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Börsen-Ausblick mit: Dermapharm, EZB, Energiepreise und Euro-Dollar - Nord LB

08.09.2022 08:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Tag steht ganz im Zeichen der Notenbanken – vor allem der EZB. Bild und Copyright: nitpicker / shutterstock.com.

Das Exportwachstum Chinas hat sich im August angesichts einer abgeschwächten weltweiten Nachfrage nach chinesischen Waren stärker verlangsamt als erwartet. Die Ausfuhren legten lediglich um 7,1% (Juli: +18%) gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Auch Chinas Einfuhren erhöhten sich mit +0,3% nur leicht und blieben damit ebenfalls hinter den Prognosen zurück. Im Juli waren sie noch um 2,3% gewachsen. Der Handelsbilanzüberschuss reduzierte sich auf 79,4 von 101,3 Mrd. US-$ im Juli.

Die Produktion im produzierenden Sektor war in Deutschland im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,3% rückläufig, wie Destatis mitteilte. Kalenderbereinigt lag sie damit um 1,1% unter dem Niveau des Vorjahres. Volkswirte hatten einen etwas stärkeren Rückgang erwartet. Die Juni-Zahlen wurden von +0,4% auf +0,8% nach oben revidiert. Die Industrieproduktion im engeren Sinne sank im Juli auf Monatssicht um 1,0%. "Die Produktion ist nach wie vor durch die hohe Knappheit an Vorprodukten (z.B. wegen gestörter Lieferketten) beeinträchtigt", hieß es.

Ausblick

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Notenbanken – vor allem der EZB: Um 14:15 Uhr MESZ werden die Zinsentscheidungen und das Statement der EZB veröffentlicht, um 14:45 Uhr MESZ wird EZB-Chefin Lagarde die geldpolitische Einschätzung konkreter kommentieren und um 15:10 Uhr MESZ wird Fed-Chef Jerome Powell seinerseits noch die Geldpolitik der Federal Reserve erläutern. Also viel Stoff, um für Bewegung auf den Finanzmärkten zu sorgen! Wie mittlerweile die meisten erwarten wir eine Zinsanhebung der EZB um jeweils 75bp. Das wäre eine Beschleunigung gegenüber der ersten Zinsanhebung von 50bp im Juli. Die EZB gibt also mehr Gas und setzt das Prinzip des Front-Loading um, damit sie die Inflation in den Griff bekommt. Doch erstens ist auch ein 50bp-Hike nicht ganz auszuschließen, zweitens wäre er angesichts einer Inflationsrate von über 9% so oder so nicht ausreichend, drittens wirken geldpolitische Maßnahmen konjunkturell erst nach 12 bis 18 Monaten und viertens steht Euroland zudem eine Rezession bevor. Die EZB steckt also voll in einem Dilemma und es wird spannend sein, wie Christine Lagarde das alles kommentieren wird. Die Fed ist – weil bereits fortgeschrittener – in einer etwas komfortableren Situation, doch auch Powell wird kurz vor der dortigen „Blackout-Periode” nochmal interessante Hinweise geben können: 50bp oder 75bp?

Renten- und Aktienmärkte

Schwächere Produktionsdaten aus Deutschland sowie eine zunächst etwas trübere Stimmung an den Aktienmärkten haben die Kurse deutscher Bundesanleihen anziehen lassen.

US-Staatsanleihen profitierten von den trüben Aussichten zur Konjunktur im Beige Book der Notenbank und schlossen fester.

Nach einem – vor dem Hintergrund der anstehenden EZB-Sitzung verhaltenen Auftakt – ging es mit den Indizes am deutschen Aktienmarkt im Verlauf aufwärts. Hintergrund waren die positiven US-Vorgaben am Nachmittag. DAX +0,35%, MDAX +0,45%, TecDAX +0,25%.

Ein durchwachsener Bericht der Notenbank (Beige Book), der die Renditen am Anleihemarkt drückte, sorgte für gute Stimmung an der Wall Street. Dow Jones +1,40%, S&P-500 +1,83%, Nasdaq-Comp. +2,14%.

Unternehmen

Der Arzneimittelhersteller Dermapharm konnte im 1. Halbjahr den Umsatz um 10,1% auf 471,1 Mio. EUR steigern. Dabei erhöhte sich das um Sondereffekte in Höhe von 6,1 Mio. EUR bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 8,5% auf 148,7 Mio. EUR. Den Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen und erwartet weiterhin einen Umsatzanstieg im Konzern zwischen 10 und 13% sowie eine Steigerung des bereinigten EBITDA zwischen 3 und 7%.

Devisen und Rohstoffe

Bei relativ ruhigem Handel konnte sich der Euro über dem am Vortag erreichten 20-Jahrestief halten. Schwächere, aber über den Erwartungen liegende Wachstumsdaten aus Deutschland belasteten nicht, da ihnen ein nach oben revidiertes BIP der Euro-Zone für Q2 gegenüberstand. Zudem wirkten die weiter sinkenden Öl- und Gaspreise positiv. Die Drohung von Russlands Präsident Putin, einen Lieferstopp für Rohstoffe zu verhängen, falls westliche Regierungen einen Preisdeckel einführen wollen, hat die Talfahrt der Ölpreise zunächst einmal beendet. Am Ende sorgten allerdings die wachsenden Konjunktursorgen erneut für tiefere Notierungen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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