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Börse: Alibaba, Broadcom und Inflationsdaten im Fokus - Nord LB

30.05.2022 07:49 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Das Ifo-Institut rechnet damit, dass die Inflationsrate im zweiten Halbjahr allmählich abflauen könnte. Bild und Copyright: telesniuk / shutterstock.com.

Die Gewinne der chinesischen Industrie litten im April deutlich unter den Covid-19-Lockdowns in Schanghai und anderen Städten. Wie das Nationale Amt für Statistik mitteilte, sanken die Gewinne der Industrieunternehmen um 8,5%, nachdem sie im März noch um 10,6% gestiegen waren. Bezogen auf die ersten vier Monate blieb dennoch ein Plus von 3,5% übrig. Der Automobilsektor war von den großen Industriezweigen am stärksten von den Einschränkungen betroffen. Er drückte die Gewinne des verarbeitenden Gewerbes im April um 6,7%. Inzwischen habe sich die Pandemie-Situation in Chinas Zentrum der verarbeitenden Industrie verbessert, die Fabriken nähmen ihre Produktion wieder auf, hieß es. Die Auswirkungen von Covid-19 auf die Industriebetriebe dürften deshalb allmählich abklingen, so das Statistikamt.

Das Ifo-Institut rechnet damit, dass die Inflationsrate im zweiten Halbjahr allmählich abflauen könnte, da weniger Firmen die Preise erhöhen wollen. Nach einer Unternehmensbefragung sank im Mai erstmals seit Monaten der Anteil der Firmen, die ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen wollen. Der Anteil fiel auf 57,8 Punkte, von 61,8 Zählern im April. „Das ist immer noch der zweithöchste Wert seit 2005. Aber die Tendenz spricht dafür, dass die Monatsraten der Inflation in der zweiten Jahreshälfte von über 7% auf unter 6% sinken werden, wenn auch nur sehr langsam”, sagt Ifo-Konjunkturchef Wollmershäuser. „Für das Gesamtjahr rechnen wir mit rund 6%.”

Rentenmarkt

Nach einem verhaltenen Beginn konnten sich die Kurse der deutschen Staatsanleihen im weiteren Handelsverlauf befestigen. Angesichts nur weniger neuer Konjunkturdaten dürfte der Anstieg eher eine Reaktion auf die vorangegangenen Verluste dargestellt haben. Die anhaltend freundliche Stimmung am Aktienmarkt hat das Interesse an US-Treasuries zurückgedrängt.

Aktienmarkt

Die Aufholjagd am deutschen Aktienmarkt ging auch vor dem Wochenende weiter. Neben der Aussicht auf eine nicht übermäßig starke Straffung der US-Geldpolitik hat sicherlich auch die verbesserte charttechnische Lage, insbesondere beim DAX, für die freundliche Stimmung gesorgt. DAX +1,62%, MDAX +1,08%, TecDAX +2,66%. Die gute Laune der Anleger an der Wall Street hat sich auch zum Wochenausklang fortgesetzt. Dass sich die Stimmung der USVerbraucher im Mai stärker als prognostiziert eintrübte, störte die Marktakteure dabei nicht. Dow Jones +1,76%, S&P-500 +2,47%, Nasdaq-Comp. +3,33%.

Unternehmen

Alibaba hat in Q4 des lfd. Geschäftsjahres unter den drastischen Corona-Maßnahmen, der verschärften Regulierung und dem schwächeren wirtschaftlichen Umfeld gelitten. Der chinesische Online-Händler verbuchte das schwächste Quartalswachstum seit dem IPO 2014. In den drei Monaten bis Ende März stieg der Umsatz um 9% auf 204,05 Mrd. Yuan (32,19 Mrd. US-$). Unter dem Strich erlitt der Konzern einen Nettoverlust von 16,24 Mrd. Yuan (-2,56 Mrd. US-$), was mit Kursverlusten der Investments begründet wurde. Auf einen konkreten Ausblick für das Geschäftsjahr 2022/23 verzichtete der Konzern.

Broadcom hat in Q2 deutlich mehr verdient und dabei die Erwartungen übertroffen. Der US-Chiphersteller erzielte bei Erlösen von 8,1 Mrd. US-$ einen Gewinn von 2,59 (Vorjahr: 1,49) Mrd. US-$. Zudem gab das Unternehmen einen positiven Ausblick auf das laufende Quartal. In Q3 rechnet man mit einem Umsatz von 8,4 Mrd. US-$. Der Konzern genehmigte außerdem ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über 10 Mrd. US-$ zusätzlich zu den noch ausstehenden 3 Mrd. US-$ aus dem laufenden Programm. Broadcom kündigte zudem an, das Cloud-Computing-Unternehmen VMware für 61 Mrd. US-$ in bar und Aktien zu übernehmen.

Devisen

Auch das deutliche Bekenntnis von Bundesbankpräsident Nagel zu Zinserhöhungen durch die EZB im weiteren Jahresverlauf, konnte dem Euro vor dem Wochenende nur bedingt Unterstützung liefern. Angesichts der im Wochenverlauf erzielten Zuwächse haben sich die Anleger erst einmal zurückgehalten.

Rohstoffe

Die Ölnotierungen haben vor dem Wochenende keine klare Richtung gefunden und uneinheitlich geschlossen. Dennoch war die Woche insgesamt von deutlichen Gewinnen geprägt.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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