4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

S&P 500

Hohe Vola! Der Börsen-Ausblick mit: Südzucker, Taiwan Semiconductor - Nord LB

14.10.2022 09:23 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nach einem sehr volatilen Auf und Ab hat die Wall Street deutlich zugelegt. Bild und Copyright: gary yim / shutterstock.com.

Erstschätzung bestätigt: Die dt. Inflationsrate ist im September erstmals seit über 70 Jahren wieder zweistellig. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg mit einer Jahresrate von 10,9% (Aug.: 8,8%), teilte Destatis mit und bestätigte damit - wie erwartet - die vorläufige Schätzung. Gegenüber August erhöhte sich der HVPI um 2,2%, was auch exakt die Schätzung traf.

Die Veränderungsrate der US-Verbraucherpreise hat im Sep. unerfreulich überrascht: Die Gesamtrate legte trotz des Benzinpreisrückgangs um 0,4% M/M zu und die Kernrate zog sogar um 0,6% M/M an. Die Inflation bleibt für die Fed mit hohen Jahresraten von 8,2% in der Headline und vor allem den 6,6% bei der Kernrate ein Problem. Von einer nachhaltigen Entspannung kann also immer noch nicht gesprochen werden. Insofern läuft jetzt am 2.11. alles auf eine nochmalige Jumbo-Zinsanhebung um 75 Bp hinaus. Eine Fed Funds Target Rate von über 4% muss für Ende 2022 angepeilt werden. Der Kampf gegen die Inflation ist noch keineswegs gewonnen – das haben die US-Notenbanker zuletzt immer wieder betont! Doch mit jedem weiteren Zinsschritt wird das potentielle Wirtschaftswachstum beschnitten – auch diese Tatsache beginnen zunehmend einige Notenbanker zu sehen.

Ausblick

Den gestrigen US-Inflationsdaten folgen nun die US-Einzelhandelsumsätze als Highlight des heutigen Freitags. Nach starken Zuwächsen im Einzelhandel im I. Quartal und teilweise auch im II. Quartal ging die Kaufbereitschaft der Konsumenten im II. Quartal im Land der (nicht ganz) unbegrenzten Möglichkeiten eher zurück. Mit einem nochmaligen eher mauen Anstieg im Monat September ist wohl zu rechnen, wobei der Fahrzeugbereich noch gewissen Rückenwind gespürt haben dürfte. Angesichts der Tatsache, dass die Preise bekanntermaßen breitflächig deutlich anzogen, kann die Entwicklung der als nominal angegebenen Zahlen mittlerweile kaum überzeugen. Das später am Nachmittag anstehende Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan mit den vorläufigen Zahlen befindet sich seit März 2020 und dann nochmal seit Mitte 2021 in zwei ausgeprägten Sinkflugphasen – die zuletzt erfolgten Stabilisierungen auf niedrigstem Niveau sind nur marginal. Die Aussichten für die FOMC-Geldpolitik am 2.11. werden davon aber ohnehin nicht mehr tangiert.

Renten- und Aktienmärkte

Nach einem volatilen Handel haben deutsche Bundesanleihen freundlicher geschlossen. Die US-Preisdaten belasteten nur kurz. Die US-Inflationszahlen sorgten zunächst für Verluste bei den US-Staatsanleihen, die aber weitgehend aufgeholt werden konnten.

Die Indizes am deutschen Aktienmarkt haben nur temporär negativ auf die neuesten US-Inflationsdaten reagiert. Am Ende konnten sie dank einer freundlichen Wall Street mit Gewinnen aus dem Handel gehen. DAX +1,51%, MDAX +1,51%, TecDAX +1,12%. Nach einem sehr volatilen Auf und Ab hat die Wall Street deutlich zugelegt. Zunächst hatte die über den Erwartungen liegende Teuerung belastet. Dennoch war diese nun den dritten Monat in Folge rückläufig, was am Ende für Zuversicht bei den Anlegern sorgte. Dow Jones +2,83%, S&P-500 +2,60%, Nasdaq-Comp. +2,23%.

Unternehmen

Südzucker konnte den Konzernumsatz im ersten Halbjahr bis Ende August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29% auf 4,624 Mrd. EUR steigern. Das operative Ergebnis erhöhte sich überproportional auf 316 (134) Mio. EUR. Unter anderem profitierte der Konzern dabei von seiner Tochter CropEnergies sowie einem guten Zuckergeschäft. Die Halbjahreszahlen sorgen bei dem Unternehmen für mehr Optimismus im Hinblick auf das Gesamtjahr. Die Erlöse sollen nun 9,4 bis 9,8 (bisher: 8,9 bis 9,3) Mrd. EUR erreichen, die Ergebniserwartungen wurden bestätigt.

Taiwan Semiconductor Manufacturing hat in Q3 einen Rekordgewinn erzielt und die Erwartungen übertroffen. Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger verdiente unterm Strich mit 280,87 Mrd. Taiwan-Dollar 80% mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz kletterte um 48% auf 613,14 Mrd. Taiwan-Dollar. Die operative Gewinnmarge verbesserte sich um 9,4 Prozentpunkte auf 50,6%.

Devisen & Rohstoffe

Nach einem kurzen Schock durch die US-Inflationsdaten hat sich der Euro erholt und mit Gewinnen geschlossen.

Auch an den Ölmärkten war der Handel volatil. Nach einer dreitägigen Verlustserie sorgte u.a. der schwächere US-$ für Zuwächse. Zudem warnte die Internationale Energieagentur vor höheren Preisen durch die jüngste Förderkürzung der Opec+.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - S&P 500

30.06.2020 - S&P500: Unterstützung bei 3’000 Punkten im Fokus - UBS-Kolumne ...

DGAP-News dieses Unternehmens