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Börse: Continental, ASML, Nord Stream 1 und EZB im Fokus - Nord LB

21.07.2022 08:06 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

EZB-Gebäude in Frankfurt am Main. Bild und Copyright: nitpicker / shutterstock.com.

Die Produzentenpreise in Deutschland sind im Juni weniger stark gestiegen als erwartet. Nach Angaben von Destatis erhöhten sich die Erzeugerpreise um 0,6% gegenüber dem Vormonat und lagen um 32,7% über dem Vorjahresniveau. Im Mai hatte die jährliche Preissteigerung noch bei 33,6% und im April bei 33,5% gelegen. Hauptpreistreiber war Energie, dort gab es ein Plus von 86,1% zum Vorjahr. Ohne Berücksichtigung von Energie erhöhten sich die Erzeugerpreise um 0,1% gegenüber Mai. Im Jahresvergleich ergab sich in dieser Betrachtung ein Plus von 15,5%.

Die dt. Exporte in Staaten außerhalb der EU sind im Juni ggü. dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 4,2% gestiegen. Wie Destatis mitteilte, wurden Waren im Wert von 60,8 Mrd. EUR exportiert, ein Plus von 16,9% zum Vorjahr. Haupthandelspartner waren mit Ausfuhren von 14,5 Mrd. EUR (+40,9%) die USA. Nach China gingen Waren im Wert von 9,1 Mrd. EUR (-3,9%), Exporte nach Russland sanken um 41,6% auf 1,2 Mrd. EUR.

Befeuert von steigenden Kraftstoff- und Lebensmittelpreisen ist die Inflation in Großbritannien im Juni auf ein neues 40-JahresHoch gestiegen. Wie die Statistikbehörde berichtete, stiegen die Verbraucherpreise um 9,4% (Mai: +9,1%) gegenüber dem Vorjahr. Die Kerninflation (ohne Lebensmittel und Energie) sank auf 5,8% (Mai: 5,9%). Die Bank of England erwartet, dass sich die Inflation im Oktober weiter auf über 11% beschleunigen wird.

Ausblick

Heute ist der – vielleicht sogar historisch gesehen – ominöse 21. Juli 2022: Der Tag, an dem es erstens genauere Hinweise darüber geben kann, ob und über welches Volumen die Gaslieferungen Russlands an Europa nach der Instandhaltungsphase vorgenommen werden könnten und zweitens die EZB schafft, erstmals seit 2011 die Leitzinsen anzuheben. Derzeit sieht es so aus, dass es zu einer Wiederaufnahme aber gleichzeitigen gewissen Drosselung der Gaslieferungen kommt (etwa 40%). Inwieweit Europa damit klarkommen wird und die Vorräte für den Winter aufbauen kann, ist abzuwarten. Europa wird sich weiterhin im gängelnden Würgegriff Putins befinden – auch ohne direktem Kriegseingriff! Am Nachmittag wird die EZB eine Zinsanhebung um 25bp vornehmen, wobei auch 50bp nicht ganz ausgeschlossen sind! Ein weiterer Zinsschritt (um 50bp) wird im September folgen. Mit Spannung wird zudem auf das neue Anti-Fragmentationstool der EZB geschaut. Zudem ist am Nachmittag noch der Philadelphia-Index von größerer Marktrelevanz.

Rentenmarkt

Nach zwei schwächeren Tagen sind die Kurse deutscher Staatsanleihen zur Wochenmitte wieder gestiegen. Auch italienische Anleihen waren gefragt, nachdem Ministerpräsident Draghi seine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert hatte, im Amt zu bleiben. US-Treasuries tendierten wiederum etwas leichter. Die höhere Risikobereitschaft ließ die Anleger Dividendenwerte bevorzugen.

Aktienmarkt

Die heute anstehenden Entscheidungen zu Nord Stream 1 und zur Zinserhöhung durch die EZB haben die Akteure am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch vorsichtig agieren lassen. DAX -0,20%, MDAX +0,68%, TecDAX +0,45%. Die US-Aktienmärkte haben die freundliche Tendenz gebremst fortgesetzt. Vor allem Technologiewerte waren nach besser als erwartet ausgefallenen Netflix-Zahlen (+7,35%) gesucht. Dow Jones +0,15%, S&P-500 +0,59%, Nasdaq-Comp. +1,58%.

Unternehmen

Continental hat Eckzahlen zu Q2 bekanntgegeben. Demnach erreichten die Erlöse 9,4 Mrd. EUR, die bereinigte EBIT-Marge lag bei 4,4%. Beide Kennzahlen übertrafen die Analystenschätzungen. Der Ausblick für das lfd. Jahr wurde bestätigt.

ASML hat in Q2 von der anhaltend hohen Nachfrage aus dem Chipsektor profitiert und den Umsatz auf 5,4 (3,9) Mrd. EUR gesteigert. Der Nettogewinn stieg auf 1,4 Mrd. EUR von 695 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage der Kunden sei weiterhin hoch, hieß es. Allerdings hat der Zulieferer für die Halbleiterindustrie die Umsatzprognose für das Gesamtjahr wegen der anhaltenden Lieferkettenproblematik gesenkt. ASML geht daher nur noch von einem Umsatzwachstum von 10% (bisher: 20%) aus.

Devisen

Nach einem freundlichen Start in den Tag ist der Euro im Verlauf marginal zurückgefallen.

Rohstoffe

Gesunkene US-Lagerbestände haben bei den Ölpreisen dafür gesorgt, dass die im Tagesverlauf erlittenen Kursverluste am Ende eingegrenzt wurden.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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