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EZB Zinserhöhung wird konkreter - VP Bank

12.05.2022 07:56 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Aussage der EZB-Chefin Christine Lagarde deutet darauf hin, dass eine Zinserhöhung im Juli mittlerweile in Stein gemeisselt ist. Bild und Copyright: nitpicker / shutterstock.com.

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) kommt im Mai nicht zu einer geldpolitischen Sitzung zusammen. Der geldpolitische Schwenk wird derweil in zahlreichen Reden der EZB-Offiziellen vorbereitet.

Letzte Woche war es EZB-Direktorin Isabell Schnabel, die auf eine mögliche Zinswende im Juli hinwies. Heute gab es nun von der Präsidentin Christine Lagarde Signale. Die Anleihenkäufe dürften zu Beginn des dritten Quartals auslaufen, gefolgt von einer Zinserhöhung, die womöglich «einige Wochen später» kommen könne, sagte Lagarde heute in einer Rede in Ljubljana.

Die Aussage der EZB-Chefin deutet darauf hin, dass eine Zinserhöhung im Juli mittlerweile in Stein gemeisselt ist. Wer nun aber glaubt, dass bereits im Juli die Phase von Null- und Negativzinsen beendet wird, dürfte falsch liegen.

Im Juli wird vermutlich lediglich der Einlagesatz von -0.50% um 25 Basispunkte auf -0.25% erhöht. Der Haupt- und der Spitzenrefinanzierungssatz dürften noch unangetastet bleiben.

Bei der folgenden Sitzung im September dürfte dann auch der Hauptrefinanzierungssatz um 25 Basispunkte erhöht werden.
Nimmt die EZB die gegenwärtigen Inflationsrisiken ernst, wird sie auch im Oktober und Dezember den Leitzins um jeweils 25 Basispunkte anheben. An den Finanzmärkten ist man derweil noch skeptisch. Es wird bislang lediglich mit insgesamt drei Zinserhöhungen im laufenden Jahr gerechnet.

Die EZB dürfte gleichzeitig zu verhindern suchen, dass wegen der Leitzinserhöhungen die Risikoaufschläge (Spreads) von Staatsanleihen der europäischen Südländer gegenüber deutschen Bundesanleihen deutlich zulegen.

Deshalb dürfte die EZB die Reinvestitionen des Pandemie-Notfallankaufprogramms möglichst flexibel – in Abhängigkeit der Marktsituation – auf die jeweiligen Mitgliedsländer der Eurozone verteilen. Würde dies nicht ausreichen, um die Spreads im Zaun zu halten, könnte ein neues Stabilitätsinstrument eingeführt werden. Die EZB könnte gezielt Anleihen europäischer Südländer kaufen, um den sogenannten geldpolitischen Transmissionsmechanismus auch in diesen Ländern zu wahren.

Auch wenn im Mai keine geldpolitischen Beschlüsse gefasst werden. Die jüngsten Kommentare der EZB-Offiziellen kommen einer Zinssitzung gleich: Eine Zinsanhebung im Juli ist nach den heutigen Kommentaren von Lagarde aus unserer Sicht eine beschlossene Sache.

Autor: Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der VP Bank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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