US-Arbeitsmarkt im Fokus! Börsen-Ausblick mit: BMW, Paypal, Uniper - Nord LB

Im chinesischen Dienstleistungssektor hat sich die Geschäftsaktivität im Oktober verlangsamt. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor, der auch kleinere private Unternehmen berücksichtigt, verringerte sich auf 48,4 (Sept.: 49,3) Punkte. Der offizielle staatliche Einkaufsmanagerindex war bereits zuvor mit 48,7 (Sept.: 50,6) Punkten bekanntgegeben worden. Als Hauptgrund für den Rückgang wurden die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus genannt.

USA: Der ISM Services PMI ist im Oktober auf 54,4 Punkte gefallen. Damit wird zwar auch weiterhin ein Anziehen der Wirtschaftsaktivität bei den Dienstleistungsunternehmen in den USA angezeigt, die Bäume wachsen aber nicht mehr in den Himmel. Den leichten Anstieg der Preiskomponente sollte man zunächst wohl nicht überinterpretieren. Die Rückmeldungen der Befragungsteilnehmer zeigen in der Summe eine erhöhte Verunsicherung über das momentane Wirtschaftsgeschehen in Nordamerika klar an. Hier ist die Angst vor der Rezession regelrecht spürbar!

Ausblick

Heute sind natürlich alle Augen auf den US-Arbeitsmarktbericht gerichtet. Es ist der erste von zwei Berichten zur Lage der Beschäftigung, die mitentscheidend sein dürften für die Höhe der Leitzinsanhebung des FOMC auf der nächsten Sitzung am 14. Dez. Wir erwarten die neugeschaffenen Stellen mit 150.000 unterhalb des Vormonatswertes von 263.000 und schon deutlich unter dem 12-Monatsdurchschnitt von knapp 500.000. Die Arbeitslosenquote dürfte von 3,5% auf 3,6% moderat ansteigen. Hinzu sollte ein zu erwartender Anstieg der Stundenlöhne um 0,3% M/M kommen. Dieser Datenkranz dürfte nur in gewissen Maße die von der Federal Reserve angepeilte verringerte Beschäftigungsdynamik anzeigen. Insofern scheint sich heute auch noch keine ganz große neue Einschätzung für das Tempo der Rate Hikes im letzten Monat dieses Jahres andeuten zu wollen. Aber es bleiben ja noch ein weiterer US-Arbeitsmarktbericht und zwei Monatswerte zur Inflationsentwicklung.

Renten- und Aktienmärkte

Investoren trennten sich von deutschen Staatsanleihen und US-Treasuries mit Blick auf weiter steigende Zinsen.

Den deutschen Aktienmarkt haben Konjunktursorgen belastet. DAX -0,95%, MDAX -2,12%, TecDAX -1,39%. Auch am Tag nach den jüngsten Zinssignalen der Fed zeigten sich Anleger an der Wall Street enttäuscht. Da halfen auch gemischt ausfallende Quartalsbilanzen der Unternehmen nicht weiter. Dow Jones -0,47%, S&P-500 -1,06%, Nasdaq-Comp. 1,73%.

Unternehmen

Hohe Verkaufspreise haben bei BMW in Q3 trotz rückläufiger Verkäufe Umsatz und Gewinn in die Höhe getrieben. Die Erlöse stiegen um 35% auf 37,176 Mrd. EUR, das EBIT verbesserte sich um 28% auf 3,682 Mrd. EUR. Nach Steuern verdiente BMW im Konzern 3,175 Mrd. EUR (+22,9%). Der Ausblick wurde bestätigt.

Der Bezahldienst Paypal blickt angesichts eines erwarteten Wirtschaftsabschwungs pessimistischer auf das Gesamtjahr. Das Unternehmen rechnet nur noch mit einer Zunahme des Umsatzes um 10% auf bereinigter Basis (zuvor 11%). In Q3 stieg der Umsatz auf bereinigter Basis um 12% auf 6,85 Mrd. USD. Der Nettogewinn legte um 22% auf 1,3 Mrd. USD zu.

Der in Schieflage geratene Versorger Uniper hat in den ersten neun Monaten des GJ wegen der reduzierten russischen Gaslieferungen einen deutlichen Verlust eingefahren. Das bereinigte EBIT lag bei -4,755 Mrd. (Vorjahr: +614 Mio.) EUR, der bereinigte Konzernverlust erreichte -3,22 Mrd. (+487 Mio.) EUR. Die wirtschaftliche Neuverschuldung stieg signifikant von 324 Mio. EUR Ende vergangenen Jahres auf 10,906 Mrd. EUR per Ende September. Grund hierfür ist ein negativer operativer Cashflow in Folge der russischen Gaslieferkürzungen in Verbindung mit dem Aufbau von Gasspeichervorräten aufgrund höherer Gaspreise. Auf IFRS-Rechnung lag der Konzernfehlbetrag bei rund 40 Mrd. EUR. Dieser wurde zusätzlich durch die Erfassung antizipierter, möglicher Verluste aus zukünftigen Gasersatzbeschaffungen belastet. Uniper erwartet für 2022 ein bereinigtes EBIT und einen bereinigten Konzernüberschuss, die deutlich negativ sind und deutlich unter dem Vorjahr liegen.

Devisen & Rohstoffe

Zinsängste und die daraus resultierenden Sorgen um die Konjunktur trieben den Preis der "Anti-Krisen-Währung" USD in die Höhe. Der Euro geriet somit unter Druck. Die Angst vor einem Nachfrageeinbruch setzte den Ölpreisen zu.

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