Fördererhöhung zurückgewiesen haben, hat den Ölpreisen Auftrieb gegeben. Zudem unterstützte auch der schwächere US-$.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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