PharmaSGP: Drei Säulen für das Wachstum

Vor wenigen Tagen haben sich Natalie Weigand und Michael Rudolf, die Vorstände von PharmaSGP, bei einem Round Table von Alster Research den Fragen von Investoren gestellt. Dabei wird der geplante Zeitrahmen aufgrund des Interesses der Anleger klar überschritten.

2021 hat PharmaSGP einen Umsatz von 65,3 Millionen Euro gemacht. Im ersten Quartal steigt der Umsatz von 12,4 Millionen Euro auf 20,6 Millionen Euro an. Davon entfällt rund 70 Prozent auf den stationären Handel, etwa 30 Prozent der Umsätze werden online generiert.

Der Kauf eines Portfolios von GSK, zu dem Baldriparan, Spalt, Kamol und Formigran gehören, hat sich für PharmaSGP gelohnt. Er macht sich mehr und mehr in den Zahlen bemerkbar. Im ersten Quartal hat der Neuerwerb 6,2 Millionen Euro zum Umsatz beigetragen. Bezahlt hat man dafür 81,4 Millionen Euro. Dank dieser Akquisition ist das Unternehmen aus Süddeutschland inzwischen in elf Ländern vertreten.

PharmaSGP: über 50 Produktions-Partner

Die Produkte des Portfolios von PharmaSGP stellt das Unternehmen nicht selber her, diese Aufträge werden vergeben. Dabei greift man auf über 50 Partner zurück. 90 Prozent davon sitzen in Deutschland. Wie die Vorstände ausführen, sind Lieferprobleme bisher kein Thema. Die Frage nach dem künftigen Aufbau von eigenen Produktionskapazitäten wird bei dem Investorentreffen klar verneint, das ist derzeit nicht geplant.

Möglich sind hingegen Preiserhöhungen, so die Vorstände bei dem Investorengespräch. Man hat sich im Premiumbereich positioniert, dort sind Preissteigerungen dank starker Marken leichter durchzusetzen als in unteren Preisregionen. Aktuell analysiert das Unternehmen, ob weitere Preisanpassungen notwendig sind.

Verkauft werden die Produkte von PharmaSGP vor allem mit Hilfe der Werbung. Dabei setzt die Gesellschaft stark auf den Bereich Print. Insgesamt kommt es so zu mehr als 130 Millionen Kundenkontakten. Laut eigener Aussage ist man dabei der größte Werbetreibende noch vor Lidl, Aldi oder anderen bekannten Verbrauchermarken.

Wachstum von PharmaSGP: Akquisitionen ein großes Thema

Bei der Prognose ist PharmaSGP deutlich. Man will 2022 einen Umsatz von 78 Millionen Euro bis 82 Millionen Euro schaffen. Die EBITDA-Marge soll bei 30 Prozent bis 33 Prozent liegen. Das entspricht einer Summe von 23,4 Millionen Euro bis 27,1 Millionen Euro.

Das weitere Wachstum soll auf drei Säulen stehen. Man will strukturell in bestehenden Märkten wachsen, man will international expandieren und man möchte das Portfolio erweitern. Dies soll einerseits durch die Expansion bestehender Marken erfolgen und andererseits durch den Zukauf neuer Marken. Jedes Jahr möchte sich PharmaSGP demnach mit einer weiteren Akquisition verstärken. Sehr klar wird auf dem Round Table gesagt, dass man auch im laufenden Jahr auf der Akquisitionsseite aktiv werden will und noch im Jahresverlauf ein erfolgreicher Abschluss anstehen werde. Dabei sollte das zu erwerbende Portfolio zumindest auf EBITDA-Ebene schwarze Zahlen schreiben.

Während die Vorstände mit dem operativen Verlauf offensichtlich zufrieden sind, behagt ihnen ein Punkt überhaupt nicht: Der Kurs der Aktie. Dieser spiegelt laut ihren Aussagen nicht den aktuellen Wert der Gesellschaft wider. Die Bewertung der Aktie ist ihrer Meinung nach zu niedrig.

Zuletzt kostete eine Aktie von PharmaSGP im XETRA-Handel 24,40 Euro und konnte davor relative Stärke aufbauen. Seit dem 25. März hat die Aktie fast 21 Prozent zugelegt, während der DAX gerade einmal 1,3 Prozent gewonnen hat.