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Deutschland: Hoher Druck im Inflationskessel - VP Bank

30.05.2022 14:28 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die EZB hat die Zeichen der Zeit zu spät erkannt. Bild und Copyright: nitpicker / shutterstock.com.

Die Inflationsrate steigt im Mai einer ersten Schätzung zufolge von 7.4% auf 7.9%. Der Preisanstieg liegt deutlich über den Erwartungen. Der Inflationsanstieg setzt sich fort. Höhere Energiepreise heizen die Inflationsdynamik einmal mehr an. Letztere stiegen um 38.3 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Preisanstieg gewinnt aber auch an Breite. Die hohen Energiepreise werden von Unternehmen und Dienstleistern auf die Produkte umgewälzt. Hinzu kommen die preistreibenden Effekte unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie. Lebensmittel verteuerten sich im Mai ebenfalls empfindlich. Es ist noch immer Druck im Inflationskessel. Im Einzelhandel wird es zu weiteren Preisrunden kommen. Es muss deshalb davon ausgegangenen werden, dass die Inflationsraten in noch luftigere Höhen klettern.

Die EZB hat die Zeichen der Zeit zu spät erkannt. Die EZB hat die Folgen des Energiepreisanstieges nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Deutliche steigende Energiepreise fressen sich nach einiger Zeit in das breite Preisgefüge hinein. Diesen Effekt haben die Währungshüter unterschätzt.

Wenigstens ist nun das Bekenntnis zum Gegensteuern abgelegt. EZB-Chefin Christine Lagarde hat für den Juli und September ungewöhnlich unverklausuliert Zinsanhebungen angekündigt. Die heutigen Inflationsdaten aus Deutschland dürften nun sogar Spekulationen nähren, ob die EZB nicht gleich mit 50 Basispunkten den bevorstehenden geldpolitischen Zinsreigen eröffnet. Aus unserer Sicht wird dies jedoch nicht der Fall sein. Zu sehr betonen die EZB-Offiziellen den graduellen geldpolitischen Schwenk. Allerdings werden die europäischen Währungshüter nicht umhinkommen, bei jeder der nun anstehenden Zinssitzungen den Leitzins anzuheben. Pausen im Straffungszyklus sind gegenwärtig nicht angebracht.

Das Instrument der Negativzinsen wird Ende Juli Geschichte sein. Unternehmen und Verbraucher müssen sich auf deutlich höhere Zinsen einstellen.

Autor: Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der VP Bank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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