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Börsen-Ausblick mit: Broadcom, Boris Johnson, US-Arbeitsmarkt und Euro-Dollar - Nord LB

05.09.2022 08:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Am Donnerstag gibt es den ganz wichtigen Zinsentscheidung der EZB. Bild und Copyright: nitpicker / shutterstock.com.

Die dt. Exporte sind nach Angaben von Destatis im Juli um 2,1% gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Damit haben sie sich etwas besser entwickelt als prognostiziert. Die Importe verringerten sich um 1,5%, hier war von Experten ein Zuwachs erwartet worden. Die saisonbereinigte Handelsbilanz wies einen Überschuss von 5,4 Mrd. EUR auf. Die meisten dt. Exporte gingen erneut in die USA, obwohl die Ausfuhren dorthin um 13,7% sanken. Die Erzeugerpreise im Euroraum sind im Juli stärker als erwartet gestiegen. Laut Eurostat erhöhten sie sich gegenüber dem Vormonat um 4,0% und lagen damit um 37,9% (Juni: 36,0%) über dem Niveau des Vorjahres. Die Erzeugerpreise insgesamt ohne den Energiesektor stiegen um 0,6% mom (15,1%).

Die US-Arbeitsmarktdaten für August fielen erwartet positiv aus: Der Stellenaufbau lag bei 315.000. Die Arbeitslosenquote zog nur wegen deutlich mehr Erwerbstätiger auf 3,7% an. Zusammen mit dem Stundenlohn- und Inflationsanstieg ist eine geldpolitische Straffung nötig: Die Fed wird im III. und IV. Quartal die „Zinsanhebungsorgie“ fortsetzen. Die Aussagen diverser US-Notenbanker in den vergangenen Tagen haben die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass den zwei „Jumbo-Zinsanhebungen“ um 75bp noch eine weitere am 21.09. folgen wird. Das Tempo der Zinsschritte dürfte dann aber zurückgehen, da sich die konjunkturelle Lage eintrüben sollte. Ein „Soft Landing“ erscheint angesichts massiver Ausschläge von Inflation und Zinsen historisch gesehen in jedem Fall eine Herkulesaufgabe für das FOMC zu sein! Doch ordnet die Fed nicht bereits alles der Inflationsbekämpfung unter? Entsprechend gerieten Euro (ungeachtet der EZB) und der Yen unter Druck.

Ausblick

Diese Woche mit einer ganz wichtigen Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag könnte heute eigentlich aufgrund des in den USA gefeierten Labor Day recht ruhig starten. Allerdings dürften zwei Ereignisse an einem solch handelsarmen Tag dann aber doch für Aufregung sorgen können: Erstens wird nach Brexit und Partygate Boris Johnson abtreten, sein(e) Nachfolger(in) als Premierminister(in) von den Tories bestimmt und dann von der Queen ernannt. Zweitens tagt die OPEC+ und könnte mit neuen Entscheidungen (Förderkürzungen?) den Ölmarkt in Bewegung setzen. Mit einem (Hühner)Auge dürfen die ganz interessierten Volkswirte am heutigen Vormittag noch auf die Bekanntgabe der Septemberzahlen der Sentix-Umfrage schauen wollen, ansonsten dreht sich im weiteren Verlauf der Woche alles um die EZB-Sitzung am Donnerstag. Wir rechnen nach der ersten großen Zinsanhebung seit 2011 um 50bp im Juli nun mit einem nochmals höheren Zinsschritt um 75bp. Die Aussagen diverser Notenbanker in den vergangenen Tagen deuten darauf hin und die Inflation bei 9,1% erfordert ein „front loading”, solange es noch konjunkturell halbwegs vertretbar erscheint. Ob dies bereits die aufgetürmte Inflationswelle bremst ist fraglich, aber im Grunde kann letztere ohnehin nur durch einen massiven globalen Nachfragerückgang gebrochen werden (begleitet von Zinsanhebungen).

Renten- und Aktienmärkte

Die Kurse der deutschen Staatsanleihen sind nach dem US-Arbeitsmarktbericht freundlich aus dem Handel gegangen. Vor allem der Stopp russischer Gaslieferungen nach Europa hat die Kurse der US-Treasuries steigen lassen. Der deutsche Aktienmarkt hat positiv auf die US-Arbeitsmarktdaten reagiert und fest geschlossen. DAX +3,33%, MDAX +3,06%, TecDAX +2,56%. Der Stopp der Gaslieferungen durch Nord Stream 1 hat an den US-Börsen für Kursverluste gesorgt. Dow Jones -1,07%, S&P-500 -1,07%, Nasdaq-Comp. -1,31%.

Unternehmen

Broadcom hat in Q3 des laufenden Geschäftsjahres dank der Nachfrage von seinen Cloud- und Geschäftskunden mehr verdient als erwartet. Bei einem Umsatz von 8,46 (6,78) Mrd. US-$ erzielte der Halbleiterhersteller einen Gewinn von 3,07 (Vorjahr: 1,88) Mrd. US-$. „Wir gehen davon aus, dass sich die solide Nachfrage in unseren Endmärkten auch in Q4 fortsetzen wird”, sagte CEO Tan.

Devisen & Rohstoffe

Der Euro profitierte zunächst vom deutlichen Anstieg der Euro-Erzeugerpreise, geriet aber nach den US-Arbeitsmarktdaten wieder unter Druck. Die Ölpreise haben mit einer leichten Gegenbewegung auf die vorangegangenen deutlichen Verluste reagiert.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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