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Börsen-Ausblick mit: Lufthansa, Inditex, Ölpreis, Gas-Krise - Nord LB

15.09.2022 07:53 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Mit den US-Einzelhandelsumsätzen steht heute nach der US-Inflation das zweite Wochenhighlight an, welches für nachhaltige Kursbewegungen sorgen könnten. Bild und Copyright: gary yim / shutterstock.com.

Die Industrieproduktion im Euroraum hat sich im Juli deutlich schwächer als erwartet entwickelt und sank ggü. dem Vormonat um 2,3%, im Vergleich zum Vorjahr war sie um 2,4% niedriger.

Der VCI rechnet angesichts des Lieferstopps von russischem Gas mit höheren Produktionseinbußen (-5,5%, bisher: -1,5%) der Branche in diesem Jahr. Der Branchenumsatz könnte allerdings angesichts einer Preissteigerung von 21,5% noch zweistellig wachsen (+16%), glaubt der VCI. Mit einem Anteil von 15% am deutschen Gasverbrauch ist die chemisch-pharmazeutische Industrie der größte Abnehmer des Landes.

Die US-Erzeugerpreise sanken im August ggü. dem Vormonat erwartungsgemäß um 0,1% und lagen um 8,7% (Juli: 9,8%) über dem Vorjahresniveau. Die Kernrate hingegen stieg stärker als erwartet um 0,4% auf Monats- und um 6,2% (5,8%) auf Jahressicht.

Im September ging das Deutsche Hypo Immobilienklima gegenüber dem Vormonat deutlich um 9,4% auf 74,6 Punkte zurück, womit ein neuer Tiefststand in 2022 erreicht wurde. V.a. das Investmentklima verzeichnete einen deutlichen Verlust von -16,2% auf 58,0 Punkte. Vergleichsweise moderat verringerte sich das Ertragsklima um 4,0% auf 92,3 Punkte. Beim Blick auf die einzelnen Assetklassen mussten insbesondere das Büroklima (-14,5% auf 71,3 Punkte) und das Hotelklima (-12,8% auf 71,3 Punkte) erhebliche Verluste hinnehmen. Das Handelklima (-8,2% auf 51,5 Punkte) sowie das Wohnklima (-4,8% auf 93,2 Punkte) gaben ebenfalls spürbar nach. Einzig das Logistikklima entwickelte sich mit einem leichten Plus von 0,1% auf 120,7 Punkte stabil.

Ausblick

Mit den US-Einzelhandelsumsätzen steht heute nach der US-Inflation das zweite Wochenhighlight an, welche ebenfalls für nachhaltige Kursbewegungen sorgen könnten, sofern sie denn überraschend ausfallen. Wir erwarten für August den zweiten Monat in Folge, dass es in der Gesamtrate der Retail Sales zu keiner Veränderung kommen sollte. Ex Autos dürfte dem zuletzt erfolgten Anstieg um 0,4% M/M ebenfalls eine Stagnation gefolgt sein. Doch wichtig(er) könnten diesmal die Zahlen der Kontrollgruppe werden, die in den letzten Monaten deutlich gestiegen sind und damit Hinweise auf einen robusten Wachstumsbeitrag des privaten Konsums in der BIP-Berechnung geben. Wie immer sind bei der Interpretation der Zahlen auch die Revisionen mit einzubeziehen. Ansonsten sollte auch ein Blick auf die ersten regionalen Umfrageergebnisse aus dem Unternehmenssektor in den USA für den September geworfen werden – mit jenen aus New York und Philadelphia stehen schon die prominentesten an. Zudem muss auf die US-Industrieproduktion für August geachtet werden, die zuletzt deutlich anzog, nun aber vermutlich schwächer ausfiel.

Renten- und Aktienmärkte

Die Kurse dt. Staatspapiere haben zunächst an die Verluste des Vortages angeknüpft, konnten sich aber im Verlauf etwas erholen. US-Staatsanleihen haben kaum verändert geschlossen. Die Indizes am deutschen Aktienmarkt befanden sich auch zur Wochenmitte auf dem Rückzug. Nach wie vor belasten die hohe Inflation und Konjunktursorgen. DAX -1,22%, MDAX -2,05%, TecDAX -0,62%. Die Indizes an der Wall Street haben sich nach dem Kurseinbruch des Vortages stabilisieren können und etwas höher geschlossen. Dow Jones +0,10%, S&P-500 +0,34%, Nasdaq-Comp. +0,74%.

Unternehmen

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes hat sich nach über zwei Jahren bei der Lufthansa komplett zurückgezogen und dabei einen Gewinn von 760 Mio. EUR erzielt.

Inditex hat im 1. Geschäftshalbjahr eine deutliche Steigerung bei den Erlösen und beim Gewinn erzielt. Dazu beigetragen haben eine gute Nachfrage nach den Frühjahrs- und Sommerkollektionen, Kostenkontrolle sowie ein höherer Online-Umsatz. Zu Beginn des dritten Geschäftsquartals habe sich die Umsatzsteigerung fortgesetzt, hieß es vom spanischen Modeeinzelhandelskonzern. Der Umsatz stieg auf 14,85 (11,94) Mrd. EUR, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 44% auf 2,43 Mrd. EUR und der Nettogewinn legte um 41% auf 1,79 Mrd. EUR zu.

Devisen und Rohstoffe

Der Euro hat sich vom Rückschlag des Vortages etwas erholt und in Richtung Parität tendiert.

Obwohl die Internationale Energieagentur (IEA) ihre Schätzung für die weltweite Öl-Nachfrage gekürzt hat, sind die Ölpreise gestiegen. Hintergrund war u.a. die Lockerung von Corona-Beschränkungen in der chinesischen Metropole Chengdu.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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