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Börsen-Ausblick mit: EZB-Zinserhöhung, Konjunkturdaten - Nord LB

09.09.2022 09:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

EZB in Frankfurt am Main. Bild und Copyright: nitpicker / shutterstock.com.

Die japanische Wirtschaft ist in Q2 aufgrund höherer Ausgaben von Unternehmen und Haushalten schneller als zunächst geschätzt gewachsen. Auf Jahresbasis ergab sich ein Plus von 3,5%, vorläufige Daten hatten nur bei +2,2% gelegen.

Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat in seiner Herbstprognose die Schätzungen für das Wachstum in Deutschland wegen der Folgen des Ukraine-Krieges deutlich zurückgenommen. Die Forscher erwarten im lfd. Jahr einen Anstieg des BIP von nur noch 1,4% (vorher: +2,1%) Für 2023 hat das IfW seine Prognose um 4% nach unten revidiert und erwartet nun ein Minus von 0,7%. Erst 2024 wird wieder mit einem Wachstum von 1,7% gerechnet. Die Teuerung dürfte 2023 mit 8,7% noch stärker ausfallen als dieses Jahr mit 8,0%, 2024 dann aber auf 3,1% zurückgehen.

Insgesamt deutlich positiver sind die Forscher vom RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung gestimmt. Sie erwarten für dieses Jahr zwar nur einen Anstieg des BIP um 1,1% (bisher: +1,9%), bleiben aber für 2023 mit +0,8% (bisher: +2,7%) auf Wachstumskurs und sind auch für 2024 mit +2,6% recht optimistisch. Die Gründe für das Abschmelzen der Wachstumsprognosen sehen die Wissenschaftler v.a. in der hohen Inflation und im Zusammenhang mit den Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg. Die Inflationsrate dürfte nach der Prognose im Durchschnitt dieses Jahres 7,3% betragen und in den kommenden beiden Jahren auf 3,5% respektive 1,6% zurückgehen, teilte das RWI weiter mit.

Die deutsche Bauwirtschaft hält für 2022 einen realen Umsatzrückgang von bis zu 2% für möglich. „Stützend wirkt die Nachfrage im Sanierungsbereich, der Neubau verliert an Fahrt”, hieß es von der Bundesvereinigung Bauwirtschaft. Der Rückgang der Auftragseingänge sowie der Abbau der Auftragsbestände weisen aber 2023 auf eine rückläufige Neubautätigkeit hin, hieß es weiter.

Die EZB erhöht zum zweiten Mal in Folge die Leitzinsen, der Zinsschritt fällt mit 75 Basispunkten historisch hoch aus. Weitere werden folgen, wenngleich dies von Sitzung zu Sitzung entschieden wird. Die EZB-Tauben sind weggeflogen – nun soll nicht gekleckert, sondern geklotzt werden! Doch die neuen Projektionen verdeutlichen das Dilemma „Inflationssprung bei Konjunktureinbruch“, was die EZB – selbst ja ohne Gasreserven – aber kaum alleine lösen kann. Immerhin könnte der Euro so einen Hauch von Rückenwind erfahren, was vielleicht – über die Gaspreisrechnungen – der einzige Weg zur Inflationsbegrenzung ist.

Ausblick

Der heutige Freitag bietet den Finanzmärkten datentechnisch einfach so etwas von nix an, dass man sich getrost noch einmal genüsslich den Auswirkungen der gestrigen EZB-Sitzung sowie den Äußerungen von EZB-Chefin Christine Lagarde und Fed-Chef Jerome Powell widmen kann. Zudem lohnt sich bereits ein Blick auf die nächste Woche, die sehr üppig mit neuen Veröffentlichungen gespickt ist. Dazu gehören insbesondere aus den USA die Zahlen zur Inflation (Di.), zu den Einzelhandelsumsätzen und zur Industrieproduktion (Do.) sowie erste regionale Stimmungsumfragen aus dem verarbeitenden Sektor bereits für September. In Deutschland wird das Ergebnis der ZEW-Umfrage erneut mit Spannung erwartet (Di.). Zudem tagt die Bank of England (Do.) – quasi genau zwischen EZB und Fed. Und – heute ist wirklich gar nix los? Nein, stimmt nicht ganz: Heute Morgen gibt es noch die französische Industrieproduktion und um 18:00 Uhr MESZ immerhin die Zahlen zum BIP-Wachstum und zur Inflation vom russischen Bären – quasi letzte „Liebesgrüße aus Russland“!

Renten- und Aktienmärkte

Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind nach der EZB-Zinserhöhung eingebrochen. EZB-Präsidentin Lagarde hat für die nächsten Sitzungen weitere Zinsanhebungen in Aussicht gestellt. US-Treasuries sind mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Am deutschen Aktienmarkt sind die Kurse nach dem erwarteten Zinsentscheid der EZB mehrheitlich gestiegen. DAX -0,09%, MDAX +0,52%, TecDAX +0,95%.

Nach volatilem Handel hat die Wall Street freundlich geschlossen. Aussagen von Fed-Chef Powell, dass die Fed in ihren Anstrengungen zur Eindämmung der Inflation nicht nachlassen wird, belasteten die Märkte nicht. Dow Jones +0,61%, S&P-500 +0,66%, Nasdaq-Comp. +0,60%.

Devisen und Rohstoffe

Die von der Mehrheit der Investoren – auch in dieser Höhe - erwartete EZB-Zinsanhebung hat nicht verhindern können, dass der Euro wieder marginal unter die Parität zum US-$ gerutscht ist. An den Ölmärkten ging es trotz der konjunkturellen Sorgen und gestiegener US-Rohöllagerbestände leicht nach oben.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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