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Börse: Gerry Weber, China-Lockdowns, EZB und Inflationsdaten im Fokus - Nord LB

31.05.2022 08:00 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Inflationsraten setzen die EZB unter Druck, den Negativzinsen ein Ende zu bereiten. Bild und Copyright: nitpicker / shutterstock.com.

Die Lockdowns in China haben den Materialmangel in der deutschen Industrie im Mai weiter verschärft. Nach einer Umfrage des Ifo-Instituts klagten 77,2% (April: 75,0%) der Firmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. „Die Lieferketten stehen unter Dauerstress”, hieß es von den Forschern. Die größten Probleme verzeichnete der Maschinenbau und die Autoindustrie, wo 91,5% bzw. 89,5% der Firmen litten.

Die deutschen Importpreise sind im April so stark gestiegen wie seit 1994 nicht mehr. Wie Destatis mitteilte, lagen die Einfuhrpreise um 31,7% höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Importpreise um 1,8%. Ökonomen hatten im Schnitt sogar noch etwas höhere Raten befürchtet. Preistreiber waren wieder einmal die Energieeinfuhren, die im Berichtsmonat um 157,4% teurer waren als im Vorjahr.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat die Produktionsprognose 2022 angesichts des Ukraine-Kriegs und der Lockdowns in China drastisch reduziert und erwartet nur noch ein reales Produktionswachstum von 1% (bisher: 4%). Für den Umsatz rechnen die VDMA-Volkswirte mit einem nominalen Zuwachs von 8% auf einen neuen Höchststand von 239 Mrd. EUR.

Die Reallöhne in Deutschland sind in Q1 gesunken. Nach Angaben von Destatis lagen die nominalen Löhne zwar um 4,0% höher als im Vorjahresquartal, jedoch stiegen die Verbraucherpreise im selben Zeitraum um 5,8%, so dass sich ein realer Lohnrückgang um 1,8% ergibt.

Vor allem höhere Energie- und Lebensmittelpreise haben die Teuerung in Deutschland im Mai stärker als erwartet angeheizt. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg gegenüber dem Vormonat um 1,1% und lag um 8,7% (April: 7,8%) über dem Vorjahresniveau. Der nationale Verbraucherpreisindex erhöhte sich um 0,9% auf Monats- und 7,9% (7,4%) auf Jahressicht. Energie verteuerte sich ggü. dem Vorjahr um 38,3% (35,3%) und Nahrungsmittel um 11,1% (8,6%).

Ausblick

Nach den gestrigen Inflationszahlen aus Deutschland und Spanien folgen heute die vorläufigen Schätzungen zur Inflationsrate im Euroraum. Nach den 7,4% im April sollte es im Mai einen weiteren, wenn auch moderaten Anstieg gegeben haben. Dies wird die EZB weiter unter Druck setzen, den Negativzinsen ein Ende zu bereiten.

Rentenmarkt

Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben zum Wochenbeginn deutliche Verluste einstecken müssen. Vor dem Hintergrund hoher Inflationszahlen in Deutschland und Spanien rentierte die 10-jährige Bundesanleihe deutlich über der Marke von 1%. Wegen eines Feiertages blieb der Markt für US-Staatsanleihen geschlossen.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt ging es weiter bergauf: Nachrichten aus China, dass die Abriegelung Shanghais schrittweise beendet wird, beflügelte die Kauflaune der Anleger. Für kurze Zeit trübten jedoch die hohen Inflationsdaten die Stimmung. DAX +0,79%, MDAX +1,47%, TecDAX +1,51%. An den US-Börsen fand am Montag feiertagsbedingt kein Handel statt.

Unternehmen

Gerry Weber hat im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatzrückgang auf 262,7 (278,1) Mio. EUR hinnehmen müssen, was vor allem mit den Corona-Beschränkungen und Störungen in den globalen Lieferketten begründet wurde. Dennoch gelang dem Mode-Unternehmen die Rückkehr in schwarze Zahlen. Das normalisierte EBITDA lag bei 28,8 (-39,7) Mio. EUR. In das neue Jahr ist Gerry Weber mit Zuwächsen gestartet. Die Erlöse in Q1 stiegen auf 72,9 (45,4) Mio. EUR, das normalisierte EBITDA erreichte 1,7 (-3,5) Mio. EUR. Für 2022 erwartet der Konzern einen Umsatz zwischen 310 und 335 Mio. EUR und ein normalisiertes EBITDA im negativen niedrigen einstelligen Millionen-Euro Bereich.

Devisen

Die am Berichtstag veröffentlichten hohen Inflationsraten haben dem Euro Auftrieb gegenüber dem US-$ verliehen.

Rohstoffe

Die ermutigenden Nachrichten aus China, insbesondere zu deutlichen Corona-Lockerungen in Shanghai, haben die Ölpreise weiter anziehen lassen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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